Für Wettkämpfe im Kartslalom opfert der 13-Jährige viel Freizeit

Trittau. An was denkt so ein junger Fahrer, wenn er sein Kart im Slalom und mit maximalem Tempo um die Hindernisse steuert? An die Bestzeit, an die Tipps der Trainer oder an den Lärm der Zuschauer? Phil Cericius, 13 Jahre, vom MSC Trittau hat eine klare Antwort: „Ich denke an gar nichts. Man blendet alles aus und hört nichts.“

Über Phils Gabe, während der Rennen alles Störende auszublenden, staunt selbst der eigene Vater. „Ich habe ihn mal gefragt, wie er das eigentlich hinbekommt. Ich finde das ganz erstaunlich, dass er dann offenbar in einem Tunnel ist“, sagt René Cericius. Das was Spartenleiterin Uta Piotrowski „Coolness“ nennt, bescherte Phil dann auch seinen größten sportlichen Erfolg: Platz eins in der Altersklasse 3 bei den norddeutschen Meisterschaften in Wittenburg (Mecklenburg-Vorpommern).

„Auch in der ‚Deutschen Ecke‘ hat er sich nicht beirren lassen“, so Piotrowski. „Deutsche Ecke“ ist die Bezeichnung für einen besonders anspruchsvollen Abschnitt des Parcours, an dem letztlich die Entscheidung für den Trittauer und gegen Justin Schmiel (AC Schleswig) fiel. Justin war zwar in beiden Durchgängen schneller unterwegs, handelte sich durch das Umwerfen einer Pylone aber zwei Strafsekunden ein und fiel dadurch auf Platz drei zurück. Phil gewann mit einem Wimpernschlag Vorsprung vor David Keil (MSC Dissen) – und wurde von seinem Teamkollegen Lukas Fieberg und Michel Peters vom MSC Bad Schwartau auf Schultern getragen.

So schnell und fehlerlos Phil, der für Wettkämpfe oft das ganze Wochenende opfert, auch über die Rennstrecken kurvt – bei einer Sache trügt ihn sein Gefühl noch. „Im Ziel denke ich oft, dass ich eher langsamer war“, sagt er. So war ihm in Wittenburg erst nach dem Blick auf die Ergebnisliste klar, dass er all seinen Konkurrenten aus ganz Norddeutschland davongefahren war.

Weiter geht es für Trittaus Kartfahrer am zweiten Oktober-Wochenende. Dann steigt der ADAC-Bundesendlauf im Saarland.

Die weiteren Trittauer Platzierungen bei den norddeutschen Meisterschaften: Klasse 1, Platz elf: Kilian Kartheuser, Platz zwölf: Tim Schmidt; Klasse 2, Platz zwölf: Tristan Kartheuser; Klasse 3, Platz elf: Collin Krien; Klasse 4, Platz elf: Philipp Schmidt; Klasse 5, Platz sechs: Melvin Höfges, Platz zehn: Lukas Fieberg.