Der Vorsitzende des Jugendfördervereins Hamburg-Oststeinbek kritisiert Vorstand des OSV

Oststeinbek. Wer dachte, mit dem Sturz in die Hamburger Kreisliga wäre der Tiefpunkt für die Fußballsparte des Oststeinbeker SV nun erreicht, hat sich getäuscht: Der Streit zwischen der Abteilung und dem Gesamtverein ist noch immer nicht beendet und führt nach der Abmeldung der Herrenmannschaft aus der Oberliga nun wohl auch noch zum Aus des Jugendfördervereins Hamburg-Oststeinbek (JFV) – der A-Jugend und fußballerischen Zukunft des OSV.

Der JFV besteht derzeit aus dem OSV und seinem Partnerverein Hamm United FC, spielte früher in der Regionalliga. An diesem Sonnabend steht den A-Jugend-Fußballern eigentlich der Saisonstart in der Verbandsliga gegen den SC Victoria bevor. Stefan Kohfahl, der als Trainer der Herrenmannschaft im vergangenen Sommer aufhörte, aber dem JFV weiterhin vorsitzt, sagte dem Hamburger Abendblatt am Mittwoch: „Ich werde den JFV morgen abmelden.“

Kohfahl wirft dem Vorstand des OSV um den Vorsitzenden Hans-Helmuth Luther vor, Zusagen gemacht zu haben, „die man gar nicht einhalten wollte“. Der Verein schulde „mir und diversen anderen Leuten“ Geld und habe dem JFV zustehende Vereinsbeiträge nicht abgeführt, wodurch hohe Verbindlichkeiten entstanden seien. „Das ganze Gebilde ist nicht mehr zu halten.“

Luther kennt die Abmeldungs-Pläne Kohfahls, hoffte am Mittwoch aber noch, „dies in Gesprächen zu verhindern“. „Wir im Vorstand wären bereit, den Vorsitz des JFV zu übernehmen, um den Jugendlichen weiter eine Chance zu geben, Fußball zu spielen.“ Den Vorwürfen widersprach er: „Der OSV ist ein finanziell gesunder Verein.“

Welche Folgen die Abmeldung des JFV für die Herrenmannschaft des OSV hätte, ist noch nicht klar. Mohet Wadhwa hatte als Grund für seinen Verbleib als Trainer trotz des Abstiegs in die Kreisliga unter anderem die gute Jugendarbeit genannt. Luther: „Wir haben mit Wadhwa ein gutes Verhältnis und hoffen, dass er bleibt.“