Die Kreisstädter bezwingen in der Kreisliga Stormarn/Lauenburg den Bargfelder SV mit 5:1. Preußen Reinfeld baut Tabellenführung aus

Ahrensburg. Was sich schon zu Beginn dieser Fußballsaison abzeichnete, gilt auch nach dem Rückrundenauftakt: Die erste Spielzeit in der gemeinsamen Kreisliga Stormarn/Lauenburg wird dominiert von den Clubs aus Stormarn. Nur der SV Hamberge und Aufsteiger SG Großensee/Brunsbek geraten tiefer in den Abstiegsstrudel. Die ersten fünf Tabellenplätze belegen allesamt Vereine aus dem westlichen Teil der neuen Staffel. „Ich hätte die Lauenburger Vereine stärker eingeschätzt“, sagte Marius Kuhlke, Trainer des VfL Oldesloe.

Aufgrund dieser Fehleinschätzung formulierten die Kreisstädter im vergangenen Sommer auch ihr Saisonziel etwas zurückhaltend. Einen einstelligen Tabellenplatz wolle man erreichen, hieß es damals. Angesichts der 15 Punkte Vorsprung auf Rang zehn kann Kuhlke das Ziel nach oben korrigieren. Um vom derzeit dritten Tabellenplatz noch auf den Aufstiegsrang zwei zu springen, sei seine Mannschaft aber noch zu unerfahren und inkonstant, der Kader zu klein, so Kuhlke nach dem 5:1-Auswärtserfolg beim Tabellennachbarn Bargfelder SV. Trotz des Kantersiegs im Topspiel verzichtet der VfL also auf eine Kampfansage Richtung Bargfeld – jedenfalls vorerst.

Oldesloes Espe-Brüder entscheiden das Spiel in der 68. Minute

Eine Kampfansage hatte es noch vor einer Woche aus Bargfeld gegeben. Nun aber „wird es schwer, Reinfeld noch einzuholen“, musste Co-Trainer Thorben Knuth einräumen. Der BSV muss sich darauf konzentrieren, den zweiten Platz zu verteidigen – und steht trotz der höchsten Saisonniederlage glänzend da, fünf Punkte Vorsprung sind es immer noch, weil der erstaunlich unbeständige WSV Tangstedt schon zum fünften Mal in dieser Saison patzte.

In der Bewertung der Begegnung zwischen dem Tabellenzweiten und dem Tabellendritten waren sich beide Seiten uneins. „Bargfeld hatte einen absolut schlechten Tag, war nicht in der Form, mit der wir sie erwartet haben“, sagte Kuhlke. Knuth dagegen sah seine Schützlinge „70 Minuten lang überlegen“. Der Knackpunkt in einer bis dahin spannenden Partie war – und hier waren sich die Beteiligten dann wiederum einig – die 68. Minute: Bargfelds Hannes Bödecker rang als letzter Mann Patrick Espe nieder, sah zurecht die Rote Karte. Den fälligen Freistoß verwandelte Pascal Espe, der Bruder des Gefoulten, direkt zum 3:1. „Dann sind wir auseinandergebrochen und wurden klassisch ausgekontert“, so Knuth, der keinen bleibenden Schaden befürchtet. „Das kann die Mannschaft wegstecken.“

Schwere Verletzung in Reinfeld, großer Rückschlag für Hamberge

Die Trainingseinheit am vergangenen Donnerstag strich des Trainergespann des Spitzenreiters SV Preußen Reinfeld zugunsten eines gemeinsamen Kinobesuchs. „Die Mannschaft“ statt Taktikbesprechung. „Wir wollten die Köpfe frei bekommen“, sagte Co-Trainer Christopher Naatz, der die Geschicke gemeinsam mit Chefcoach Jochen Prieß leitet. Gegen den SSC Hagen Ahrensburg II stellte sich der gewünschte Effekt ein, der SVP siegte dank einer deutlichen Leistungssteigerung mit 5:1. „Die letzten drei Wochen haben uns weitergebracht. Erst wenn es nicht ganz rund läuft, lernt man sich richtig kennen“, begriff Naatz die schwierigste Saisonphase des Tabellenführers als neuen Entwicklungsschritt.

Überschattet wurde die Partie von der schweren Verletzung des Reinfelders Christoph Böckelmann. Nach einer Stunde bekam der Innenverteidiger unglücklich eine Schulter ins Gesicht, war kurzzeitig nicht ansprechbar und wurde ins Krankenhaus gebracht – wo er etwa zwei Wochen bleiben muss. Böckelmann erlitt einen Kiefergelenkbruch und wurde bereits operiert. In diesem Jahr ist für den Auszubildenden an Fußball nicht mehr zu denken.

Einen großen Rückschlag im Abstiegskampf erlitt der SV Hamberge bei der 1:3-Pleite gegen den TSV Gudow. „Wir haben das Spiel nach der Führung aus der Hand gegeben“, sagte Trainer Matthias Beeck, der nach der Pause seinen verletzten Torwart Christian Rönnfeld (Prellung und Bluterguss) durch Feldspieler David Clasen ersetzen musste.