Der 13 Jahre alte Barsbütteler hat schon mehr als 100 Medaillen gewonnen. Bei den Landesmeisterschaften holte er siebenmal Edelmetall

Barsbüttel. Lässig fährt Kristoffer Schweder sich mit der linken Hand durch die kurzgeschnittenen Haare. „Schwimmer des Jahres zu werden ist etwas besonderes. Aber nichts, worauf man sich ausruhen sollte“, sagt der 13-Jährige von FC Voran Ohe, „denn mein vorrangiges Ziel im kommenden Jahr ist meine Leistungen auf nationaler Ebene zu verbessern.“

Dass sich der Achtklässler die Auszeichnung des Schleswig-Holsteinischen Schwimmverbands (SHSV) in der Kategorie Nachwuchsschwimmer redlich verdient hat, steht außer Frage. „In die Wertung flossen seine Ergebnisse auf Landesebene, bei Norddeutschen Meisterschaften sowie nationalen Titelkämpfen“, erklärt Constantin Depmeyer, der als sein Coach zum Trainer des Jahres ernannt wurde. Kristoffer gewann bei Landesmeisterschaften und regionalen Wettbewerben im Jahrgang 2001 mehrere Titel und glänzte bei den deutschen Meisterschaften im Schwimm-Mehrkampf, wo er über 200 Meter Schmetterling achtschnellster Starter war.

Seine mehr als hundert Exemplare umfassende Medaillen-Sammlung stockte der junge Barsbütteler vor Kurzem auf: Bei den Kurzbahn-Meisterschaften des SHSV in der Universitätsschwimmhalle Kiel sicherte sich Kristoffer die Jahrgangstitel über 100 Meter Schmetterling (1:06,99 Minuten) und 400 Meter Freistil (4:29,48 Min.).

Zweiter wurde er über 200 Meter Schmetterling (2:26,13 Min.) und 200 Meter Rücken (2:28,24 Min.), Bronze holte er über 100 Meter Brust (1:19,07 Min.) und 200 Meter Brust (2:48,72 Min.) sowie über 100 Meter Rücken (1:11,16 Min.). Dieses Jahr wechselte Kristoffer vom Hamburger Gymnasium Marienthal auf die Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule in Barsbüttel. „Aufgrund der kurzen Wege lassen sich nun Schule und Sport besser vereinbaren“, sagt er. Wochentags springt er in der Schwimmhalle Barsbüttel bis zu siebenmal ins Becken, während am Wochenende meist kleinere oder größere Wettkämpfe auf dem Programm stehen.

Depmeyer verfolgt den Werdegang seines Schützlings aufmerksam. „Vom Wachstum her ist Kristoffer eher ein Spätentwickler“, sagt der 33 Jahre alte Schwimmtrainer, „was für seine langfristige Entwicklung nur förderlich ist.“ Eine Überlastung fürchtet Depmeyer nicht. Er sagt: „Kristoffer würde ich als wasserverrückt bezeichnen. Ich kenne niemanden, der nach vier Stunden Training sich noch freiwillig mit Freunden im Schwimmbad verabredet.“ Solange alles aus Spaß und nicht unter Druck geschehe, sei eine Überanstrengung auszuschließen.

Bei den Wettkämpfen in Kiel räumten die Schwimmer vom FC Voran Ohe, Ahrensburger TSV, VfL Oldesloe und der TSV Reinbek insgesamt 60 Medaillen ab. Oberste Podiumsplätze erreichten allerdings nur die Schwimmtalente des FC Voran Ohe. Jonah Sumfleth gewann gleich sechs Goldmedaillen: Über 100 Meter Rücken (57,17 Sek.)jeweils eine in der Jahrgangs- und offenen Wertung, sowie in seiner Altersstufe (Jg. 1997) über 100 Meter Freistil (53,06 Sek.), 100 Meter Schmetterling (59,50 Sek.), 200 Meter Lagen (2:09,34), und 200 Meter Rücken (2:05,86 Min.).

Fünf Jahrgangstitel holte Fynn Mohlfeld (Jg. 2000), der sich über 100 Meter Freistil (56,24 Sek.), 200 Meter Brust (2:35,01 Min.), 100 Meter Schmetterling (1:02,42) sowie 400 Meter Freistil (4:26,95 Min.) durchsetzte. Herausragend seine Leistung über 200 Meter Schmetterling: 2:17,29 Minuten bedeuteten für Fynn nicht nur die schnellste Zeit, er unterbot zudem den sieben Jahre alten Landesrekord um elf Hundertstelsekunden.

Philippa Wigger (Jg. 2003) sicherte sich über 100 Meter Schmetterling (1:18,35 Min.), 200 Meter Lagen (2:48,56), 200 Meter Freistil (2:28,73 Min.) sowie 400 Meter Freistil (5:03,48) vier Titel. Lisa Schleiwies (Jg. 1999) stand zweimal oben auf dem Siegespodest: Sie gewann über 100 Meter Rücken (1:08,33 Min.) und 200 Meter Rücken (2:25,90). Anna Marie Girke (Jg. 2003) gelang das gleiche Kunststück über 100 Meter Brust (1:31,80) und 200 Meter Brust (3:16,83 Min.).