Ahrensburgs Fußballer schlagen in der Verbandsliga Süd-Ost TSV Trittau 2:1. Auch Pölitz befreit sich aus der Misere

Ahrensburg. Dicht drängen sich vier der fünf Stormarner Verbandsligaclubs einen Spieltag vor dem Ende der Hinrunde in der unteren Tabellenhälfte. Die Fußballteams aus Tremsbüttel, Ahrensburg, Trittau und Pölitz belegen die Plätze elf bis 14. Während sich die kriselnden Mannschaften des SSC Hagen und des SSV Pölitz zurückgemeldet haben, wurde der Trittauer Aufwärtstrend jäh gestoppt – im Gegensatz zur Tremsütteler Achterbahnfahrt. Die zweite Mannschaft des SV Eichede steht immerhin auf Rang fünf, verpasste trotz guter Leistung aber einmal mehr die Möglichkeit, den Abstand zur Tabellenspitze zu verkürzen.

Trittauer Trainer müssen die Coaching-Zone verlassen

Das Derby zwischen dem TSV Trittau und dem SSC Hagen Ahrensburg – für Trittaus Trainer Matthias Räck war es keines. „Dafür war viel zu wenig Action auf dem Platz. Als ich früher noch gespielt habe, ging es anders zur Sache“, bemängelte der Coach, der nach einer Stunde von Schiedsrichter Alexander Hahn (SC Kellenhusen) ebenso wegen Reklamierens der Coaching-Zone verwiesen wurde wie kurz vor dem Ende auch Co-Trainer Sven Fischer. „Ich habe ihn nicht beleidigt sondern nur darauf hingewiesen, dass unsere Spieler nach Fouls der Hagener Knöchelverletzungen hatten“, so Räck. Hagens Trainer Michael Schmal sagte dagegen nach der Partie: „Der Schiedsrichter hat eine konsequente Linie gepfiffen. Die Trittauer Spieler waren teilweise Opfer ihrer eigenen Emotionalität.“

„Vielleicht hat das Alter das Spiel entschieden“, suchte Räck die Gründe für den seiner meiner Meinung nach unzureichenden Kampfeinsatz bei der Unerfahrenheit seiner Schützlinge. „Hagen hat den Kampf angenommen und etwas dreckiger gespielt. Das werden meine Jungs im Training auch noch zu hören bekommen.“ Der erhoffte Durchmarsch in das obere Tabellendrittel ist nun jäh gestoppt. Räck: „Jetzt stecken wir wieder fest, stehen nur noch vier Punkte vor Pölitz. Wenn wir nicht aufpassen, sind wir bis zur Winterpause unten reingerutscht.“ Es folgen schwere Auswärtsspiele beim SV Eichede II und dem Spitzenreiter Oldenburger SV.

Hagens Dean Irwin schießt das Siegtor und wird zum tragischen Helden

In der hektischen zweiten Halbzeit, in der der Unparteiische neun Gelbe Karten verteilte, machte sich beim SSC Hagen das fehlende Selbstvertrauen nach sieben sieglosen Punktspielen in Folge bemerkbar – bis Dean Irwin kam. Kurz nach seiner Einwechslung erlief der Youngster in der 81. Minute einen Diagonalpass von Jan Niklas Danger, umkurvte Trittaus Torwart Michel Thomä, stolperte den Ball zu seinem ersten Tor im Herrenbereich ins Netz – und brach sich dabei den fünften Mittelfußknochen. Eine Operation ist nicht nötig, bis zur Winterpause muss Irwin aber sicher aussetzen. „Das ist sehr schade, er hatte sich gerade richtig gut eingefügt“, so Schmal.

Dafür verstärkt ab sofort Patrick Piechowski den Kader der Ahrensburger. Der 19-Jährige, der schon seit einigen Wochen mit der Mannschaft trainiert, war zuletzt ohne Verein und zuvor in der Jugend des Meiendorfer SV aktiv. Schmal: „Natürlich braucht er noch Spielpraxis, aber er kann uns in der Offensive sofort weiterhelfen.“ Piechowski kann sowohl auf den Außenbahnen als auch im Sturmzentrum eingesetzt werden.

Bereits seinen zweiten Sieg nach einer Negativserie feierte der SSV Pölitz. Auf den spektakulären 4:3-Erfolg vor einer Woche gegen den TSV Travemünde ließ der Aufsteiger einen 4:2-Auswärtserfolg beim Büchen-Siebeneichener SV folgen und verließ die Abstiegsplätze. „Wir haben uns das Selbstvertrauen wieder erarbeitet“, sagte Pressesprecher Jens-Peter Ehrlich. In der zweiten Halbzeit lief die Partie allerdings aus dem Ruder, auf beiden Seiten gab es umstrittene Platzverweise. Negativer Höhepunkt einer hitzigen Schlussphase: Unmittelbar vor dem Eigentor durch Helge Höppner zum Endstand ging der Pölitzer Julian Beeth nach einem Foul bewusstlos zu Boden und konnte nicht weiterspielen. „Ganz wichtig war, dass wir uns von der Hektik nicht haben anstecken lassen. Das war nicht immer so“, sagte Ehrlich. „Nun müssen wir den Schwung mitnehmen. Gegen Pansdorf am Sonntag rechnen wir uns auch was aus.“

Keine Tore für Eichedes Zweitvertretung und den VfL Tremsbüttel

Glaubt man dem Trainer des SV Eichede II, steht den Pölitzern eine hohe Hürde bevor. Nach dem 0:0 der Eicheder bei eben jenen Pansdorfern hatte Marcel Müller viel Lob für den Gegner übrig. Überhaupt boten beide Teams ein „hochklassiges Spiel“, wie Müller befand. „Wir haben auf dem Kunstrasenplatz richtig gut Fußball gespielt und sind mit dem Ergebnis nicht unzufrieden.“ In der 88. Minute verpasste der eingewechselte Mario Kaiser haarscharf einen Schuss von Fabian Kolodzick und damit den möglichen Auswärtssieg. Der Rückstand der Steinburger auf die Tabellenspitze, an der es durch das Oldenburger 6:2 gegen GW Siebenbäumen erneut einen Führungswechsel gab, beträgt nun sechs Zähler.

Wer damit rechnete, dass der VfL Tremsbüttel nach dem Sieg gegen Oldenburg und der definitiven Zusage des Trainergespanns Carsten Holzmüller/Hajo Hecker zurück zur alten Konstanz finden würde, sah sich nach Spiel beim Tabellenneunten Eintracht Groß Grönau schmerzlich getäuscht. Wie schon den gesamten Oktober hindurch ließen die Stormarner auf einen Sieg eine Niederlage folgen, verloren durch ein frühes Gegentor mit 0:1 und stürzten vom siebten auf den elften Tabellenrang.