Beim Hallenturnier um den Mercedes-Beckmann-Cup belegen die Gastgeber Rang drei. Meiendorfer SV will nicht mehr teilnehmen

Trittau. Richtig spannend ging es beim Hallenturnier des TSV Trittau vor allem hinter den Kulissen zu. Das Gerücht einer vorzeitigen Abreise des Meiendorfer SV machte die Runde, bei den Organisatoren kam Unruhe auf, auf der Tribüne wurde wild diskutiert. Dann trat der Hamburger Oberligaclub doch zu den letzten Spielen an und belegte am Ende hinter Turniersieger Breitenfelder SV immerhin Rang zwei. „Meiendorfs Trainer Matthias Stuhlmacher hat mir aber gesagt, dass der Verein im nächsten Jahr nicht mehr teilnehmen wird“, sagte Matthias Räck, Coach des TSV Trittau, nach dem Turnier.

Was war geschehen? Im sechsten der 15 Spiele zwischen den Gastgebern und dem MSV wurde es immer wieder hektisch. Der Meiendorfer Mathias Drast handelte sich mit einer Grätsche an der Bande eine Zwei-Minuten-Strafe ein. Wegen Meckerns zeigte Schiedsrichter Mirco Böck Sekunden später erst Drast und dann Lucas Hallmann die Rote Karte, was den Turnierausschluss für die beiden Meiendorfer bedeutete und auch eine Sperre in der Oberliga nach sich ziehen könnte. In einer Besprechung nach der Partie, die die Hamburger 3:2 gewannen, entschied sich die Mannschaft des MSV gegen eine sofortige Abreise, bestand aber darauf, fortan nicht mehr von Böck, sondern nur noch vom anderen Unparteiischen Michael Jorek (SSC Hagen Ahrensburg) gepfiffen zu werden. „Sofort abzureisen wäre nicht korrekt gewesen“, sagte Ardian Sejdiu, der früher für den SV Eichede und den Oststeinbeker SV auflief.

Die Stormarner Clubs liefen an der Großenseer Straße nur hinterher. Der TSV Trittau stellte einmal mehr unter Beweis, „einfach keine Hallenmannschaft“ zu sein, wie auch Räck resümierte. Die Leistung gegen den Kreisligaclub Möllner SV (2:4) nannte der Trainer gar „desolat“, ansonsten sei er recht zufrieden gewesen. Immerhin fügte der Gastgeber in seinem letzten Spiel dem Turniersieger mit 6:3 die einzige Niederlage zu. Im Derby gegen Pölitz gewann der TSV zudem das spannendste Spiel des Abends durch ein Tor von Patrick Rösler drei Sekunden vor dem Ende.

Landesligaclub Barsbütteler SV landete auf dem letzten Platz, war allerdings auch mit einer Rumpfmannschaft mit nur einem Ersatzspieler und ohne Trainer und Betreuer angetreten. Zeitgleich hatte Mittelfeldspieler Mehmet Ünlü zu seiner Hochzeitsfeier in Hamburg geladen, zudem lief eine weitere Vertretung des BSV beim Turnier der TSV Reinbek auf. Dort holten die Barsbütteler am ersten der zwei Turniertage drei Punkte aus zwei Spielen. Mittelfeldspieler Gunnar Kiehn, der ab der B-Jugend für Trittau auflief, sagte: „Uns ist in den Spielen einfach die Puste ausgegangen.“

Trotzdem schlug sich der Vorjahreszweite meist wacker, fiel allerdings in seinem letzten Spiel gegen den SSV Pölitz (0:2) negativ auf, als Daniello Cords und Nico Sandig nach Fouls für zwei Minuten hinter die Bande mussten. Marcel Noeske musste nach Sandigs Foul in die Kabine getragen werden. Jan-Christian Hack, der Sascha Vogt als Trainer vertrat, sagte: „Das Knie ist angeschwollen. Hoffentlich ist es nur eine leichte Prellung.“ Nach dem Abpfiff lieferten sich Sandig und der Pölitzer Zakaria Salhi auf dem Weg zur Tribüne noch ein hitziges Wortgefecht. Verbandsligist Pölitz musste sich punktgleich mit Barsbüttel mit Platz sechs zufrieden geben.

170 zahlende Zuschauer kamen zum Turnier, im Vorjahr waren es deutlich mehr gewesen (250). Organisator Peter Metzner sagte: „Das Datum passte nicht.“ In Konkurrenz standen mehrere Turniere in der Umgebung, unter anderem der Kurt-Papstein-Cup in Bad Oldesloe (Bericht siehe unten). Metzner: „Nächstes Jahr werden wir das Turnier wieder einen Tag vor Silvester ausrichten.“ Weitere Verbesserungsvorschläge kamen vom Trainer. Räck sagte: „Man könnte das Turnier attraktiver machen, zum Beispiel indem man mit acht Teams in zwei Gruppen und dafür in den einzelnen Partien kürzer spielt. Man könnte auch und den Torschützenkönig und den besten Torwart ehren.“