Für die Stormarner Handballfrauen zählt in der Schleswig-Holstein-Liga nur der Titel. Sonnabend Saisonstart gegen HSG Eider Harde

Reinfeld. Das Saisonziel steht fest und es steht schon seit Monaten fest. „Von Trainerkollegen werde ich immer gefragt: ‚Wann wollt ihr denn endlich aufsteigen’“, erzählt Detfred Dörling, Coach der Handballerinnen der HSG Reinfeld/Hamberge. Diesmal soll es klappen. In der Schleswig-Holstein-Liga zählt für die Stormarnerinnen nur der Titel und der damit verbundene Aufstieg in die Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein. Es ist der dritte Versuch.

Seit dem Aufstieg in die SH-Liga vor zwei Jahren hat die Mannschaft einen Fortsetzungsroman über das knappe Scheitern geschrieben. Mai 2013: Die HSG Reinfeld/Hamberge ist in ihrem ersten Jahr in der neuen Liga gleich Vizemeister geworden, spielt in der Relegation gegen die SG Niendorf/Wandsetal um den Aufstieg. Das Hinspiel wird zum Debakel. 17:30. Aus der Traum. Der knappe Sieg im Rückspiel hilft nicht mehr. April 2014: Die Stormarnerinnen brauchen im letzten Saisonspiel nur noch ein Unentschieden für Platz zwei, der diesmal zum direkten Aufstieg reicht. 27:34 gegen den direkten Konkurrenten SG Oeversee/Jarplund-Weding. Wieder nichts.

Und warum sollte es diesmal, im dritten Anlauf, endlich klappen? Dörling ist grenzenlos optimistisch. Seine Mannschaft habe sich in allen Belangen nochmals verbessert. In der Sommerpause hielten sich die Spielerinnen freiwillig fit, für den letzten Schliff sorgte die neue Fitnesstrainerin Lisa Wallbaum. „Wir sind wesentlich fitter als vor der letzten Saison“, so Dörling. In der Abwehr erlebt der Coach sein Team „kompakter“, und in der Offensive „schneller und im Abschluss wesentlich besser“. „Die Mädels spielen bewusster Handball.“

Auch den Kader schätzt Dörling stärker denn je ein, in Spitze sowie Breite. Lediglich Sandra Fuhlbrügge hat das Team verlassen, sie hat ihre Laufbahn beendet. Dafür kam mit der 23-jährigen Ninja Krause endlich eine zweite Torhüterin sowie mit Rückraumspielerin Blerta Smail, 21, und der im Abwehrzentrum sowie als Linksaußen einsetzbaren Dominique Schildt Spielerinnen, die das Team sofort verstärken können. „Ich sehe keine Schwachstelle“, sagt Dörling.

Im Trainingslager vergangene Woche in Dänemark war fast der komplette Kader dabei. Ein Testspiel gegen den Drittligaclub SC Ribe gewannen die Stormarnerinnen und gestalteten in den Wochen zuvor auch vier von sechs Partien gegen Oberligaclubs erfolgreich. „Die Vorbereitung ist wirklich super gelaufen“, sagt Dörling, „wir haben eine tolle, harmonische Truppe, die auch im Training immer alles gibt.“

Der Coach ließ auch feste Abläufe für kritische Spielsituationen einstudieren. Denn dass sich das Team in eben jenen Phasen nicht mehr fing, war letztlich der Hauptgrund dafür, dass letzte Saison ein Punkt fehlte. Dörling erinnert etwa an das Spiel gegen den SV Henstedt-Ulzburg II: „Wir führen mit neun Toren Vorsprung und schaffen es tatsächlich noch, Unentschieden zu spielen.“

Ein Problem gibt es bei allem Optimismus dann aber doch, jedenfalls im ersten Saisonspiel gegen die HSG Eider Harde (Sonnabend, 19 Uhr, Schützenstraße): Beide Kreisläuferinnen fallen aus. Kerstin Albrecht weilt im Urlaub, und Sandra Bernert muss in ihrer beruflichen Funktion als Gruppenleiterin beim Bundesgrenzschutz ein Auge auf die Fußballfans des FC Hansa Rostock haben, der in der Dritten Liga gegen Halle spielt. Job und Handball werden auch künftig gelegentlich kollidieren bei der 25-Jährigen. Dörling: „Ich muss immer ein Auge auf den Spielplan von Hansa Rostock haben.“

Zugänge: Ninja Krause, Blerta Smail (beide Lübecker Turnerschaft), Dominique Schildt (Eichholzer SV)

Abgang: Sandra Fuhlbrügge (Laufbahn beendet)

Weiter im Kader: Annika Rahf, Anna-Lena Tetzlaff, Jessica Fuhlbrügge, Laura Beth, Sandra Bernert, Janine Sachse, Kerstin Albrecht, Lara Zube, Sina Rostek, Maike Waldeck, Lena Powierski, Svenja Tonding, Lina Tonding, Rika Tonding