Verbandsligafußballer kommen zweimal nach Rückstand zurück. Drei Stormarner Clubs feiern 1:0-Erfolg, SSC Hagen mit Trainingsrückstand auf Rasen

Ahrensburg. In der Verbandsliga Süd-Ost sind die harten Auftakt-Wochen mit zwei Spielen pro Woche nun beendet – Zeit zum Durchatmen bekommen die meisten Fußballclubs aus Stormarn trotzdem nicht. Am heutigen Dienstag sowie am Donnerstag steht die zweite Runde im Kreispokalwettbewerb an. In der Bewertung dieser Partien zeigen sich große Unterschiede. Ordnet manch ein Trainer aus dem Kreis ein bevorstehendes Duell mit einem unterklassigen Gegner als willkommene Trainingseinheit oder Pflichtaufgabe ein, passt anderen Übungsleitern die dritte Englische Woche hintereinander überhaupt nicht. Immerhin: Vier der fünf Stormarner Sechstligaclubs blicken auf einen erfolgreichen Spieltag zurück.

Die Latte steht zweitem Saisonsieg des SSV Pölitz im Weg

Während Sascha Vogt im Urlaub weilte, vertrat Spieler-Co-Trainer Jan Christian Hack den Chefcoach des SSV Pölitz. „Wir haben super gekämpft und guten, offensiven Fußball gespielt“, zeigte sich Hack nach dem 2:2 gegen den SSV Güster zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. „Das Ergebnis hätte ich vorher auch unterschrieben, weil Güster ja so hoch gelobt wurde. Aber es wäre mehr möglich gewesen.“ Die Latte verhinderte nach einem Schuss von Marcel Noeske zehn Minuten vor Schluss einen Sieg der Stormarner, die zuvor zweimal nach einem Rückstand zurückgekommen waren – zweimal traf der Mitaufsteiger aus Lauenburg nach einer Ecke. „Das waren wieder vermeidbare Gegentore“, so Hack. Schon unter der Woche hatte sich der SSV beim 1:4 in Siebenbäumen diverse Patzer in der Defensive erlaubt.

Die „Zwei“ beschert Eichede eine exklusive Pause

„Er sucht oft den Abschluss und hat einen guten Schuss“, sagte Marcel Müller, Trainer des SV Eichede II, über Neuzugang Florian Wurst, der bereits zum zweiten Mal den Siegtreffer für die Steinburger erzielte. In Breitenfelde traf er sehenswert per Volleyschuss zum 1:0-Endstand. Müller findet dennoch: „Er braucht im Moment zu viele Chancen.“ Dank der „Zwei“ hinter dem Vereinsnamen haben die Steinburger als einziger Stormarner Verbandsligaclub unter der Woche spielfrei. Im Pokalwettbewerb für untere Mannschaften geht es erst Ende des Monats mit der zweiten Runde weiter.

SSC Hagen Ahrensburg verliert auch sein drittes Spiel auf Naturrasen

Die „Kunstrasen-Mannschaft“ von Trainer Michael Schmal bekommt derweil die Chance auf ihren ersten Sieg auf Naturrasen, wenn sie als klarer Favorit beim TSV Badendorf antritt. Beim TSV Travemünde verlor der SSC Hagen Ahrensburg mit 0:3 auch sein drittes Auswärtsspiel. Möglichkeiten, sich auf die Gastspiele und den dortigen Untergrund vorzubereiten, hat der Absteiger aus der Schleswig-Holstein-Liga derzeit keine, denn die Naturrasenplätze an der Hagener Allee sind noch bis Ende August gesperrt. „Das ist überhaupt nicht gut“, sagte Schmal.

Die Niederlage in Travemünde sei allerdings nicht allein auf den Trainingsrückstand zurückzuführen. „Das schlechte Umschaltspiel hätten wir an diesem Tag auch auf Kunstrasen gezeigt. Es hat an Qualität gemangelt, wenn wir mal ganz ehrlich sind“, sagte der Coach, dem lediglich 14 Spieler zur Verfügung standen. Erst in dieser Woche kehren auch die letzten Spieler aus dem Urlaub zurück.

Trittau reicht in Groß Grönau eine gute halbe Stunde

Mit dem 1:0-Sieg bei Eintracht Groß Grönau – es war der zweite Saisonsieg – glich der TSV Trittau seine in dem Punktabzug begründete Negativbilanz aus und steht nun bei null Punkten. Den ersten Konkurrenten im Abstiegskampf hat die Mannschaft von Trainer Matthias Räck damit schon hinter sich gelassen, denn der punktlose TuS Lübeck hat das schlechtere Torverhältnis. Möglich, dass die Lübecker am heutigen Dienstag in einem Krisengespräch den Rückzug beschließen. Beim Oldenburger SV trat der Club aus der Marzipanstadt wegen Spielermangels nicht an.

Mit der Leistung seiner Schützlinge war Räck nur bedingt zufrieden. Genauer gesagt: „Bis zur 32. Minute. Danach haben wir den ballführenden Gegenspieler nicht mehr unter Druck gesetzt.“ In der Folge scheiterten die Gastgeber zweimal am Aluminium.

Sarkastischer Schier sammelt mit Tremsbüttel Punkte gegen den Abstieg

Dank des Siegtreffers in der Nachspielzeit steht der VfL Tremsbüttel schon bei elf Zählern und auf Platz vier. Trainer Marco Schier aber flüchtete sich nach dem 1:0 beim Tabellen-16. TSV Malente in Sarkasmus: „Wenn ich diese Leistung als Maßstab nehme, sind das elf Punkte gegen den Abstieg.“ Stark ersatzgeschwächt ließen die Stormarner alles vermissen, wie Schier fand. Heute gastiert der VfL im Pokalwettbewerb beim TSV Zarpen. Schier: „Ich werde das nutzen, um manchem Spieler den Kopf zu waschen.“ Wer nicht in der Startelf stehe, müsse parallel ein Trainingsprogramm absolvieren. „Und sollte wieder jemand absagen, befürchte ich, dass er sich am Sonntag in der Liga nicht in der Startelf wiederfindet.“