Handballmänner unterliegen HT Norderstedt mit 31:32. Zehnte Niederlage im zehnten Saisonspiel

Ahrensburg. Zahlen lügen nicht, wird allgemein behauptet. Und für die Handballmänner des Ahrensburger TSV gibt es als Liganeuling der Hamburg-Liga spätestens nach der zehnten Niederlage hintereinander wenig zu beschönigen. „Wir sind Tabellenletzter und haben demzufolge in den kommenden Partien nichts zu verlieren“, sagt Ahrensburgs Coach Michael Repky. Als Resignation im Kampf um den Klassenerhalt sei seine Aussage allerdings nicht zu verstehen. Im Gegenteil: „Mit einem Erfolg am kommenden Sonntag können wir den Abstand auf das rettende Ufer auf fünf Zähler verkürzen und mit breiter Brust in die Rückrunde starten“, sagt der 52 Jahre alte Trainer. Ein doppelter Punktgewinn im Kellerduell beim Tabellenvorletzten SG BSG/HSV (18.30 Uhr, Gropiusring) könne für seine Mannschaft zum längst fälligen Brustlöser werden, unter Umständen sogar den Beginn einer kleinen Serie bedeuten. Einem punktlosen Aufsteiger am zehnten Spieltag Ligatauglichkeit zu attestieren, fällt allerdings schwer. Aber Repkys Team unterlag fünfmal mit lediglich einem Treffer Differenz. Gegner waren der TuS Esingen (2.), SC Alstertal-Langenhorn (5.) oder das HT Norderstedt (3.) – alles Mannschaften, die sich zur Zeit in der oberen Tabellenhälfte etabliert haben.

Dass die Ahrensburger die spielerischen Qualitäten besitzen, um in der Liga zu bestehen, haben sie beim 31:32 (19:12) gegen Norderstedt erneut unter Beweis gestellt. Mit ihrem guten Kombinationsspiel führten sie die Gäste bis Mitte des zweiten Durchgangs förmlich vor, zeitweise betrug ihr Vorsprung acht Treffer.

Bis Norderstedts Trainer Uwe Rogal eine Viertelstunde vor Abpfiff reagierte und Ahrensburgs Spielgestalter Markus Fraikin in Manndeckung nahm. Fortan gerieten die Ballstafetten der Stormarner ins Stocken.

Als sich Felix Heilmann – bis dahin mit sechs Treffern bester Torschütze – zwölf Minuten vor dem Ende am Sprunggelenk verletzte, zudem Mario Reuter kurze Zeit später ebenfalls angeschlagen ausschied, verloren die Stormarner völlig den Faden. Selbst eine doppelte Überzahl aufgrund zweier Zeitstrafen für die Gäste blieb ohne Zählbares. Im Gegenteil: Routiniert holten die Norderstedter Tor für Tor auf und erzielten knapp zehn Sekunden vor Abpfiff den glücklichen Siegtreffer.

„Nach den Ausfällen von Felix und Mario hat meine Mannschaft zwar weiterhin hervorragend gekämpft, spielerisch aber nichts mehr geregelt bekommen“, sagt Ahrensburgs Coach. Verzweifelt beobachtete er von der Seitenlinie aus, wie seine Spieler im Angriff einige „hundertprozentige“ Möglichkeiten ungenutzt ließen, stattdessen mit unnötigen Ballverlusten den Gegner zu Schnellangriffen einluden.

„50 Minuten haben wir brillanten Handball gespielt“, sagt Repky, „dann hat uns die nackte Angst vor einer erneuten Niederlage übermannt und gehemmt.“ Nach dem Schlusspfiff war keinem Ahrensburger nach Reden zumute. Es gab nur Unverständnis und Ratlosigkeit. „Inwieweit diese Niederlage am Selbstbewusstsein der Mannschaft genagt hat, wird sich in den nächsten Tagen zeigen“, sagt Repky. „Ich werde mich auf die positiven Dinge, die ich gegen Norderstedt gesehen habe, konzentrieren.“

Zwei Partien haben die Ahrensburger in diesem Jahr noch zu absolvieren. Auf Bramfeld folgt eine Woche später das Gastspiel beim SC Alstertal-Langenhorn – eines jener Teams, gegen das die Stormarner in der Hinrunde (21:22) ganz knapp verloren hatten. „Wenn wir in beiden Begegnungen über die gesamten 60 Minuten die gleiche Leistung wie gegen Norderstedt abrufen, wird sich die Mannschaft belohnen“, ist sich der 55 Jahre alte Trainer sicher.

Ob Heilmann und Reuter wieder mit von der Partie sein werden, ist noch nicht entschieden. Glück hatte Fabian Paulsen, der kurz vor Schluss wegen einer harten Abwehraktion die Rote Karte sah, aber um eine Sperre herumkommt, weil die Schiedsrichter sein Vergehen zwar im Spielbericht vermerkten, aber keinen gesonderten Bericht anfertigten.

Die weiteren Treffer für den Ahrensburger TSV erzielten: Markus Fraikin (8/5), Mario Reuter (5), Fabian Paulsen (5/1), Philipp Haaks, Danny Farell (je 3), Philipp Lamprecht (1).