Stormarner Fußballer feiern in Schleswig-Holstein-Liga dritten Sieg in Folge. Innenverteidiger Jan-Ole Rienhoff trifft doppelt

Steinburg. In ihrer von der ersten Minute an gezeigten Souveränität und mit ihrer nicht zu stillenden Torgier haben die Fußballer des SV Eichede beim 4:0 (1:0)-Erfolg gegen den Preetzer TSV erstmals in dieser Schleswig-Holstein-Liga-Saison an die Meistermannschaft von 2012/2013 erinnert. „Die Mannschaft hat die einstudierten Abläufe bis zur letzten Minute voll durchgezogen“, sagte Trainer Oliver Zapel nach der Partie. „Da hat man unsere Qualität gesehen.“

Vielleicht noch mehr als in der besagten vorletzten Spielzeit sind in diesem Sommer – und nicht erst gegen Preetz – für Außenstehende jene Abläufe erkennbar, die die Stormarner immer besser vom Training in den Wettkampf übertragen. Insbesondere gilt das für die vielen Kopfballtore, die meist einstudierten Eckball- oder Freistoßvarianten entspringen. Kapitän Jan-Ole Rienhoff erzielte mit seinen Treffern zum 1:0 (12. Minute, nach Ecke von Vincent Janelt) und zum 3:0 (65., nach Ecke von Jakub Heidenreich) die Eicheder Kopfballtore Nummer vier und fünf im erst fünften Saisonspiel. Janelt nach einem in Mittelstürmermanier gewonnenen Zweikampf gegen den Preetzer Egzon Lahi (54.) und Torge Maltzahn nach glänzender Vorarbeit von Flodyn Baloki (85.) ließen die 217 Zuschauer im Ernst-Wagener-Stadion ebenfalls jubeln.

In der Mappe, die Zapel in der rechten Hand hielt, als er nach dem höchsten Saisonsieg im Eicheder Nieselregen stand, befanden sich gewissermaßen die Anleitungen für Rienhoffs Doppelpack oder auch Balokis Last-Minute-Siegtreffer unter der Woche beim FC Dornbreite Lübeck (2:1). Auf 20 DIN-A4-Seiten hat der Coach dargestellt, wohin die Schützen die ruhenden Bälle zu treten und wie die potenziellen Empfänger zu laufen haben. „Es ist extrem harte Trainingsarbeit und kostet viel Zeit und Energie, all das einzustudieren“, sagte Zapel.

Rienhoff schrieb mit seinen beiden unhaltbaren Kopfbällen nicht nur die Geschichte der erfolgreichen Eicheder Standardsituationen weiter sondern belegte auch abermals seine aufsteigende Formkurve. Hatte der 27-Jährige zu Saisonbeginn noch oft unsicher gewirkt, zeigte er sich in Lübeck stabil und nun gegen die Mannschaft des ehemaligen Eicheder Co-Trainers Danilo Blank sogar überragend. „Schon beim Warmschießen hat er fast jedes Ding reingedonnert. Da hatte ich bereits das Gefühl, dass er einen guten Tag erwischt hat“, sagte Zapel. Rienhoff glänzte aber nicht nur als Torjäger, sondern mit seiner Zweikampfstärke und guten Antizipation auch in seinem eigentlichen Zuständigkeitsbereich als Abwehrspieler. Überhaupt ließ die Dreierkette mit ihren weiteren Mitgliedern Malte Buchholz, 31, und Jonathan Marschner, 19, kaum etwas anbrennen.

Mit dem dritten Sieg in Folge sind die Steinburger nun mit elf Zählern auf Tabellenplatz drei angelangt. Ob von dem Punktekonto noch drei Zähler abgebucht werden, ist weiterhin unklar. Der Kreisfußballverband hatte den Verein vor zwei Wochen darüber informiert, dass der SVE zu wenig Schiedsrichter gemeldet habe. Die Eicheder kündigten Protest an. Auch wann Klarheit herrscht, ist unklar.

SV Eichede: Berndt – Marschner, Buchholz, Rienhoff – Fischer, Heidenreich, Seiler (67. Koops), Kossowski (79. M. Schubring) – Janelt (58. Lechler), Maltzahn, Baloki.