Tischtennisspieler Sven Brockmüller von der TTG 207 scheitert beim Winterturnier im Viertelfinale. Jonathan Dietrich holt Silber im Doppel

Ahrensburg. Irgendwann ist jede Energiequelle einmal aufgebraucht, was sich beim 46. internationalen Tischtennis-Winterturnier der TTG 207 auch Sven Brockmüller eingestehen musste. Zwar stieß der 34 Jahre alte Lokalmatador nach hartem Kampf bis ins Viertelfinale der Herren-A-Konkurrenz vor, doch dann war der Kräfteverschleiß einfach zu groß.

Nach zehn Stunden Aufenthalt und elf Partien in der Heimgartenhalle reichte es für den Regionalligaspieler der TTG 207 nicht mehr, um noch den Sprung in die Runde der besten vier Spieler zu schaffen. Mit 0:3 unterlag Brockmüller dem späteren Sieger Frederik Spreckelsen (TSV Schwarzenbek). „Der erste Satz war schnell weg. Danach fiel es mir schwer, mich neu zu motivieren“, sagt der 34-Jährige, der die körperliche Belastung des Tages sowohl im Rücken als auch in den Beinen spürte.

An der Seite von Vereinskamerad Daniel Schildhauer unterlag der Stormarner im Doppelwettbewerb – ebenfalls im Viertelfinale – in einer hart umkämpften Partie Benjamin Ohlrogge/Felix Barrenschee vom SW Oldenburg mit 2:3. Schildhauer, Einzelsieger vor zwei Jahren, schied bereits im Achtelfinale (0:3 gegen Kosta Dimitriou/SC Poppenbüttel) aus. „Auch wenn wir uns mehr ausgerechnet hatten, das Winterturnier hat Spaß gemacht“, sagt Brockmüller, „und ist eine gute Vorbereitung für die Mitte Januar beginnenden Hamburger Meisterschaften.“

Der gebürtige Oldesloer wechselte zu Saisonbeginn von der zweiten Mannschaft des SV Siek zur Spielgemeinschaft aus Ahrensburg und Großhansdorf. „Die Gründe waren rein sportlicher Natur“, erklärt Brockmüller, „da wir in Siek nach dem Titelgewinn in der Oberliga auf den Regionalligaaufstieg verzichtet haben.“

Als Tischtennisspieler ist der in Delingsdorf lebende Versicherungsfachmann viel herumgekommen. Im Alter von sechs Jahren stand er beim SV Preußen Reinfeld erstmals an der Platte. Drei Jahre später wechselte er zum VfB Lübeck. Er gewann Landesmeistertitel en masse, erreichte als 14-Jähriger das Top-12-Bundesranglistenfinale und sammelte im Alter von 17 Jahren erste Eindrücke vom Spielniveau in der zweiten Bundesliga.

2005 holte er bei den Norddeutschen Meisterschaften Silber. Vor knapp sechs Jahren entschied er sich aus einer Bierlaune heraus und Dank guter Kontakte für einen Wechsel zum FC Bayern München. Dass die Tischtennissparte seines Liebling-Fußballvereins lediglich in der Oberliga antrat, störte ihn nicht. „Ich träumte immer davon, einmal im Trikot der Bayern aufzulaufen“, sagt Brockmüller lächelnd, „auch wenn es nur für die Tischtennisplatte und nicht für das Fußballfeld gereicht hat.“ Um pünktlich zu den Punktspielen zu gelangen, nutzte er das Flugzeug, selten die Bahn. Die Bayern zahlten sein Ticket. 2010 kehrte er zurück nach Stormarn, spielte bis zu seinem bisher letzten Wechsel in Siek.

Bei der TTG war Brockmüller vor Saisonbeginn als Nummer fünf gesetzt. Nach dem Ausfall des Letten Vladislavs Agurianovs stieg der 34-Jährige ins mittlere Paarkreuz auf – und engagiert sich für die Schüler und Jugendlichen, deren Leistungsgruppe er zwei- bis dreimal wöchentlich trainiert.

Einer dieser hoffnungsvollen Talente ist Jonathan Dietrich. Der 15-Jährige erreichte im Herren-Wettbewerb das Halbfinale, unterlag dort Moritz Spreckelsen mit 0:3. Gemeinsam mit Leo Schultz (TSV Bargteheide) stieß er im Doppelwettkampf bis ins Finale vor, verlor dort gegen die Spreckelsen-Brüder mit 1:3. „Jonathan hat ein großartiges Turnier gespielt“, sagt TTG-Abteilungsleiter Torben Günter. „Das lässt für den Wettbewerb der Jungen auf einiges hoffen.“ Das Spektakel in der Heimgartenhalle hält noch bis zum heutigen Dienstagabend an.