Basketballdamen deklassieren Regionalliga-Aufsteiger BG Halstenbek/Pinneberg mit 66:37

Ahrensburg. Wie leicht die Basketballdamen des Ahrensburger TSV den Ausfall ihrer etatmäßigen Spielmacherin verkraften, könnte ein Fingerzeig dafür sein, wie weit die Mannschaft von Carsten Schittkowski in ihrer Entwicklung vorangeschritten ist. Denn Ahrensburgs Coach geriet beim 66:37 (29:25)-Erfolg gegen Aufsteiger BG Halstenbek/Pinneberg – nach dem Seitenwechsel – aus dem Staunen nicht heraus.

„Was Mirja Beckmann auf der ihr eher ungewohnten Position als Aufbauspielerin geleistet hat, ist unglaublich“, sagte Schittkowski. Ebenso überrascht sei er im zweiten Durchgang von der Art und Weise gewesen, wie seine Mannschaft den Gegner allein durch ihre spielerische Qualität dominiert habe. Nur zwölf Zähler der Gäste ließen die „Twisters“ zu.

Der 43 Jahre alte Trainer hat in den zurückliegenden Monaten ein Team geformt, das in der Zweiten Regionalliga Nord die oberen Tabellenränge anstrebt – und das Rückschläge wegstecken kann. Wie den Ausfall von Samantha Ochs, die aufgrund eines Muskelfaserrisses bis Ende der Hinrunde nicht mehr zur Verfügung steht. Von der Bank aus verfolgte sie gebannt die Partie. „Mirja hat eine großartigen Job gemacht. Ich bin sicher, dass ihr das Vertrauen des Trainers und die Tatsache, dass sie in der Startformation stand, gut getan haben“, sagte die 24-Jährige.

Vielleicht hat Mirja aber auch durch die Einladung des Deutschen Basketball Bunds zu einem dreitägigen Sichtungslehrgang für die U-18-Nationalmannschaft zuletzt verloren gegangenes Selbstvertrauen zurückgewonnen. Einfach wird es für die 16-Jährige in der Landessportschule Bad Blankenburg (Thüringen) allerdings nicht werden, da sie dem jüngeren der zwei geladenen Jahrgänge (97/98) angehört und als eine von wenigen Teilnehmerinnen nicht einem Erst- oder Zweitliga-Verein angehört.

Mirja profitierte in der Partie gegen Halstenbek auch von Sabrina Ochs. Die zwei Jahre jüngere Schwester von Samantha hielt ihr mit einer mannschaftsdienlichen Spielweise den Rücken frei. „Mit 18 Punkten war Sabrina Ochs nicht nur beste Werferin, sondern erreichte mit acht Ballgewinnen – sogenannten Steals – sowie neun Rebounds in zwei weiteren Kategorien ein hervorragendes Ergebnis“, sagte Sebastian Eickhoff. „Gemeinsam haben Mirja und Sabrina insgesamt 14 von 18 Steals sowie mit 32 gemeinsamen Punkten knapp die Hälfte aller Zähler geholt.“ Froh stimmte ihn zudem das verbesserte Rebound-Verhalten seiner Mannschaft. „Jede Spielerin hat mindestens einen Rebound sowohl in der Abwehr als auch im Angriff geholt.

Doch statistische Werte, die Ahrensburgs Co-Trainer bei jeder Begegnung der Twisters für eine anschließende Spielanalyse akribisch sammelt, heben nicht nur die Stärken einer Mannschaft hervor. So war Eickhoff mit der Ausbeute der Wurfversuche aus dem Feld höchst unzufrieden. „Gegen einen stärkeren Gegner wird uns eine Trefferquote von lediglich 33 Prozent vor große Probleme stellen“, sagte er.

Kommendes Wochenende haben die Ahrensburgerinnen spielfrei. Danach warten mit Bremen 1860 (22. November), MTV Treubund Lüneburg (29. November) und SG Harburg Baskets (6. Dezember) lösbare Aufgaben. Schittkowski: „Beide bisherigen Heimpartien gegen den SC Kirch- und Westerweyhe und die BG Halstenbek haben wir souverän gemeistert“, sagte der Trainer, „auswärts dagegen verkaufen wir uns wie bei den Niederlagen bei der zweiten Mannschaft der BG Rotenburg/Scheeßel und dem SC Alstertal-Langenhorn noch unter Wert.“

Die weiteren Punkte für den Ahrensburger TSV erzielten: Lara Müller (13), Josina Großmann (8), Nicole Michelson (7), Carina Kellermann, Anna Kunze (je 3).