Ahrensburger TSV trifft zum Regionalliga-Auftakt auf den SC Alstertal-Langenhorn. Coach Carsten Schittkowski nennt als Saisonziel Rang eins bis vier

Ahrensburg . Unbeschwert blicken die Basketballdamen des Ahrensburger TSV dem Saisonauftakt der Regionalliga Nord entgegen. Verlassen sie am kommenden Sonnabend, 11. Oktober (18 Uhr, Lüttkoppel), beim SC Alstertal-Langenhorn das Spielfeld als Verlierer, bleibt – als Signal für den weiteren Saisonverlauf – der Daumen von Carsten Schittkowski in der waagerechten. „Beim Meisterschaftsfavoriten zu verlieren ist beileibe kein Beinbruch“, sagt Ahrensburgs Coach.

Sollte sein Team allerdings beide Punkte entführen, würde besagter Daumen schnurstracks in die Höhe schießen. „Natürlich hätte ich mir im ersten Spiel einen leichteren Gegner gewünscht“, sagt der 43-Jährige, „aber auch wir gehen mit einer Mannschaft an den Start, die um die vorderen Tabellenränge mitspielen kann.“ Genau deshalb sei die Begegnung für ihn auch ein Gradmesser für die kommenden Wochen und Monate – allerdings nur bei einem Sieg, nicht bei einer Niederlage.

Die Ahrensburg Twisters gehen mit einem stark verjüngten Team in die neue Spielzeit. Langjährige Stammkräfte wie Nadine Partey, Laima Butt oder Wiebke Krause haben sich, wie zu Beginn der vergangenen Saison angekündigt, aus der Mannschaft verabschiedet, um sportlich kürzer zu treten.

Mit elf Akteurinnen ist der Kader der Damen zur Zeit eher dünn besetzt. Weshalb Schittkowski aufmerksam die Entwicklung des von seinem Co-Trainer Sebastian Eickhoff betreuten U-17-Mädchenteams verfolgt. „Sebastian hat einige interessante Spielerinnen in der Mannschaft, auf die wir in den kommenden Monaten gern zurückgreifen“, sagt Schittkowski.

Aber: Für einen Einsatz in der vierthöchsten Spielklasse sind bei jungen Spielerinnen drei Faktoren grundlegende Voraussetzung: Zeit, Wille und die richtige Einstellung. „Erst wenn die Mädchen ihre Freizeit dem Basketballsport unterordnen, mental bereit sind, alles für ihn zu geben und die Einstellung an den Tag legen, mit wenig Einsatzminuten zufrieden zu sein“, sagt der Trainer, „erst dann ist eine Spielerin reif für die Regionalliga.“ Ahrensburgs Coach verweist auf seine erste Saison vor vielen Jahren in der Zweiten Bundesliga, „die ich ohne zu Murren auf der Bank verbracht habe“.

Kiana Schneider (Jahrgang 1999) ist eines der jungen Talente, die an der Schwelle zum Regionalligateam stehen. „Im gemeinsamen Training hat Kiana bisher einen guten Eindruck hinterlassen“, sagt der 43 Jahre alte Übungsleiter, der die Twisters nunmehr in die fünfte Spielzeit führt. Und mit einem Neuzugang aufwartet: Nicole Michelson, 26 Jahre alte Centerspielerin mit Regionalliga-Erfahrung, wechselte von der FTG Frankfurt in die Schlossstadt.

„Nicole ist physisch sehr stark und deshalb unter dem Korb kaum zu bezwingen“, sagt Ahrensburgs Trainer. Nach längerem Auslandsaufenthalt zurück im Team der Twisters ist die junge Carina Kellermann (Jg. 1998). „Unser Sonnenschein. Carina ist eine sehr lebensfrohe Spielerin, die hart an sich arbeitet“, sagt Schittkowski. Unbestrittener Kopf seiner Mannschaft ist die bundesligaerfahrene Samantha Ochs. Seit Jahresbeginn verstärkt sie mit Schwester Sabrina das Team der Twisters. Früh zeichnete sich ab, dass die gelernte Aufbauspielerin nahtlos die Führungsrolle von Merle Bitter (seit Sommer in den USA) übernimmt. Schittkowski: „Sammy verfügt über viel Spielintelligenz, kann ein Spiel jederzeit lesen und leiten. Mit Schwester Sabrina drückt sie unserem Spiel den Stempel auf.“

Josina Großmann (Jg. 1997) und Mirja Beckmann (1998), zwei blutjunge Spielerinnen mit hohem spielerischem Potenzial, müssen nach Auffassung ihres Coaches „weiter am Selbstbewusstsein arbeiten, um in ihrer Entwicklung Schritte nach vorn zu machen“.

Merle Schrader (Jahrgang 1998), wie Großmann, Kellermann und Beckmann eine Spielerin mit Jugendbundesliga-Erfahrung, habe sich im Angriffs- sowie Abwehrverhalten enorm weiterentwickelt. Neben Neuzugang Michelson spielt Sabrina Lange auf der Centerposition eine wichtige Rolle. Allerdings hat die hochgewachsene Ahrensburgerin ihre langwierige Sprunggelenksverletzung noch nicht vollständig auskuriert. Zwei weitere feste Größen im Konzept von Schittkowski sind Anna Kunze und Jennifer Struve. „Anna ist eine Allroundspielerin, die ihre Leistung – egal auf welcher Position – abruft“, sagt der 43-Jährige, „Jennifer verfügt über gute Wurftechnik und bemerkenswertem Drang zum Korb.“ In der Vorbereitung zeichnete sich bereits ab, dass Ahrensburgs Coach mit Tabellenrang eins bis vier ein umsetzbares Saisonziel vorgibt. Zwar unterlagen die Twisters bei einem Freundschaftsturnier in Pinneberg im Finale der klassenhöheren BG Hamburg-West (Regionalliga), setzten sich aber in der Runde der letzten Vier gegen den SC Alstertal-Langenhorn – Auftaktgegner in zwei Tagen – durch.