SV Eichede gewinnt durch Kampf und Effektivität 4:2 gegen den Heider SV. 500 Zuschauer kommen am Tag des Amateurfußballs nach Steinburg

Steinburg. Vielleicht war es ein wenig der feierliche Rahmen, der Oliver Zapel milde stimmte, vielleicht auch das Wissen, dass seine Mannschaft nun mal psychisch angeknackst war – und ganz sicher waren es die drei Punkte, die die zwischenzeitlich gekippte Stimmung des Trainers wieder aufhellten. Durch einen 4:2 (2:1)-Sieg in einem unfreiwillig spannenden Spiel gegen den Tabellenletzten Heider SV sind die Fußballer des SV Eichede in der Schleswig-Holstein-Liga der Konkurrenz auf den Fersen geblieben.

Zapel nannte die Leistung seiner Schützlinge „interessant“ – deutlicher wurde der Coach, der die öffentliche Kritik selten scheut, nicht. Denn nach der äußerst unglücklichen 1:4-Schlappe in der Woche zuvor bei TuRa Meldorf war der zwar spielerisch durchwachsene aber kämpferisch einwandfreie Auftritt der Stormarner eine gute Reaktion und ein wichtiges Zeichen. „Heide hat uns teilweise vor erhebliche Probleme gestellt. Umso erfreuter bin ich, dass wir die Rückschläge innerhalb des Spiels verarbeitet haben. Das war nicht immer so“, sagte Zapel.

Vor rund 500 Zuschauern, die am Tag des Amateurfußballs freien Eintritt genossen und sich teilweise schon die Partie der vierten Mannschaft oder das Vorspiel des Handicap-Teams angesehen hatten, präsentierten sich die Gäste deutlich stärker, als man es angesichts der Ausbeute von nur sechs Punkten aus zwölf Spielen vermutet hätte. Tobias Hass krönte zwei perfekte Spielzüge der Heider mit den Treffern zum 1:1 (39. Minute) und 2:2 (59.).

„Das Spiel stand auf der Kippe“ sagte Eichedes 19 Jahre alter Abwehrspieler Jonathan Marschner nach der Partie, der er in der 74. Minute mit einem Schuss aus kurzer Distanz die entscheidende Richtung gegeben hatte. „Der Ball fiel mir irgendwie vor die Füße. Vor wenigen Wochen habe ich bei einer ähnlichen Chance über das Tor geschossen, diesmal war er zum Glück drin“, sagte Marschner über sein erstes Tor für die Steinburger. Auch der Innenverteidiger wollte sich gedanklich nicht lange damit aufhalten, dass „wir spielerisch schon deutlich stärker waren“. Nach der Niederlage gegen Meldorf sei einzig der Sieg entscheidend. „Spielerisch werden wir nun auch wieder in die Spur kommen“, so Marschner.

Im Vergleich zu der viel zitierten 1:4-Niederlage im Kreis Dithmarschen erspielten sich die Eicheder gegen Heide deutlich weniger Chancen, trafen aber viermal so oft. Die Rückkehr der Effizienz hatte dabei einen Namen: Fabian Kolodzick. Der Mittelstürmer stand erstmals seit seiner Rückkehr aus Schönberg in der Startelf und nutzte seine beiden einzigen Möglichkeiten eiskalt zum 1:0 und 2:1 aus. In der 14. Minute bestrafte er gedankenschnell einen Patzer von Torwart Robin Carstens und verwertete eine Minute vor der Pause eine Hereingabe von Eudel Monteiro technisch stark. Somit empfahl sich der Mittelstürmer, der schon zwölfmal für die zweite Mannschaft in der Verbandsliga traf, trotz einer ansonsten unauffälligen Leistung nachhaltig für weitere Einsätze.

Per Eigentor sorgte Heides Viktor Hardock fünf Minuten vor dem Abpfiff für den Endstand. „Es war sicher nicht das beste Spiel, das Eichede gemacht hat, aber die Arbeit ist sichtbar, das hat Hand und Fuß“, zeigte sich Gäste-Trainer Sönke Beiroth als guter Verlierer.

Als einer von 78 Vereinen in Deutschland und der Schweiz beteiligte sich der SVE am Tag des Amateurfußballs, der sich am englischen Non-League Day orientiert. Vereinspräsident Olaf Gehrken sagte: „Wir haben versucht, ohne viel Schnickschnack darzustellen, wie dieser Verein lebt. Wir können ein positives Fazit ziehen.“

SV Eichede: Barkmann – Marschner, Buchholz, Rienhoff – Heidenreich, Maltzahn (87. Krajinovic), Seiler, Fischer – Monteiro (60. Janelt), Kolodzick (78. M. Schubring), Baloki.