Schleswig-Holstein-Ligist feiert im letzten Spiel des Jahres 2:0-Erfolg bei Eutin 08. Gerrit Schubring und Jan-Ole Rienhoff überragen vorn und hinten

Steinburg. In gebückter Haltung stolperte die Fußballmannschaft des SV Eichede nach dem letzten Spiel des Jahres bei Eutin 08 im Stile eines gepeinigten Verlierers den eigenen Fans entgegen. „So gehen die Eutiner“, sangen Team und Anhang dabei, um kurz darauf mit stolz geschwellter Brust und im aufrechten Gang zu demonstrieren: „So gehen die Eicheder, die Eicheder gehen so.“

Mit einem 2:0 (1:0)-Erfolg und dem Sprung auf Platz drei der Schleswig-Holstein-Liga ist für die Stormarner ein turbulentes Jahr zu Ende gegangen: Spektakuläre aber meist erfolglose Auftritte in der Regionalliga-Rückrunde, der schmerzhafte Abstieg, ein guter Start in die neue Saison, dann vier Niederlagen in Folge und schließlich zuletzt wieder drei Siege, die die zwischendurch schon fast verhungerte Hoffnung auf den Wiederaufstieg wieder ein bisschen nähren.

Weil Tabellenführer TSV Schilksee im Spitzenspiel gegen Holstein Kiel II ebenfalls gewann, ist der Rückstand auf Platz eins unverändert sieben Punkte groß. „Wir sind auf Patzer der Konkurrenz angewiesen“, sagte Kapitän Jan-Ole Rienhoff. Dennoch: „Wir können jetzt nach oben gucken, wollen versuchen, um den Meistertitel mitzuspielen.“ Die Devise müsse sein, mit einer Siegesserie ins neue Jahr zu starten. Weiter geht es allerdings erst in zweieinhalb Monaten mit dem Heimspiel gegen den TSV Altenholz (1. März).

Für Irritationen hatte vor der Partie beim nun auf Rang vier gestürzten Herbstmeister die kurzfristige Verlegung vom Haupt- auf den angrenzenden Kunstrasenplatz gesorgt. „Man sollte überdenken, ob es so fair ist, uns darüber erst am Spieltag um 9.40 Uhr zu informieren“, sagte Trainer Oliver Zapel. „Das A-Jugend-Spiel am Vorabend wurde schließlich auch schon abgesagt.“ Ein aus der Verlegung entstandener Vorteil für die Gastgeber war in 90 Minuten jedoch nie ersichtlich. Bei den zahlreichen Eicheder Freistößen, die die Partie letztlich auch entschieden, kam eher dem SVE der kleine Platz entgegen. So blieb der Eutiner Verteidigung bei den enorm gefährlich getretenen Freistoßflanken von Vincent Janelt und Torge Maltzahn noch weniger Reaktionszeit. Janelt bereitete mit solch einem Freistoß – wie schon gegen den Preetzer TSV in der Woche zuvor – den Kopfballtreffer durch Gerrit Schubring vor (35. Minute). Genau so entstand auch das 2:0 in der 52. Minute: Freistoßflanke Maltzahn, Kopfball Rienhoff – und das Spiel war entschieden.

Denn in der Folge bekamen die 260 Zuschauer keine Großchance mehr zu sehen, dafür extrem viele Kopfballduelle – von denen die Gäste fast alle für sich entschieden. „Und das gegen eine Mannschaft, die viele hochgewachsene Spieler hat“, lobte Zapel. So kopfballstark sich die beiden Torschützen im gegnerischen Strafraum präsentierten, so unüberwindbar präsentierten sie sich auch am eigenen Sechzehner in der Luft. „Schubring und Rienhoff haben das im Zusammenspiel überragend gemacht“, so Zapel. Eutin hätte wohl noch stundenlang Ball um Ball lang Richtung Eicheder Strafraum schlagen können, ohne auch nur in die Nähe eines Anschlusstreffers zu kommen. „So entspannt habe ich in den letzten zweieinhalb Jahren selten ein Spiel erlebt“, sagte Zapel. Auch Mitte der ersten Halbzeit, als Eutin binnen fünf Minuten drei Möglichkeiten hatte, habe er nie Zweifel an einem Eicheder Sieg gehegt.

Dass nun mitten in den Lauf des SVE die Winterpause grätscht, erfreute in Eichede kaum jemanden. „Ich würde gern sofort weitermachen“, sagte Zapel. Noch bevor der Coach am 12. Januar zum Trainingsauftakt auf dem Kunstrasenplatz in Bad Segeberg bittet, nimmt ein Teil des Kaders an drei Hallenturnieren teil. Am 27. Dezember spielt der SVE beim Turnier des SC Schwarzenbek und am 3. Januar um den Rudi-Herzog-Pokal in Bad Oldesloe und schließlich am 10. Januar beim Hallenmasters in Kiel.

Ab dem 17. Januar wird Eichede bis zu zehn Testspiele absolvieren, zuerst gegen die Regionalligisten Lüneburger SK und FC Eintracht Norderstedt. Es folgen mehrere Begegnungen mit Hamburger Oberligisten.

SV Eichede: Lucassen – Krajinovic, Rienhoff, Marschner – Fischer, G. Schubring, Seiler (87. Buchholz), Kossowski – Baloki – Maltzahn (90. Lechler), Janelt (59. M. Schubring).