Stormarns Basketballdamen unterliegen in Zweiter Regionalliga Vizemeister SC Alstertal-Langenhorn mit 50:66

Ahrensburg. Einen Spielertyp wie Merle Schrader wünscht sich jeder Basketballtrainer im Kader. Jemand mit Mumm und Kämpferherz. Eine Spielerin, die den Kopf nicht so schnell in den Sand steckt, sondern aufsteht und weitermacht. Auch wenn die Niederlage der eigenen Mannschaft kurz vor Ende der Partie besiegelt scheint.

So geschehen beim 50:66 (24:28) der Basketballdamen des Ahrensburger TSV beim SC Alstertal-Langenhorn. Der 16-jährigen Schrader gelangen kurz vor Ende der Partie drei sogenannte Steals, also drei Balleroberungen mit hohem körperlichem Einsatz gegen die anstürmenden Hamburgerinnen. „Diese Einstellung hätte ich mir von der gesamten Mannschaft gewünscht“, sagt Carsten Schittkowski.

Für Ahrensburgs Coach war die Niederlage zum Saisonauftakt der Zweiten Regionalliga Nord beim Vizemeister der vergangenen Spielzeit vermeidbar. „Unsere Trefferquote war einfach zu schlecht. Pro Durchgang haben wir mindestens acht Punkte zu wenig erzielt“, sagt der 43-Jährige. Eine weitere statistische Zahl bereitet seinem Co-Trainer Sebastian Eickhoff Sorgen. Er sagt: „Nur 64 Prozent unserer Freiwürfe fanden den Weg in Ziel, mindestens 80 Prozent sollte man in der Regionalliga erwarten können.“

Eickhoff verfolgt jede Bewegung im Spiel aufmerksam – Stift und Papierblock immer zur Hand. Er setzt Haken, zieht Striche. „Nicht allein die erzielte Punktezahl einer Spielerin gibt letztendlich Aufschluss über ihre Leistung“, sagt Eickhoff. Ebenso wichtig zum Beispiel sei die Anzahl der Balleroberungen unterm Korb, der sogenannten Rebounds, in Abwehr und Angriff. Oder die der Drops, der Menge der gefangenen, aber nicht festgehaltenen Bälle.

„Spielentscheidende Bedeutung hat häufig auch die Anzahl der persönlichen Fouls, die im Schnitt pro Begegnung insgesamt nicht höher als 20 liegen sollte“, sagt Ahrensbrugs Co-Trainer. Sein Team leistete sich beim Vizemeister insgesamt 24 Fouls. Mit der Konsequenz, dass in zwei Durchgängen die Zahl der erlaubten fünf Mannschaftsfouls überschritten wurde und die Ahrensburgerinnen für jede weitere Nicklichkeit mit zwei Freiwürfen für den Gegner bestraft wurde. Übrigens: Beste Werferin mit 22 Punkten war Sabrina Ochs, die unermüdlich mit Schwester Samantha das Spiel der Twisters nach vorn trieb. Ein ansprechendes Debüt feierte Nicole Michelson. Die 26-Jährige mit Regionalliga-Erfahrung war zu Saisonbeginn von der FTG Frankfurt in die Schlossstadt gewechselt.

„Nicole hat bei ihrem ersten Auftritt einen überzeugenden Eindruck hinterlassen“, sagt Schittkowski. Der Coach begann mit einer Startformation ohne seine beiden Center Michelson und Sabrina Lange. „Wir haben mit einem sogenannten Small Ball begonnen“, sagt der Trainer und beschreibt eine Aufstellungsvariante im Basketball, bei der von der sonst üblichen (ein Center, zwei Forwards und zwei Guards) bewusst abgewichen wird, um schneller nach vorn agieren zu können.

Michelson hat sich im Team der Twisters schnell eingelebt. „Die Mannschaft harmoniert und hat mich herzlich aufgenommen“, sagt die 26-Jährige. „Natürlich hätte ich mir bei meinem ersten Auftritt einen Erfolg gewünscht, aber leider haben wir das Potenzial, das in uns schlummert, nicht abrufen können.“ Michelson, die Sportmedizin studiert, schreibt zurzeit an ihrer Abschlussarbeit. Bei den Ahrensburgerinnen ändert die Niederlage zu Saisonbeginn nichts am Ziel, am Ende in der Nord-Staffel einen der vorderen Tabellenränge zu belegen. „Dafür hat die Mannschaft auf jeden Fall das Potenzial“, sagt Schittkowski. Ein Erfolg am kommenden Sonnabend, 18. Oktober, gegen Aufsteiger SC Kirch- und Westerweyhe (17 Uhr, Schimmelmannstraße) wäre ein wichtiger Schritt dorthin.

Die weiteren Punkte für den Ahrensburger TSV erzielten: Samantha Ochs (8), Merle Schrader (6), Nicole Michelson, Lara Müller (je 5), Mirja Beckmann, Josina Großmann (je 2)