Ahrensburger Fußballern gelingt bei 9:1 gegen Büchen-Siebeneichen fast alles. Trittau will Serie starten, Tremsbüttel verliert erstmals

Ahrensburg. Die beiden aus der Schleswig-Holstein-Liga abgestiegenen Fußballclubs aus Stormarn zeigen bislang besonders auf eigenem Platz, dass sie zu den harten Gegnern gehören – und das trotz manchmal widriger Umstände. Beim SV Eichede II blieb der Trainer mit seinem Wagen auf der Autobahn liegen und musste kurzfristig ersetzt werden. Der SSC Hagen Ahrensburg verschoss in der Anfangsphase erst einen Elfmeter und geriet dann wie gewohnt in Rückstand – am Ende stand der höchste Sieg der Vereinsgeschichte in der Verbandsliga Süd-Ost.

Kaputter Schuh dient Hagens Kai Pohlmann als Glücksbringer

Beim 9:1-Spektakel des SSC Hagen war phasenweise jeder Schuss ein Treffer. Schon lange vor dem Schlusspfiff ergab sich der Büchen-Siebeneichener SV und bei den Gastgebern klappte fast alles. Bei drei der ersten vier Tore prallte der Ball vom Innenpfosten ins Netz. In der Folge konnte die Offensive um Paul Kappner und die Pohlmann-Zwillinge nach Belieben kombinieren. Dabei hatte die Partie mit dem von Ulf Starke verschossenen Elfmeter – den Nachschuss bugsierte der Innenverteidiger am halbleeren Tor vorbei – und dem Gegentreffer durch einen Konter denkbar schlecht begonnen. „Dann noch so hoch zu gewinnen, spricht für die Moral der Mannschaft“, sagte Trainer Michael Schmal. „Nach dem 4:1 war das Spiel entschieden, aber wir haben nie verwaltet, sondern immer weitergemacht und unsere Chancen gut genutzt.“

Für den Schlusspunkt sorgte Kai Pohlmann, als er nach einem Pass von Jan Niklas Danger den gegnerischen Torart umspielte und ohne Mühe ins leere Tor schoss. Seinen linken Schuh hält der 24-Jährige nur noch mit Tape zusammen. „Ich habe schon Ersatz besorgt, aber der Schuh ist ein Glücksbringer, mit dem habe ich immer getroffen“, sagte Pohlmann, der am kommenden Sonntag mit den auswärts noch punktlosen Ahrensburgern nachlegen will. „Das 9:1 hat Spaß gemacht, bringt aber nichts, wenn wir in Pölitz nicht auch punkten.“ Schmal sagte mit Blick auf das Kreisderby: „Dort zu bestehen ist unheimlich schwer. Ein Unentschieden wäre schon in Ordnung. “

Zakaria Salhi vergibt vom Punkt Pölitzer Last-Minute-Sieg

Beim Aufsteiger hat man die Nase allerdings schon voll von Punkteteilungen. „Endlich mal wieder ein Unentschieden“, sagte der Pölitzer Pressesprecher Jens-Peter Ehrlich mit ironischem Unterton. Das 2:2 gegen RW Moisling war bereits das vierte Remis im sechsten Spiel. Zakaria Salhi besaß in der Schlussminute die große Chance auf den Siegtreffer, schoss einen selbst herausgeholten Foulelfmeter aber vorbei. Im direkten Gegenzug trafen die Lübecker – das Tor wurde aber wegen einer Abseitsstellung aberkannt. „Es kam wieder alles zusammen. Wir hätten gewinnen, aber durchaus auch verlieren können“, so Ehrlich. Die Pölitzer haben vor allem mit den anhaltenden Personalsorgen in der Innenverteidigung zu kämpfen, mussten erneut umstellen. „Das passte alles nicht zusammen“, so Ehrlich. Gegen Hagen hofft Trainer Sascha Vogt auf die Rückkehr von Abwehrchef Jan-Patrick Lütje.

Oliver Zapels Terminplan gerät durcheinander: Heimsieg statt Scouting

Oliver Zapel schaute gerade bei einem F-Jugend-Turnier seinem Sohn Lennox beim Kicken zu, als er von Marcel Müllers Panne erfuhr. Der Trainer des SV Eichede II war auf der Autobahn liegen geblieben – Zapel, Chefcoach der „Ersten“, musste spontan einspringen und einen geplanten Scoutingtermin fallen lassen. Was er dann im Ernst-Wagener-Stadion sah, „machte richtig Spaß“. Die Steinburger bezwangen den TSV Travemünde verdient mit 2:0. Auf der linken Seite gab Neuzugang Simeone Jovanov ein starkes Debüt. Der Mazedonier hatte selbst um ein Probetraining beim SVE gebeten und überzeugte bei drei Einheiten. „Er will sich in Deutschland ein Leben aufbauen und nebenbei möglichst hochklassigen Fußball spielen“, so Zapel.

Trittaus Trainer Matthias Räck: „Wollen die nächsten fünf Spiele gewinnen.“

Immer für eine forsche Ansage gut ist Matthias Räck, Trainer des TSV Trittau. Nach dem 2:1-Erfolg gegen den Breitenfelder SV – es war der zweite Sieg hintereinander – sagte der Coach: „Wir wollen jetzt eine Serie starten und die nächsten fünf Spiele alle gewinnen.“ Die nächsten Gegner der Stormarner: TSV Travemünde (Tabellenplatz acht), Büchen-Siebeneichen (16.), Pölitz (13.), TSV Schlutup (14.) und TSV Malente (17.). Um wirklich alle Partien siegreich zu gestalten, muss sich der TSV aber noch steigern und stabilisieren. Nach dem Spiel gegen Breitenfelde, in dem der wenige Minuten zuvor eingewechselte Maximilian Wiebke mit einem Abstauber den Siegtreffer erzielte, sprach Räck von „Schlafwagen-Fußball“. „Von zwei nicht so guten Mannschaften waren wir die etwas bessere. Es kam mir vor, als wären wir schon am Saisonende und beide Teams platt. Wir müssen unser Potenzial öfter ausschöpfen.“

Doppelschlag in der zweiten Halbzeit beendet Tremsbütteler Serie

Seine erste Saisonniederlage musste der VfL Tremsbüttel einstecken und stürzte auf Rang sieben. Gegen den neuen Tabellendritten TSV Pansdorf sah es lange gut aus, bis ein Doppelschlag der Gäste die Tremsbütteler Serie beendete. Sonnabend folgt das schwere Spiel gegen GW Siebenbäumen. Die Lauenburger siegten zuletzt viermal in Folge.