Fußballer des SV Eichede bezwingen in der Schleswig-Holstein-Liga Flensburg 08 mit 5:1. Torge Maltzahn und Arnold Lechler treffen doppelt

Steinburg. Das Tor des Tages schossen die Gäste. Fünf Treffer hatten die 260 Zuschauer im Ernst-Wagener-Stadion bis kurz vor Abpfiff gesehen, alle für den SV Eichede und alle durchaus sehenswert. Dann toppte der Schuss des Flensburgers Gianluca Siefert aus rund 45 Metern ins Gehäuse der Stormarner alle vorangegangenen Aktionen – und war doch so schnell vergessen. „Das war ein richtig souveräner Auftritt von uns“, sagte Eichedes Kapitän Jan-Ole Rienhoff zurecht nach dem 5:1 (3:0)-Erfolg des SVE gegen Flensburg 08.

Der erwartete Heimsieg des Tabellenzweiten der Schleswig-Holstein-Liga fiel deshalb so deutlich und so verdient aus, weil es die Flensburger nie verstanden, sich auf den Gegner einzustellen – wahrscheinlich, weil sie schon den Gegner nicht verstanden. Es war ein Sieg des einen Trainers über den anderen Trainer und ein Sieg des taktischen Verständnisses des SVE, denn die Mannschaft um Torge Maltzahn setzte glänzend in die Tat um, was Oliver Zapel offenbar an der Magnettafel gefordert hatte.

Maltzahn, zuletzt meist im Sturm aufgelaufen, nahm erstmals in dieser Saison gemeinsam mit Flodyn Baloki die Rolle des zentralen offensiven Mittelfeldspielers ein. Statt im üblichen 3-4-3-System präsentierte sich Eichede im 3-5-2 – und erwischte den Gegner eiskalt. „Baloki und ich waren so viel in Bewegung, dass man uns gar nicht greifen konnte“, sagte Maltzahn. Besonders deutlich wurde das beim 3:0 in der 45. Minute, als Maltzahn mal wieder in die Spitze stieß und nach einem Zuspiel Balokis mutterseelenallein vorm gegnerischen Kasten stand. Wie Arnold Lechler zehn Minuten zuvor beim 2:0 spielte Maltzahn Torwart Yannick Holtz aus und schob ein – sein elftes Saisontor. Schon in der 20. Minute hatte „TORge“ einmal mehr unter Beweis gestellt, dass er in dieser Spielzeit Eichedes Mann für die besonderen Momente ist. Aus halblinker Position traf er sehenswert über Holtz hinweg zum 1:0.

Es war wohl Eichedes effektivster Auftritt der Saison, sodass sich Zapel auf der Pressekonferenz über einen deutlichen Fortschritt bei seinen Schützlingen im Allgemeinen und bei Arnold Lechler im Besonderen freute. „Ich bin unwahrscheinlich glücklich, dass Lechler sich mit zwei Toren von der Seuche befreit hat“, sagte der Trainer und verband das mit der Hoffnung, auch künftig wichtige Tore des 23-Jährigen bejubeln zu dürfen, nachdem es in der Woche zuvor beim 1:1 bei PSV Neumünster noch merklich in der Offensive gehakt und auch Lechler eine Großchance vergeben hatte. Diesmal legte der schnelle Stürmer in der 55. Minute noch einen zweiten Treffer nach. Der für ihn eingewechselte Fabian Kolodzick, der für die „Zweite“ in der Verbandsliga schon zwölfmal traf, erhöhte nach einem schönen Diagonalpass von Leo Seiler auf 5:0 (74. Minute).

„Wir standen unter Druck, haben den Atem der Verfolger im Nacken gespürt“, gab Zapel später zu. Die Top fünf der Schleswig-Holstein-Liga haben gepunktet, die Spitzengruppe scheint sich gefunden zu haben.

SV Eichede: Barkmann – Marschner, Buchholz, Rienhoff – Fischer, Maltzahn, Seiler (78. Krajinovic), Baloki, Monteiro – Lechler (68. Kolodzick), Janelt (61. Heidenreich).