Erste Heimniederlage für Barsbüttels Fußballer seit mehr als acht Monaten

Barsbüttel. Das Landesligaspiel zwischen dem Barsbütteler SV und dem FC Voran Ohe hielt alles, was ein Derby verspricht: Emotionen, Kampf, Spannung und viele Tore – schade nur, dass die Zuschauer am Soltausredder vieles davon nicht sahen. Während zeitgleich mehrere Fußballspiele in der Umgebung wegen des starken Nebels abgesagt wurden, pfiff Schiedsrichter Stephan Cornehl (Meiendorfer SV) das Kreisduell an. „Ich sehe gar nichts“, sagte Barsbüttels Trainer Aydin Taneli kurz nach dem Anpfiff. Als Ausrede für den unglaublichen Leistungseinbruch seines Teams und der 2:4 (2:0)-Niederlage aber mochte er die grenzwertigen Bedingungen nicht gelten lassen.

„Das war für beide Mannschaften gleichermaßen schwer“, sagte Taneli. „Wir haben uns selbst aus dem Spiel genommen. Das war ein Schlag ins Gesicht.“ Nach den frühen Treffern von Simon Lübbert (9. Minute) und Danny Qasem (12.) schien die Partie schon gelaufen. Nur ein Gegentor kassierte der BSV in der Hinrunde auf eigenem Platz, hatte seit achteinhalb Monaten kein Spiel mehr am Soltausredder verloren. Ohe wirkte müde, schüchtern – schlicht chancenlos. „Im Training gehen wir rein wie die Kesselflicker und im Spiel ziehen wir zurück“, haderte Ohes Trainer Sven Schneppel mit dem Zweikampfverhalten seiner Schützlinge.

Philipp Lang darf wieder in den Sturm – und avanciert zum Matchwinner

In der Pause reagierte Schneppel mit einer lauten Ansprache – und nahm den entscheidenden Schachzug vor. Stürmer Philipp Lang, der seit Wochen als Rechtsverteidiger spielt, wurde vom Coach auf seine angestammte Position beordert. Bevor aber Lang das Spiel entschied, sorgten die Barsbütteler selbst für den Wendepunkt: Kevin Lauppe kam am eigenen Fünfmeterraum unbedrängt an den Ball und köpfte – wohl irritiert von Torwart Marco Reksidler – den Anschlusstreffer (57.). „So ein Tor haben wir einfach mal gebraucht“, so Schneppel.

Dann schlug die große halbe Stunde des Philipp Lang. In der 65. Minute köpfte der Stürmer nach einem langen Ball von Yannik Lux den Ausgleich. Eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit konnte er nur durch ein Foul von Daniello Cords gebremst werden – den fälligen Elfmeter verwandelte Lux souverän. In der Nachspielzeit vollendete Lang einen Konter mit einem sehenswerten Heber zum Endstand. „Es war eine Befreiung, mal wieder im Sturm zu spielen“, sagte der Matchwinner. „Das war unsere beste zweite Halbzeit der Saison. Vorher waren wir überhaupt nicht auf dem Platz.“

Zwar hätte in der offenen Schlussphase auch Barsbüttel das Spiel für sich entscheiden können, André Tschichholz scheiterte bei ausgeglichenem Spielstand an der Latte (85.). Doch letztlich war es ein erschreckender Auftritt des Tabellenvierten. Taneli: „Das Schlimmste ist: Vor allem, was in der zweiten Halbzeit passiert ist, hatte ich in der Pause gewarnt.“

Barsbütteler SV: Reksidler – Wallner (90. Carrion de Gaona), Trako, Cords, Lauppe – Tschichholz, Sütcü – Qasem, Koc, Ünlü (72. Sandig) – Lübbert (68. Bäker).

FC Voran Ohe: Baasch – Lang, Lux, Walek, Woldt (73. Schipper) – Seibert, Dülsen – M. Gassmann (46. Stritzke), Johnsen, Aydin – Nüchterlein (86. Hooge).