Kreisligaclub unterliegt der „Dritten“ des SV Eichede. Preußen Reinfeld ist neuer Tabellenführer

Ahrensburg. Gerade einmal fünf Jahre ist es her, da spielten in der Verbandsliga Süd-Ost das bislang letzte Mal die beiden ersten Herrenmannschaften des SV Eichede und des TSV Bargteheide gegeneinander. Nur zwei Jahre weiter liegt der letzte Sieg der Bargteheider im Derby mit den Steinburgern zurück, damals gewann die von Reinhard Lindtner trainierte Mannschaft vor 250 Zuschauern im Ernst-Wagener-Stadion mit 4:2. Und nun, August 2014? Abgestürzt in die Kreisliga Stormarn/Lauenburg wurde der Traditionsverein aus Bargteheide auf eigenem Platz von der dritten Mannschaft des SVE mit 4:1 deklassiert

„Das ist ziemlich bitter. Es gibt noch viele Leute im Verein, die gegen Eichedes erste Mannschaft gespielt haben. Das sollte nicht der Anspruch des TSV Bargteheide sein“, sagte Co-Trainer Torben Bischkopf, dessen Cousin Sven vor sieben Jahren in der Startelf der „Weinroten“ stand. „So eine Entwicklung ist schade für so einen Verein“, sagte auch Eichedes Spielertrainer René Wasken, der in der Schlussphase mit einem direkt verwandelten Freistoß zum Endstand traf. „Bei uns war die Freude nach dem Aufstieg riesengroß, überhaupt gegen solche Clubs spielen zu dürfen. Der Sieg ist natürlich sensationell.“

Allerdings täuscht das deutliche Ergebnis über den Verlauf der bis kurz vor Schluss umkämpften Partie hinweg. „Wir hatten auch Glück“, gestand Wasken, und Bischkopf sprach von „zehn Hochkarätern auf unserer und fünf Chancen auf Eicheder Seite“. Die Chancenverwertung sei das altbekannte Bargteheider Problem und beim 1:2 durch Marc Stobbe in der 85. Minute habe die Mannschaft „ganz schlecht verteidigt“, so Bischkopf weiter.

2009 ebenfalls wie Bargteheide und Eichede in der Verbandsliga dabei war mit dem VfL Oldesloe ein weiterer Stormarner Traditionsverein – der nach dem Abstieg in der vergangenen Saison ebenfalls in der Siebtklassigkeit angelangt ist. Gegen den SV Preußen Reinfeld unterlag die Mannschaft von Trainer Marius Kuhlke praktisch chancenlos dem neuen Tabellenführer aus der Karpfenstadt mit 1:3. „Wir haben hinten ganz wenig zugelassen und hätten vorn deutlich mehr Tore erzielen müssen“, sagte Reinfelds Co-Trainer Christopher Naatz. Obwohl der SVP eine Partie weniger absolviert hat als die Konkurrenten an der Tabellenspitze grüßt er nach dem fünften Sieg im fünften Spiel von ganz oben. Am kommenden Sonntag ist am Bischofsteicher Weg der SV Borussia Möhnsen zu Gast. Die Lauenburger verloren durch ein 2:6 gegen den WSV Tangstedt nach einer Woche wieder die Tabellenführung. „Das Spiel wird ein interessanter Vergleich und eine echte Bestandsaufnahme“, sagte Naatz.

Einen Platz in jeder Top-Elf des Spieltags hat Christian Wedel von der SG Großensee/Brunsbek sicher. Der Stürmer erzielte beim 5:1 gegen den TSV Gudow alle fünf Tore für die Stormarner. Carsten Holst mochte den 26-Jährigen, den er schon beim Barsbütteler SV trainiert hatte, aber nicht hervorheben. „Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung, das Umschaltspiel hat sehr gut funktioniert. Dass Christian immer die Pässe bekommen hat, liegt an seiner Position.“