Drittliga-Volleyballmänner unterliegen Vizemeister Wriezen mit 0:3. Coach Björn Domroese sieht die zu hohe Eigenfehlerquote als Grund

Oststeinbek. Nein, der erstrebte Drittliga-Auftakt nach Maas war es sicherlich nicht, was die Volleyballmänner des Oststeinbeker SV ihren Anhängern in der Walter-Ruckert-Halle geboten haben. Dafür spricht das 0:3 (22:25, 21:25, 20:25) gegen den TKC Wriezen eine zu deutliche Sprache. Dennoch war Oststeinbeks Coach nach der Niederlage nicht gänzlich unzufrieden.

„Über längere Phasen hat meine Mannschaft ein sehr ordentliches Spiel abgeliefert, das wir unter keinen Umständen hätten 0:3 verlieren dürfen“, sagt Björn Domroese. „Leider haben wir uns selbst in Durchgang eins und zwei dank einer zum Satzende hin ständig wachsenden Eigenfehlerquote um den möglichen Erfolg gebracht“, sagt der 33 Jahre alte Coach.

Während die Ostbek Pirates in den ersten beiden Abschnitten mit dem Vizemeister der vergangenen Spielzeit auf Augenhöhe mithielten, zeitweise sogar mit mehreren Zählern in Führung gingen, liefen sie im letzten Satz von Beginn an einem Rückstand hinterher. „Zu diesem Zeitpunkt war bei uns die Luft einfach raus“, sagt Domroese, der bei seiner Analyse nicht vergisst, dass der Partie der Makel eines „doch eher ungleichen Duells“ anhaftete.

Denn während die Ostbek Pirates in der vergangenen Saison als abgeschlagenes Tabellenschlusslicht nur dank zu wenig gemeldeter Teams den Abstieg vermeiden konnten, reisten die Brandenburger als Vizemeister an. Und: Nach Abgang von insgesamt acht größtenteils gestandenen Spielern stand Domroese, selbst erst seit wenigen Monaten Trainer am Meessen, vor der schwierigen Aufgabe, zehn Neuverpflichtungen in den verbliebenen sechs Mann starken Kader zu integrieren. „Wriezen ist ein seit Jahren eingespieltes Team“, sagt Domroese, der zum Ligaauftakt drei jungen Nachwuchstalenten sein Vertrauen schenkte.

Mit Erfolg: Außenspieler Johannes Begemann und Finn Schwarmann überzeugten ebeso mit einem ordentlichen Drittliga-Debüt wie Zuspieler Jannis Lange, der Mittelblocker Levin Wolf wiederholt mit kurz übers Netz gestellten Zuspielen glänzend bediente. „Unsere eigenen Möglichkeiten haben wir größtenteils in Punkte umgemünzt“, sagt Domroese, „aber leider besteht eine Volleyballbegegnung nicht nur aus erfolgreichem Angriffsspiel, sondern wird vor allem durch solides Agieren in der Annahme und Abwehr entscheiden.“

Wie Domroese steht auch Mannschaftsführer Christian Schulz der Niederlage mit gemischten Gefühlen gegenüber. „Die Mannschaft hat sich nicht richtig gut, aber auch nicht richtig schlecht präsentiert“, sagt der 32 Jahre alte Diagonalspieler, der zu Saisonbeginn von Erstliga-Aufsteiger SVG Lüneburg an den Meessen wechselte. „Dabei war einigen Spielern die Nervosität deutlich anzumerken.“ Ihm seien die „Ostbek Pirates“ im dritten Durchgang zudem zu emotionslos aufgetreten. „Gerade wenn es gegen uns läuft, müssen wir Emotionen zeigen und uns gegenseitig unermüdlich nach vorn peitschen“, sagt Schulz, „Bei der spielerischen Qualität des Teams stellt sich der Erfolg dann fast von selbst ein."

Um Drittliga-Punkte kämpfen die Oststeinbeker erst wieder in knapp vier Wochen. In eigener Halle empfangen sie am Sonnabend, 18. Oktober, den VC Norderstedt. Die für den 11. Oktober geplante Partie beim VfL Pineberg wird aufgrund des am selben Wochenende ausgetragenen Regionalpokals auf einen späteren Termin verschoben.

Auch wenn die Norderstedter ihre erste Mannschaft vor der Saison durch die Zweitvertretung ersetzen musste, wird die Partie für den OSV zum Prüfstein werden. „Um die Klasse zu halten müssen wir gegen einen vermeintlichen Abstiegskandidaten unbedingt punkten“, sagt Domroese und verspricht: „Den Gegner werden wir keineswegs unterschätzen, dennoch haben wir eine lösbare Aufgabe vor uns."