In der Verbandsliga Süd-Ost stehen vier punktgleiche Teams an der Spitze. Tremsbüttel korrigiert sein Saisonziel nach unten

Ahrensburg. Die Saison der Stormarnderbys in der Fußball-Verbandsliga hat nun so richtig begonnen. Bis in den Oktober hinein wird es an jedem Wochenende ein Kreisduell geben. Für drei der fünf Stormarner Mannschaften geht es dabei um Punkte gegen den Abstieg. Ganz oben in der Tabelle der Süd-Ost-Staffel formiert sich derweil ein Spitzenquartett.

TSV Trittau zum 115. Geburtstag alles andere als in Galaform

Hinter dem Rasenplatz an der Großenseer Straße stand noch das Festzelt, am Eingang hing ein Plakat, das auf das Feier-Wochenende anlässlich des 115. Geburtsags des TSV Trittau hinwies. Doch die erste Fußballmannschaft des Vereins war alles andere als in Galaform – Tristesse statt Tore. „Einige Spieler sind kaputt, weil wir eine schlechte Vorbereitung hatten“, erklärte Trainer Matthias Räck nach dem 0:0 gegen den Büchen-Siebeneichener SV den schlechten körperlichen Zustand seiner Mannschaft. In der Offensive ließen die Stormarner insbesondere den Willen, sich in die entscheidenden Zweikämpfe zu werfen, vermissen. Die Abwehr des TSV erstarrte regelmäßig vor einem Gegner, der zwei Wochen zuvor noch 1:9 beim SSC Hagen Ahrensburg verloren hatte. Allein Thore Kuchlenz lief viermal allein auf Trittaus Kasten zu, scheiterte aber an Torwart Michel Thomä, und vor allem an sich selbst. „Wir wussten, dass der Spieler sehr schnell ist. Man muss den Spielfluss in solchen Situationen eben auch mal unterbinden“, bemängelte Räck.

Offensichtlich wurden die konditionellen Defizite der Trittauer dann in der Schlussviertelstunde, in der nur noch die Gäste auf den Siegtreffer drängten. Die letzte Chance in der Nachspielzeit vereitelte Thomä nach einem Schuss von Marcel Martel. „Wir waren am Ende schlapp“, sagte Thomä. „Wir hatten eben durch Verletzungen keine optimale Vorbereitung. So kann man keine fitte Mannschaft aufbauen.“ Fußballerisch zähle er den TSV zu den besten sechs Clubs der Liga, zunächst müsse man sich aber auf den Abstiegskampf fokussieren. „Wenn wir eine ordentliche Wintervorbereitung schaffen, sollten wir aber keine Probleme haben. Wir trainieren schon jetzt sehr hart.“

Eichede II bleibt durch Derbysieg gegen Pölitz oben dran

Die beiden ehemaligen Eicheder Jan-Henrik Schmidt und Zakaria Salhi hatten in der 77. Minute den Ausgleich für den SSV Pölitz auf dem Fuß, scheiterten aber aus drei Meter Torentfernung. „Dann wäre es richtig interessant geworden“, sagte Pressesprecher Jens-Peter Ehrlich nach dem 3:1-Erfolg des SVE II. Nach dem Pölitzer Anschlusstreffer durch Marcel Noeske per fragwürdigem Foulelfmeter wackelte der Favorit, doch dann machte Fabian Kolodzick mit seinem dritten Treffer den Sieg perfekt, der laut Trainer Marcel Müller „kurzzeitig auf der Kippe stand, aber verdient war“. Der Absteiger ist nun schon fünf Spiele ungeschlagen.

Eichedes „Zweite“ profitierte nicht zum ersten Mal von der Abstellung des eigentlich zur ersten Mannschaft zählenden Kolodzick. „Er weiß, wo ein Goalgetter stehen muss“, sagte Müller. Kurios der Elfmeter zum 2:0: Tim Nazarkiewicz wehrte den Ball ab, allerdings knapp hinter der Linie, wie das Schiedsrichtergespann befand. Im Tor stand das Eicheder Urgestein Markus Venz, eigentlich nur noch als Zeugwart aktiv. „Er hat souverän gespielt, bis auf den Elfmeter, wo er in der richtigen Ecke war, alles gehalten“, sagte Müller. Der 33-Jährige könnte aufgrund der Verletzung von Fynn Berndt auch in den nächsten Wochen zum Einsatz kommen.

Dren Hoti köpft SSC Hagen in der Schlussminute zum Arbeitssieg

Dritter Sieg in Folge für den SSC Hagen Ahrensburg. Nach den deutlichen Siegen gegen Büchen-Siebeneichen (9:1) und Pölitz (4:0) musste Trainer Michael Schmal diesmal allerdings bis zur 90. Minute auf das erste und entscheidende Tor warten. Ein Freistoßflanke von Christopher Herklotz verwertete Innenverteidiger Dren Hoti per Kopf zum 1:0-Siegtreffer. „Wir waren überlegen, hatten aber Schwierigkeiten, ins letzte Drittel zu kommen“, sagte Schmal. „Das war ein Arbeitssieg.“

Tremsbüttel ohne 14 – Trainer Marco Schier warnt vor Absturz

Als der VfL Tremsbüttel nach dem fünften Spieltag ungeschlagen mit elf Punkten auf Rang vier lag, sprach Trainer Marco Schier aufgrund eines schwächeren Spiels gegen Malente von „elf Punkten gegen den Abstieg“. Was damals eher sarkastisch gemeint war, ist drei Wochen – und zwei Niederlagen und ein Remis – später plötzlich Realität. 14 verletzte, beruflich verhinderte oder sich im Urlaub befindliche Spieler sind nicht zu kompensieren, das wurde auch bei der 0:3-Niederlage beim SSV Güster deutlich.

„Die Personalnot wird sich erst Ende des Jahres legen. Wir müssen enger zusammenrücken und das Spiel in Güster abhaken, denn dort war definitiv nichts zu holen“, sagte Schier. Das ursprüngliche Saisonziel, mehr Punkte als in der Vorsaison (61) zu holen, hat sich erledigt. Schier: „Wir gucken nicht mehr nach oben. Ich will den Teufel nicht an die Wand malen, aber ich weiß, wie schnell das geht. Wir müssen vorsichtig sein.“ Unter anderem müssen die Tremsbütteler auf Maximilian Lampel, Hendrik Bischkopf, Jascha Fahrenkorg und Niklas Försterling verzichten.