Landesligafußballer nach 0:0 gegen Concordia immer noch ungeschlagen. Bryan Reinecke erleidet leichte Gehirnerschütterung

Barsbüttel. Es war die wohl meist zitierte Randgeschichte des WM-Endspiels zwischen Deutschland und Argentinien: Christoph Kramer wurde ausgewechselt, nachdem seine Frage an den Schiedsrichter, ob er sich wirklich im Finale befinde, seine Gehirnerschütterung offenbarte. Nun ist das Niveau der Landesliga Hansa von dem des wichtigsten Fußballspiels des Jahres in etwa so weit entfernt wie der Soltausredder vom Estadio do Maracana, doch beim 0:0 des Barsbütteler SV gegen den Wandsbeker TSV Concordia ereignete sich ein ganz ähnliches Kuriosum.

Barsbüttels Neuzugang Bryan Reinecke, wie Kramer defensiver Mittelfeldspieler, stieß 20 Minuten nach seiner Einwechslung mit seinem Mitspieler Daniello Cords zusammen. In der Behandlungspause fragte er Teammanagerin Katja Gehrmann sichtlich desorientiert, ob er mit dem Auto zum Spiel gefahren sei. Die anschließende Untersuchung im Krankenhaus ergab eine leichte Gehirnerschütterung. Wenn es am kommenden Sonntag gegen Dersimspor (15 Uhr, Baererstraße in Hamburg) wieder um Punkte geht, dürfte Reinecke wieder dabei sein.

„Dort müssen wir extrem wachsam sein“, warnte Trainer Aydin Taneli vor dem Aufsteiger, der kürzlich den ambitionierten Ligakonkurrenten FC Türkiye überraschend aus dem Pokalwettbewerb warf. Wach präsentierten sich die Stormarner im Heimspiel gegen „Cordi“ nicht immer, insbesondere wie schon gegen Voran Ohe in den ersten 20 Minuten nicht, was auch der Grund für Tanelis Unzufriedenheit war. „Mit dem Ergebnis können wir gut leben, wir bleiben weiter ungeschlagen, aber wir haben uns zu viele Fehlpässe erlaubt, waren nicht bissig genug“, sagte der Coach. Beim ersten Saisonspiel gegen Türkiye, das ebenfalls torlos endete, habe seine Mannschaft deutlich besser gespielt.

Das Hauptproblem bleibt aber die harmlose Offensive des BSV. Auch die Rückkehr des nach der Pause eingewechselten Betim Haxhiajdini brachte kaum Gefahr. „Ich hoffe, er macht so schnell wie möglich unsere Tore“, sagte Taneli.

Haxhiajdini hatte zuletzt Heimaturlaub im Kosovo gemacht, hielt sich dort aber fit. Im Angriff ist er die einzige Hoffnung des BSV. Oswaldo Carrion de Gaona, der gegen die Wandsbeker eine Pause erhielt, zeigte als Mittelstürmer zwar kämpferische Leistungen, ließ aber jegliche Torgefahr vermissen. Der für ihn im Angriff aufgebotene Danny Qasem fühlt sich ebenfalls eher im offensiven Mittelfeld als Vorlagengeber zu Hause. Im ersten Durchgang vergab er die größte Barsbütteler Chance, als er aus sechs Metern das Tor verfehlte (40. Minute).

Barsbütteler SV: Reksidler – Wallner, Sandig, Cords, Kiehn – Tschichholz, Sütcü – Lübbert (46. Haxhiajdini), Koc, Ünlü (57. Reinecke/79. Trako) – Qasem.