Stormarner Handballfrauen besiegen im Landespokal-Wettbewerb klassenhöheres Oberligateam aus Lübeck mit 27:22

Reinfeld. Die vorletzte Hürde vor dem Erreichen der Endrunde des Landespokalwettbewerbs haben die Handballfrauen der HSG Reinfeld/Hamberge bravourös gemeistert. Überraschend deutlich mit 27:22 (16:10) setzte sich Mannschaft von Detfred Dörling im Achtelfinale gegen das klassenhöhere Oberligateam von Lübeck 76 durch.

Nun hofft Reinfelds Coach auf etwas Losglück für das Viertelfinal-Wochenende am 21. und 22. Dezember. „Die Erinnerung an unsere Teilnahme am Final Four in der vergangene Saison ist noch frisch “, sagt er, „deshalb wollen wir diesen Erfolg unbedingt wiederholen.“ Knapp acht Monaten ist es her, da zogen die Stormarnerinnen in die Runde der besten vier Mannschaften Schleswig-Holsteins ein, scheiterten erst im Endspiel mit 16:29 am Regionalligateam von Henstedt-Ulzburg.

Pokalreiz hin, Pokalatmosphäre her – für Dörling steht nach wie vor der Oberligaaufstieg an oberster Stelle. Deshalb scheut sich der 60 Jahre alte Trainer des Schleswig-Holstein-Ligisten nicht, im Pokalwettbewerb unterschiedliche Abwehr- und Angriffsformationen unter Wettkampfbedingungen zu testen.

„Gefallen hat mir die Aufstellung mit unseren zwei Kreisspielerinnen Kerstin Albrecht und Sandra Bernert“, sagt Dörling. „Nicht überzeugt war ich dagegen von unserer anfangs offensiv orientierten Abwehrreihe.“ Reinfelds Coach reagierte nach mehreren verschuldeten Siebenmetern und zog nach rund fünf Minuten seine Spielerinnen zurück auf eine Linie.

In Topform präsentierte sich erneut Reinfelds Torfrau Annika Rahf. Besonders motiviert, da Zwillingsschwester Britt bei den Gästen die Bälle verteilte. Einige Beispiele: Erst parierte die 23 Jahre alte Torfrau Mitte des ersten Durchgangs einen von Lübecks Svenja Eckert platziert geworfenen Siebenmeter, ehe sie anschließend den eigenen Familienfrieden gefährdete, als sie der am Kreis abschließenden Schwester Britt mit einer Glanzparade den Torjubel verdarb. Knapp 60 Sekunden später raubte Annika Rahf der allein auf ihr Gehäuse zulaufenden Lübeckerin Laura Hirt den letzten Nerv, als sie geschickt den Winkel verkürzte und den Ball abwehrte. „Annika hat eine hervorragende Partie abgeliefert“, sagt Dörling. Ein Lob, das Reinfelds Torfrau nicht ganz teilt. „Ich bin zufrieden, mehr nicht“, sagt sie. Dörling jedoch hat das letzte Wort: „Ein typisches Verhalten einer Handball-Torhüterin, die erfahrungsgemäß mit ihrer Leistung niemals zufrieden ist.“

An Duelle gegen ihre Schwester hat Annika Rahf sich längst gewöhnt. „Im Jugendbereich standen wir uns häufig gegenüber, meist mit dem besseren Ausgang für Britt“, erzählt die 23-Jährige, die nun die Bilanz bei den Damen anführt. „In einem Pflichtspiel war dies das erste Aufeinandertreffen .“

Übrigens: Laura Beth bewies erstaunliche Qualitäten als Siebenmeterschützin. Sieben ihrer acht Treffer erzielte die 24-Jährige von der blau markierten Linie aus. Sechsmal platzierte sie den Ball in die rechte, nur einmal in die linke Hälfte des Gehäuses. „Ich habe solange gewartet, bis Lübecks Torfrau in eine Ecke unterwegs war“, erzählt Beth, „erst dann habe ich dem Ball die entsprechende Richtung gegeben.“

Kommenden Sonnabend, 1. November, empfangen die Reinfelderinnen als Tabellenzweiter die HSG Kalkberg in der Schützenstraße. Dörling warnt, den Aufsteiger zu unterschätzen. „In der Liga dürfen wir kein Team auf die leichte Schulter nehmen“, sagt er, „denn genau das ist uns in den zurückliegenden Monaten schon öfters zum Verhängnis geworden.“

Die weiteren Treffer für die HSG Reinfeld/Hamberge erzielten: Sina Rostek (4/2), Rika Tonding, Sandra Bernert, Kerstin Albrecht (je 3), Maike Waldeck, Dominique Schild (je 2), Janine Sachse, Lina Tonding (je 1).