Regionalliga-Basketballdamen fiebern Topspielen gegen Alstertal-Langenhorn und Rotenburg/Scheeßel II entgegen

Ahrensburg. Der Knoten ist geplatzt bei den Basketballdamen des Ahrensburger TSV. Die Stimmung ist glänzend, die Zuversicht groß. Dennoch wird das Thema Meisterschaft, wenn überhaupt, lediglich hinter vorgehaltener Hand diskutiert. Dabei genügt ein Blick auf die Regionalliga-Tabelle, ein weiterer auf die Spielansetzungen der Nord-Staffel im Januar, um langsam aufkeimende Titelhoffnungen zu rechtfertigen.

Denn punktgleich mit dem Kieler TB und dem SC Alstertal-Langenhorn überwintert die Mannschaft von Coach Carsten Schittkowski auf Rang vier – mit lediglich zwei Zählern Rückstand auf die führende zweite Mannschaft der BG Rotenburg/Scheeßel. Gegen die Niedersächsinnen wollen die Twisters am 24. Januar in eigener Halle nach der 57:68-Hinspielniederlage ebenso für Wiedergutmachung sorgen wie 14 Tage zuvor an selber Stätte gegen das Team aus Hamburg-Alstertal – nach der 50:66-Pleite im ersten Aufeinandertreffen. „In beiden Hinrunden-Begegnungen sind wir nicht an einem übermächtigen Gegner, sondern eher an unseren eigenen Unzulänglichkeiten gescheitert“, sagt Schittkowski.

Offen spricht Ahrensburgs Coach aus, was er denkt: „Als Trainer bin ich im Fall der Fälle jedenfalls bereit für einen Aufstieg in die erste Regionalliga.“ Komplettiert wird das Programm der ersten vier Wochen des neuen Jahres durch den Gastauftritt der Twisters am 18. Januar beim SC Kirch- und Westerweyhe. Ein Erfolg gegen den bisher punktlosen Tabellenletzten ist natürlich fest eingeplant.

Gegen das dritte Team aus dem Führungsquartett, den Kieler TB, unterstrichen die Ahrensburgerinnen zum Abschluss der Hinserie mit einem Sieg noch einmal ihre Ambitionen auf die Tabellenspitze. Was der Endstand von 69:64 (37:21) nicht widerspiegelt: In den ersten drei Abschnitten lief das Spiel der Stormarnerinnen auf Hochtouren. Nach Belieben dominierten sie Ball und Gegner und lagen mehrmals mit knapp 20 Zählern in Führung. Eine Schwächephase der Twisters Mitte des letzten Durchgangs half den Gästen, den Rückstand bis auf fünf Zähler zu verkürzen.

Herausragende Akteurinnen waren erneut Sabrina und Samantha Ochs. Gemeinsam sorgten sie für mehr als die Hälfte aller Punkte. Die 22-jährige Sabrina brachte es auf 26, ihre zwei Jahre jüngere Schwester auf 16 Zähler.

„Nicht nur gestandenen Spielerinnen wie den Ochs-Sisters, Lara Müller oder Anna Kunze haben wir zu verdanken, dass unsere Leistungskurve in den vergangenen Wochen steil nach oben zeigt“, sagt Schittkowski, „auch die junge Garde mit Jennifer Struve, Merle Schrader, Mirja Beckmann, Josina Großmann oder Carina Kellermann hat mittlerweile das nötige taktische Verständnis, um meine Vorgaben auf dem Spielfeld umzusetzen.“ Zudem habe die erst 16-jährige Beckmann während des mehrwöchigen, verletzungsbedingten Ausfalls von Samantha Ochs ihre Chance genutzt und auf der Spielmacherpositionen enorme Qualitäten offenbart.

Müller, die in der sechsten Saison das Trikot der Twisters trägt, sorgt derweil innerhalb der Mannschaft für die nötige Bodenhaftung. „Von uns ist niemand so abgehoben, einen möglichen Aufstieg groß zu thematisieren“, sagt die 26-Jährige. „Wir werden uns auch in der Rückrunde weiterhin nur auf das jeweils nächste Spiel konzentrieren.“

Dabei geizt das Ahrensburger Team nicht mit Emotionen. Da kommentiert Sabrina Ochs einen missglückten Wurfversuch schon Mal verärgert mit einem Schimpfwort, während sie mit der Faust an die Hallenwand hämmert, oder Merle Schrader luchst einer physisch überlegenen Gegnerin im Gerangel am Boden lautstark den Ball ab.

Und: Längere Schwächephasen im Spiel der Twisters münden nicht mehr zwangsläufig in einer Niederlage. „Die Mannschaft ist jederzeit in der Lage, sich in eine Partie zurück zu kämpfen“, erklärt Sebastian Eickhoff. Ahrensburgs Co-Trainer sorgt zudem für die Statistik. „Gegen Kiel haben wir unsere Freiwurfquote auf 75 Prozent steigern können“, sagt der Coach, „nach mageren 50 Prozent zu Beginn der Saison.“

Die weiteren Punkte für den Ahrensburger TSV erzielten: Merle Schrader (7), Josina Großmann (6), Sabrina Lange, Nicole Michelson (je 4), Lara Müller (3), Jennifer Struve (2), Mirja Beckmann (1).