Nur knapp hat Leoni de Graaf bei den deutschen Leichtathletik-Jugendmeisterschaften in Bochum-Wattenscheid (Nordrhein-Westfalen) als Viertplatzierte des weiblichen U-18-Speerwurf-Wettbewerbs einen Medaillenrang verpasst.

Ahrensburg. Zwar verbesserte die 17 Jahre alte Wurfspezialistin vom VfL Oldesloe den Kreisrekord auf 47,25 Meter, Freude darüber kam aufgrund einer strittigen Kampfrichterentscheidung jedoch nicht auf.

Es war der fünfte und vorletzte Versuch, mit dem Leoni das 500 Gramm schwere Sportgerät knapp hinter die 50-Meter-Marke warf. Frust pur folgte dem spontanen Glücksmoment, denn die Kampfrichter erklärten den Wurf für ungültig. Ihrer Meinung nach sei der Speer zu flach aufgekommen und habe keinen sichtbaren Abdruck im Rasen des Lohrheidestadions hinterlassen. „Eine klare Fehlentscheidung, denn wie einige Trainerkollegen habe auch ich den Einstich gut erkennen können“, sagte Leonis Coach Willi Studt. „Dieser Versuch hätte für uns immerhin die Silbermedaille bedeutet.“

Mit der Leistung seines Schützlings ist der 54-Jährige dennoch mehr als zufrieden. „Dreimal hat Leoni die Weite von 47 Metern übertroffen“, sagte Studt, „und ihre erneute Leistungssteigerung beweist, wie viel Potenzial in Leoni steckt.“ Athletin und Trainer haderten allerdings nicht allzu lange mit dem richterlichen Missgeschick. Noch vor Ort lud Bundestrainerin Maria Ritschel die 17 Jahre alte Oldesloerin für Ende September zu einem C-Kader-Lehrgang nach Kienbaum (Brandenburg) ein.

In zwei weiteren Disziplinen ging die blonde Kreisstädterin bei den Jugendmeisterschaften an den Start, konnte dabei die eigenen Erwartungen aber nicht erfüllen. Mit der Kugel (13,52 Meter) belegte sie Rang 13, mit dem Diskus (39,01 Meter) kam sie auf Platz 14. „In beiden Wettbewerben hat Leoni sich so sehr unter Druck gesetzt, dass sie dabei immer mehr an Konzentration verlor“, erklärt Studt.

Weitere U-18-Athleten aus Stormarn gingen bei den nationalen Titelkämpfen an den Start. Die weibliche 4x100 Meter Staffel der LG Reinbek-Ohe mit Sandra Papke, Janine Steffen, Neele Brückner und Schlussläuferin Svea Böge erzielte im Endlauf mit 49,27 Sekunden die siebtschnellste Zeit, während Vereinskollege Robin Römer (LG Reinbek-Ohe) im männlichen 800-Meter-Finale (1:57,23 Minuten) auf Rang acht lief. Adrian Hutschalik vom TSV Glinde wurde Siebter im männlichen B-Finale über 400 Meter (51,57 Sekunden), Janine Steffen (LG Reinbek-Ohe) erreichte über 100 Meter Hürden den Zwischenlauf (14,44 Sekunden), verpasste um 21 Hundertstelsekunden die Finalteilnahme.