Das Kreisgericht des Kreisfußballverbands Stormarn (KFV) hat den vom KFV-Vorstand ausgesprochenen Abzug von drei Punkten gegen die erste Herrenmannschaft des SV Eichede aufgehoben.

Steinburg. Der Verein hatte zuvor Beschwerde gegen die verhängte Sanktion eingelegt. Der Schleswig-Holstein-Ligist belegt damit weiterhin mit 22 Zählern den zweiten Tabellenplatz. Der KFV-Schiedsrichterausschuss hatte zunächst nur neun der vom SVE zu Saisonbeginn gemeldeten zwölf Schiedsrichter anerkannt. Weil der Verein sein Soll von zehn zu meldenden Unparteiischen damit verfehlt hätte, war es zu dem vom KFV-Vorstand ausgestellten Gebührenbescheid gekommen, den das Kreisgericht jetzt letztinstanzlich zurückwies.

Der KFV hatte das geplante Studium in Bayern eines Schiedsrichters zum Anlass genommen, die Anerkennung zu verwehren. Dass der Unparteiische, der namentlich nicht genannt werden möchte, um Ansetzungen gebeten und die Bereitschaft zu Einsätzen signalisiert habe, sei seitens des Verbands unberücksichtigt geblieben, gab der SV Eichede in einer Pressemitteilung an. Nun sei das Kreisgericht der Argumentation des Vereins gefolgt, dass für die Nichtanerkennung eine schriftliche Abmeldung des Schiedsrichters erforderlich gewesen wäre und es nicht zulässig sei, allein aufgrund der Vermutung, der Schiedsrichter werde studienbedingt seinen Pflichten nicht gerecht werden, die Anerkennung zu verweigern.

Vereinspräsident Olaf Gehrken attackiert den Kreisfußballverband

Eichedes Vereinspräsident ging mit dem Verband hart ins Gericht: „Wie der Vorstand und der Schiedsrichterausschuss des KFV hier mit einem ihrer Mitgliedsvereine umgegangen sind, bleibt unabhängig vom Urteil des Kreisgerichts ein Schlag ins Gesicht aller ehrenamtlich Engagierten“, sagte er. „Hier wurde ohne Rechtsgrundlage einem unserer jungen Schiedsrichter die Möglichkeit genommen, sein Hobby auszuüben. Statt ihn für Spiele anzusetzen, wurde ohne Rücksprache sein Schiedsrichterausweis nicht verlängert.“ Das Verhalten des KFV sei in keiner Weise geeignet, die Schiedsrichter-Problematik zu lösen. Unparteiische seien offenbar der Willkür und den Respektlosigkeiten des Verbands ausgesetzt, so Gehrken weiter.

Der Vorsitzende des KFV, Jörg Lembke, war am Donnerstag für das Hamburger Abendblatt nicht zu erreichen.