Untereinander verloren die Fußballer des Ahrensburger TSV kaum Worte über die soeben erlittene 0:3 (0:1)-Niederlage beim Hamburger SV III.

Ahrensburg/Glinde. Sie beschäftigten sich nur noch mit dem Gegner, vielleicht sogar intensiver als in den 90 Minuten zuvor. Denn wenige Meter weiter verbreiteten die Fans des HSV mit Gesängen und bengalischen Fackeln eine Atmosphäre, „wie man sie in der Bezirksliga sonst nicht erlebt“, wie Ahrensburgs Trainer Wolfgang Müller sagte. „Für meine Spieler ist das natürlich ein Heidenspektakel. Sie haben sich sehr darauf gefreut.“

Rund 400 Zuschauer kamen zur Partie an der Ulzburger Straße in Norderstedt. Zum Vergleich: Am selben Abend wollten 170 Anhänger den amtierenden Hamburger Meister TuS Dassendorf gegen den VfL Pinneberg sehen. Zum Regionalligaspiel zwischen St. Pauli II und Werder Bremen II kamen 190 und zum Auftritt des SV Eichede gegen den Preetzer TSV (Schleswig-Holstein-Liga) 220 Fans. Hintergrund des Zuschauerbooms bei der Bezirksligamannschaft des HSV ist die Ausgliederung der Profiabteilung. Viele Fans wollen den neu eingeschlagenen Weg der Aktiengesellschaft nicht mitgehen und unterstützen stattdessen die weiterhin im e.V. organisierte Drittvertretung der Hanseaten.

Eingeschüchtert von der Kulisse seien seine Schützlinge jedoch nicht gewesen, sagte Müller. Phasenweise bestimmten die Stormarner sogar das Geschehen in der ersten Halbzeit. Serkan Dede (18. Minute) und Bastian Bruhn (27.) hatten die Führung auf dem Fuß. Spätestens mit dem Tor durch HSV-Kapitän Sebastian Mahnke fünf Minuten vor der Pause aber drehte sich die Partie zugunsten der Gastgeber. Tom Nitzsche (47.) und Lukas Schaube (52.) erhöhten kurz nach dem Seitenwechsel. Am Ende war der ATSV mit dem Ergebnis noch gut bedient. „Heute war letztlich nicht mehr drin. Schwerer wiegen die verlorenen Punkte gegen Glinde II“, trauerte Müller noch immer dem 3:3 nach 3:0-Führung aus der Vorwoche hinterher.

TSV Glinde II macht auch gegen UH-Adler deutlichen Rückstand wett

Wie auch in Ahrensburg spielte die zweite Mannschaft der Glinder unentschieden – und wieder holte sie einen deutlichen Rückstand auf. Gegen Landesliga-Absteiger UH-Adler verwandelte Tobias Stelling in der Schlussphase zwei Foulelfmeter (80., 90.) zum 2:2 (0:1)-Endstand. „Auch abgesehen von den Toren war er unser bester Mann“, sagte Trainer Frank Kehr. Zuvor hatten Mantas Mazeikis (42.) und Martin Marcinkiewicz mit einem abgefälschten Schuss (70.) für die Gäste getroffen.

In der Ost-Staffel wartet die „Erste“ der Glinder weiter auf einen Sieg. Bei der Lauenburger SV rettete Fabian Frank in der Schlussminute immerhin noch einen Zähler mit dem Ausgleich zum 1:1 (0:0). Timo Lenz hatte die LSV in Führung gebracht (71.). Kehr sagte: „Wir haben wieder viele Chancen vergeben. Aber der Punkt könnte psychologisch wichtig sein.“ Bitter: Marvin Wörner fällt mit einem Kreuzbandriss monatelang aus.