Ahrensburger Fußballer verlieren Kreisderby in der Verbandsliga Süd-Ost gegen den VfL Tremsbüttel. Zehn Tore beim Spiel des SV Eichede II

Ahrensburg. Aus Stormarner Sicht hatte der zehnte Spieltag in der Verbandsliga Süd-Ost drei Pflichtaufgaben und ein Kreisderby zu bieten. So unterschiedlich die Gemütslage nach knapp einem Drittel der Saison auch ist bei den Vereinen der Region, so eint die Konkurrenten eine Sorge: Verletzungspech. Zumindest in dieser Disziplin aber ist der SSC Hagen Ahrensburg nicht zu überbieten – ein zweifelhaftes Privileg.

VfL Tremsbüttel gewährt Mannschaft Mitspracherecht in der Trainerfrage

Im eher emotionsarm geführten Derby gegen den VfL Tremsbüttel zeigte sich endgültig, dass der SSC Hagen die große und immer weiter wachsende Zahl an verletzungsbedingten Ausfällen nicht mehr kompensieren kann. In der Offensive harmlos und in der Verteidigung fehlerbehaftet unterlagen die Schlossstädter dem Team des neuen Cheftrainers Carsten Holzmüller mit 0:3. „So viele Verletzte wären für jede Mannschaft schwer zu kompensieren“, sagte Trainer Michael Schmal. „Wir haben zur Zeit die Seuche und uns geht langsam die Puste aus.“ Tatsächlich fehlte dem Absteiger aus der Schleswig-Holstein-Liga gegen Tremsbüttel die komplette Offensive: Daniel Scharf, Hauke Iwersen, Andreas Bechthold, Jan-Niklas Danger sowie Kai und Rico Pohlmann konnten nicht spielen. Defensivmann Dren Hoti, der die letzten drei Tore für den SSC schoss, musste zudem nach 55 Minuten verletzt raus. Diagnose: Außenbandriss, etwa zwei Monate Pause.

Den Tremsbüttelern kam ein dermaßen angeschlagener Gegner nach zuletzt nur einem Punkt aus vier Spielen und dem Rücktritt von Chefcoach Marco Schier gerade recht. Der bisherige Co-Trainer Carsten Holzmüller feierte einen Einstand nach Maß. „Die Anspannung war schon größer als sonst“, gestand er nach der Partie. Kapitän Ralf Ziemann nannte den Sieg ein „Abschiedsgeschenk für Marco Schier“. „Heute haben wir wieder zusammengehalten und als Team gespielt. Sonst hat jeder sein eigenes Süppchen gekocht.“

Auch wenn der Verein den Spielern ein Mitspracherecht in der Frage einräumt, ob Holzmüller langfristig als hauptverantwortlicher Trainer an der Seitenlinie steht, meinte Ziemann, dass „das nicht unbedingt eine Mannschaftsentscheidung“ sei. „Der Mannschaftsrat wird aber wohl mit einbezogen.“

Auf Sebastian Kohn, der die Gäste mit einem Schuss aus der Drehung gegen seinen ehemaligen Verein auf die Siegerstraße brachte, muss Holzmüller ab sofort verzichten – jedenfalls im Training. Der 21-Jährige beginnt ein Studium in Wismar, steht nur bei Spielen gelegentlich zur Verfügung.

Am Hagen muss es derweil irgendwie weitergehen. „Wir können ja nicht den Antrag stellen, unsere Spiele auf Kleinfeld auszutragen“, sagte Schmal. „Die Jungs müssen Vollgas geben, das wissen sie auch. Jammern und auf ein Wunder hoffen funktioniert in einem schlechten Kinofilm, aber nicht in der Realität.“

TSV Trittau gewinnt 2:0 – SSV Pölitz und SV Eichede II in Torlaune

Aufsteiger SSV Pölitz hält sich mit Siegen bislang zurück – aber wenn die Mannschaft von Trainer Sascha Vogt ein Spiel gewinnt, dann auch richtig. Beim Schlusslicht TuS Lübeck gewann der SSV mit 5:0. Mit dem gleichen Ergebnis hatte Pölitz am zweiten Spieltag über den TSV Schlutup triumphiert. „Wir können doch noch gewinnen“, sagte Pressesprecher Jens-Peter Ehrlich erleichtert. „Lübeck hat sich nach Kräften gewehrt.“ Erst ein Pölitzer Doppelschlag kurz vor der Pause brach den Bann.

Noch torreicher ging es beim SV Eichede II zu. Die Steinburger blieben durch ein 7:3 gegen den TSV Malente Spitzenreiter Oldenburger SV auf den Fersen. Trainer Marcel Müller sagte: „Die drei Gegentore waren Geschenke. Darüber müssen wir noch reden. Fußballerisch haben wir uns gut verkauft.“ Torwart Dominik Lindtner zog sich in der Schlussphase einen Bänderriss zu.

Beim 2:0-Sieg gegen den TSV Schlutup blieb der TSV Trittau im dritten Spiel hintereinander ohne Gegentor.