Badminton-Bundesligaclub schafft 3:3 gegen den TV Refrath und belegt bis Freitag Tabellenplatz drei. Iris Tabeling glänzt in Einzel und Doppel

Trittau. Auch ohne seine Leistungsträger Robin Tabeling, Sarah Walker und Kenneth Jonassen hat der TSV Trittau unter Beweis gestellt, dass er in der Badminton-Bundesliga mit den stärksten Clubs mithalten kann. Die Stormarner feierten an dem ungeliebten Termin unter der Woche vor knapp 150 Zuschauern ein 3:3-Unentschieden gegen den TV Refrath, dem der Punkt reichte, um am bisherigen Tabellenführer BV Mülheim vorbeizuziehen.

Der Aufsteiger von 2013 belegt nun sogar den dritten Tabellenplatz, wird am Freitagabend nach den beiden noch ausstehenden Partien des fünften Spieltags allerdings auf Rang vier oder fünf abrutschen. Viel wichtiger aber ist der Abstand auf die Abstiegsränge. Der ist nun auf fünf Zähler angewachsen und für die Clubs mit den erheiterndsten Vereinsnamen, aber zugleich schwächsten Mannschaften der Liga (TSV Neuhausen-Nymphenburg und SV Fun-Ball Dortelweil), kaum mehr aufzuholen.

Nachdem die Trittauer durch die Nicht-Erteilung der Visa für drei ihrer indonesischen Spieler massiv und nachhaltig geschwächt wurden (wir berichteten), profitierten sie diesmal von den Tücken der Bürokratie. Die Refrather traten gezwungenermaßen ohne ihre beste Spielerin Chloe Magee an. Die Irin musste für die Beantragung eines Visums für eine Reise nach China ihren Pass abgeben, durfte deswegen nicht aus ihrer Heimat nach Deutschland reisen. An ihrer Stelle schlug Mette Stahlberg auf – und wurde von Iris Tabeling gnadenlos durch die Halle gejagt. „Iris hat sich sensationell präsentiert“, sagte Abteilungssprecherin Sabina Persson.

Auch im Damendoppel überzeugte die vor der Saison aus Bergisch-Gladbach nach Stormarn gewechselte Niederländerin. Gemeinsam mit Debütantin Kate Robertshaw bezwang Tabeling das Doppel ihres Ex-Vereins locker in zwei Sätzen. „In ihrem ersten gemeinsamen Doppel haben die beiden ziemlich perfekt gespielt“, schwärmte Persson und bezeichnete Robertshaw als „Weltklasse-Spielerin“. Mit dem Endergebnis sei sie ebenfalls „sehr zufrieden“.

Dabei wäre sogar noch mehr drin gewesen. Parallel zum starken Auftritt des verbliebenen Indonesiers Ary Trisnanto stellte Nikolaj Persson den in dieser Saison noch ungeschlagenen Fabian Roth auf eine harte Probe. „Als Nikolaj und Ary parallel gespielt haben, wusste man gar nicht, wo man hingucken sollte“, beschrieb Persson die Spannung in der entscheidenden Phase der Partie. Während Trisnanto per Glücksschlag seinen Matchball verwandelte und den dritten Trittauer Punkt perfekt machte, scheiterte Persson schließlich in zwei denkbar knappen Sätzen an Roth – trotz starker Leistung. „Dafür, dass er so lange nicht gespielt hat, war das richtig gut. Er wird immer besser, ihm fehlt bloß noch Wettkampfpraxis“, sagte Sabina Persson.

Wenn die Stormarner Ende des Monats auswärts beim 1. BC Bischmisheim (Sonnabend, 29. November) und bei Dortelweil (30. November) antreten, soll die am Fuß verletzte Walker wieder dabei sein, ebenso wie Kenneth Jonassen, der bei Spielen unter der Woche aus beruflichen Gründen grundsätzlich nicht zur Verfügung steht. Der Neuzugang arbeitet als Trainer beim dänischen Verband. Für Robin Tabeling (Rücken-Operation wegen eines Bandscheibenvorfalls) ist die Saison beendet.

Bereits an diesem Wochenende ist die zweite Mannschaft des TSV in der Zweiten Bundesliga Nord im Einsatz. Am Sonnabend empfängt das Schlusslicht den sechstplatzierten FC Langenfeld (14 Uhr, Heinrich-Hertz-Straße) und reist im Anschluss zum Tabellenzweiten SG EBT Berlin (Sonntag, 14 Uhr, Samariterstraße).

TSV Trittau – TV Refrath, Herrendoppel: N. Persson/J. Persson – Schwenger/Beck 12:21, 18:21; Damendoppel: Robertshaw/I. Tabeling – Nelte/Stahlberg 21:15, 21:16; Herreneinzel 1: Trisnanto – Tan 21:11, 13:21, 21:19; Dameneinzel: I. Tabeling – Stahlberg 21:11, 21:8; Mixed: Trisnanto/Robertshaw – Schwenger/Nelte 13:21, 19:21; Herreneinzel 2: N. Persson – Roth 19:21, 19:21.