Enno Lütjens gehört mit dem Team Hamburg Sharks bundesweit zu den besten vier Mannschaften und feiert zwei Hamburger Meistertitel

Ahrensburg. Für einen Moment still zu stehen, das Ganze noch mit einem Basketball unter dem Arm, fällt Enno Lütjens sichtlich schwer. Lieber würde der 15 Jahre alte Ahrensburger mit dem orangfarbenen Spielgerät kleine Kunststücke vorführen. Dribbling-Moves, Dunkings oder Trick-Shots – egal, Hauptsache er und der markante Kunststoffball bleiben in Bewegung. Tricks in Perfektion erlebte Enno im März in der Alsterdorfer Sporthalle, als er seine Idole, die Spieler der Harlem Globetrotters (eine weltbekannte amerikanische Basketball-Showgruppe), persönlich kennen lernen durfte.

Anlässlich ihres Auftritts in Hamburg lieferte Enno mit seinem U-16-Jugendbundesliga-Team der Hamburg Sharks im Vorprogramm selbst eine kleine Showeinlage, und griff seinerseits tief in die Trickkiste. „Bei so einer Veranstaltung hautnah dabei zu sein, ist ein absoluter Höhepunkt meiner bisherigen sportlichen Laufbahn“, sagt der 15-Jährige. In den vergangenen zwei Jahren sorgte Enno mit sportlichen Erfolgen für Schlagzeilen: Mit der U-14-Mannschaft des Bramfelder SV wurde er in der Leistungsrunde ungeschlagen Hamburger Meister. Im Team der Hamburg Sharks spielte er eine erfolgreiche Saison in der U-16-Jugend-Basketball-Bundesliga und erreichte das Top-Four-Turnier im bayerischen Bamberg.

Dort unterlagen die „Haie“ im Halbfinale hauchdünn – mit einem Zähler Differenz – der Jugend von Bayer Leverkusen. „Vor dem kleinen Finale um Rang drei liefen die meisten von uns förmlich auf dem Zahnfleisch“, erzählt Enno, „deshalb ging auch diese Partie knapp verloren.“ Der junge Ahrensburger, der bevorzugt als sogenannter Forward im Angriff agiert, bewies Anfang Juli ebenfalls seine Qualitäten als Street-Basketballer. Gemeinsam mir zwei Bramfelder Vereinskollegen gewann er die Hamburger-U-16-Meisterschaft, um anschließend zu den nationalen Titelkämpfen in die Bundeshauptstadt Berlin zu reisen. Als Viertplatzierter verpasste das Trio nur knapp eine Medaille.

In den vergangenen drei Jahren gehörte Enno in seiner Altersklasse zudem zum Team der Hamburger Auswahl, spielte zum Abschluss im Bundesleistungszentrum Kienbaum (Brandenburg) Jugendnationaltrainer Alan Ibrahimagic vor.

Besser gesagt, Enno bemühte sich, denn der junge Ahrensburger war am Fuß verletzt. Verständlich, dass er auch mental Höllenqualen durchlitt, während er nur mit angezogener Handbremse agieren und sein Leistungspotenzial nicht annähernd abrufen konnte.“ Natürlich war ich enttäuscht“, sagt der mit 1,87 Metern für sein Alter hochgewachsene Jugendliche. „Trotzdem war es für mich eine einmalige Erfahrung. Wie es nun weitergeht lass ich einfach auf mich zukommen.“

Der Zehntklässler der Gemeinschaftsschule Am Heimgarten begann im Alter von vier Jahren spielerisch mit dem Basketballsport. Schon damals, frei von jeglichen Hemmungen, nervte er seine Brüder, den zehn Jahre ältern Hauke und den sechs Jahre älteren Thorge, solange, bis diese sich am heimischen Korb zu einer Runde Basketball aufrafften.

Die ständigen Niederlagen im Spiel eins-gegen-eins ärgerten Enno von früh an, er zeigte es aber nicht. „Frust hat Enno sich nie anmerken lassen, sondern die Zähne zusammengebissen und weitergemacht“, erzählt Mutter Sabine Lütjens, das weibliche Oberhaupt einer beinahe schon dem Basketballsport verfallenen Familie.

Vater Marcel lernte Sabine Lütjens vor mehr als 30 Jahren in der Hobby-Basketballgruppe des Ahrensburger TSV kennen, und lieben. Thorge und Hauke spielen seit vielen Jahren für den Bramfelder SV. Erfolge kann auch Mutter Sabine aufweisen. Als Trainerin führte sie vergangene Spielzeit die U-11-Mädchen des ATSV ungeschlagen zum Hamburger Meistertitel – mit der äußerst selten erreichten Korbbilanz von mehr als 1000 erzielten Punkten.