Fußballer des SV Eichede bezwingen das SH-Liga-Schlusslicht FC Dornbreite erst durch ein Tor in der Nachspielzeit. Sammy Güzel kehrt zurück

Steinburg. Wenn die Fußballer des SV Eichede an diesem Sonntag den Preetzer TSV empfangen ist das zwar erst der fünfte Spieltag, für die Stormarner wird der Abpfiff der Partie aber bereits die erste Zäsur dieser Schleswig-Holstein-Liga-Saison markieren. „Wir sind froh, wenn die englischen Wochen vorbei sind“, sagte Trainer Oliver Zapel, „und sollten wir gewinnen, kann man von einem gelungenen Saisonstart sprechen.“ Der Blick richtete sich schnell wieder nach vorn, so nervenaufreibend und teilweise frustrierend die 90 Minuten beim FC Dornbreite auch waren – und so unvergesslich die Jubelszenen nach Flodyn Balokis Siegtor zum 2:1 (0:0) in der Nachspielzeit.

„Ich habe gesehen, dass der Ball auf den zweiten Pfosten kommt und bin dann mit voller Überzeugung reingegangen“, beschrieb Baloki sein Kopfballtor und räumte sogleich ein, dass eben jene Überzeugung den Stormarnern zuvor lange gefehlt habe. Das von Zapel geforderte schnelle und intensive aber geduldige Spiel, auf dem die Erwartung basiert, den Gegner im Laufe der zweiten Halbzeit konditionell am Boden zu sehen, vermochte der SVE im ersten Durchgang nur ansatzweise umzusetzen. „Das war zu wenig. Wir haben den Gegner nicht müde gespielt“, sagte Baloki. „Und weil wir nicht geduldig waren, haben wir das 0:1 kassiert.“

Als Dornbreites Marco Pajonk in der 57. Minute einen Konter der Lübecker vollendete und der Sekunden darauf ausgewechselte Arnold Lechler lauthals mit Zapel stritt, schien der Tiefpunkt der noch jungen Saison erreicht – 40 Minuten später wusste man das Gegentor als wertvollen Weckruf für die, in ihren schwarz-gelben Auswärtstrikots aufgelaufenen, Steinburger einzuordnen. Schon in der 66. Minute köpfte Torge Maltzahn nach einer Flanke von Malte Buchholz herrlich zum Ausgleich ins lange Eck und es folgte eine Schlussphase voller Zweikampfhärte, Hektik (sechs Gelbe Karten allein ab der 83. Minute) und Eicheder Dominanz. Baloki köpfte drüber (75. Minute), Baloki schoss an die Latte (83.) und Baloki traf, nachdem Vincent Janelt im etwa zehnten Versuch einen Freistoß aus dem Halbfeld erstmals perfekt getreten hatte. Es war ein durchwachsener Auftritt des vom SSC Hagen Ahrensburg gekommenen Mittelfeldspielers, allerdings präsentierte er sich in bestechender konditioneller Verfassung. „Im Herrenbereich war ich noch nie so fit“, sagte der 21-Jährige.

Die Eicheder Fitness wird ein Dauerthema der Saison und wohl auch die größte Stärke des Regionalligaabsteigers bleiben. Insbesondere in Spielen gegen defensive Gegner wie den neuen Tabellenletzten aus Lübeck wird es auch künftig darauf ankommen, diese Stärke erbarmungslos zur Schwäche des Gegners zu machen. In den seltensten Fällen wird eine gute halbe Stunde reichen. „Gegen Dornbreite ist unser Konzept in der ersten Halbzeit gar nicht aufgegangen“, sagte Zapel. „Wir haben es nicht geschafft, den Gegner zu bewegen, auch, weil wir uns selbst kaum bewegt haben.

Zurück in Eichede ist Sammy Güzel. Der 23-Jährige, der im Sommer vor einem Wechsel zum Oststeinbeker SV stand, hatte zwischenzeitlich den Trainingsaufwand nicht mehr bewältigen können. Eichedes Seniorenfußball-Chef Heino Keiper sagte: „Er muss jetzt nicht mehr im Schichtdienst arbeiten und gehört ab sofort wieder zum Ligakader.“ Ob er schon am Sonntag gegen Preetz (15 Uhr, Matthias-Claudius-Straße) im Kader steht, ist noch unklar.

SV Eichede: Berndt – Marschner, Buchholz, Rienhoff – Janelt, Heidenreich, Baloki, Fischer – Maltzahn, Lechler (57. Kolodzick), Kossowski.