Fußballer des SSC Hagen Ahrensburg schlagen Mitfavorit Oldenburger SV 2:1. Auch Trittau, Tremsbüttel und Eichede II feiern

Ahrensburg. 90 Minuten musste Michael Schmal gegen die Ahrensburger Nachmittagssonne auf den Fußballplatz schauen. Viel Licht sah der Trainer des SSC Hagen dort, einen verdienten 2:1-Sieg des Absteigers in die Verbandsliga gegen den Oldenburger SV, aber immer wieder auch etwas Schatten. Passend fiel dann auch Schmals Statement nach dem Abpfiff aus: „Ich lasse mich nicht blenden. Vor uns liegt noch viel Arbeit.“

Die Stormarner gewannen ihr erstes Verbandsligaspiel seit zwei Jahren, weil sie schon kurz nach dem frühen Rückstand mehrere Chancen erspielten und nach dem 2:1 durch einen direkt verwandelten Freistoß von Paul Kappner in der zweiten Halbzeit kaum mehr etwas anbrennen ließen. Von der Hektik der Oldenburger, die bis zum Schluss mit einer falschen Schiedsrichterentscheidung (den Eckball vor dem Ausgleich gab es zu unrecht) haderten, ließ sich Hagen nicht anstecken und zeigte angetrieben durch den starken Kai Pohlmann eine starke Energieleistung.

„Körperlich geht sogar noch mehr. Wir sind bei weitem noch nicht bei 100 Prozent“, sagte Schmal. „Aber wenn man überlegt, wie viele uns gefehlt haben, war es wirklich ein guter Start.“ Unter anderem fehlten Dren Hoti (Urlaub), Rico Pohlmann (krank) und alle drei Torhüter. Matthias Kirchner aus der zweiten Mannschaft sprang ein. Neuzugang Andreas Bechthold (kam vom ATSV) wird zudem in dieser Saison wohl überhaupt nicht zum Einsatz kommen. Nachdem er sich vergangene Woche im Training das Knie verdreht hatte, hat sich der Verdacht auf Meniskusschaden nun nicht bestätigt – es ist noch schlimmer, das Kreuzband ist gerissen. Vergangene Saison hatten sich drei Ahrensburger die gefürchtetste aller Fußballer-Verletzungen zugezogen.

Der Sieg der Ahrensburger war nur ein Teil eines aus Stormarner Sicht fast tadellosen ersten Spieltags. Vier Siege und ein Unentschieden stehen für die Teams aus dem Kreis zu Buche, bevor es am morgigen Mittwoch schon wieder weitergeht. Der mit dem höchsten Sieg gestartete Club Stormarns steckt allerdings zunächst im Tabellenkeller fest. Durch den 4:0-Erfolg gegen den allerdings erschreckend schwachen TuS Lübeck reduzierte der TSV Trittau sein „Soll“ auf drei Zähler. Sechs Minuspunkte bekamen die Schützlinge von Trainer Matthias Räck aufgebrummt, weil der Verein wiederholt zu wenig Schiedsrichter gemeldet hatte. Räck sagte: „Ich finde es unmöglich vom Verband, eine Mannschaft, die nichts dafür kann, zu bestrafen. Die 1500 Euro Geldstrafe sind für einen Verein wie uns schmerzhaft genug.“ Um dem Problem des Schiedsrichterschwunds entgegenzuwirken, regte Räck eine Erhöhung der Aufwandsentschädigung an.

Mit dem TuS Lübeck haben die Trittauer immerhin den ersten direkten Gegner im Kampf um den Klassenerhalt gefunden und klar besiegt. Räck: „Das war ein sehr schwacher Gegner. Wenn sie sich weiter so präsentieren, werden sie es in der Liga sehr schwer haben.“

Aufsteiger SSV Pölitz musste sich bei seiner Premiere in der Verbandsliga Süd-Ost mit einem leistungsgerechten 1:1 beim TSV Malente zufrieden geben. „Es war auf beiden Seiten noch sehr viel Sand im Getriebe. Das war kein Verbandsliga-Niveau“, sagte der Pölitzer Pressesprecher Jens-Peter Ehrlich nach einem von Nervosität geprägten Auftritt gegen einen schlagbaren Gegner. Am Mittwoch im Heimspiel gegen den Mitaufsteiger TSV Schlutup erwarte er eine Steigerung. „Wir müssen die Fehler abstellen und präsenter in den Zweikämpfen sein.“

Wurst stillt Eicheder Siegeshunger

Ihr erstes Pflichtspiel seit viereinhalb Monaten nach zuletzt neun Niederlagen in Serie und dem Abstieg aus der Schleswig-Holstein-Liga gewann die zweite Mannschaft des SV Eichede. „So habe ich mir den Start vorgestellt“, sagte Trainer Marcel Müller nach dem 4:2-Erfolg gegen die Reserve des VfB Lübeck. Neuzugang Florian Wurst traf in der Schlussphase aus 16 Metern zum richtungsweisenden 3:2, nachdem Torwart Julian Barkmann mit einer starken Parade den dritten Rückstand verhindert hatte. Fabian Kolodzick, „Leihgabe“ aus der ersten Mannschaft, verwandelte im ersten Durchgang zwei berechtigte Foulelfmeter. Müller lobte die Geschlossenheit in der umgekrempelten Mannschaft. „Es war eine super Stimmung bei allen 18 Spielern, die im Kader standen.“ Taktisch habe das Team die Vorgaben gut umgesetzt, sich insbesondere in der zweiten Halbzeit gut verkauft und letztlich mehr Kraftreserven als die Gäste gehabt. Mit einem deutlichen Sieg gegen TuS Lübeck am Mittwoch könnten die Steinburger die Tabellenführung übernehmen.

Von einem Traumstart träumen sie beim VfL Tremsbüttel nach dem Sieg beim Büchen-Siebeneichener SV auch schon. Unter der Woche wartet der TSV Travemünde, den die Mannschaft von Trainer Marco Schier vergangene Saison zweimal besiegte. Dann geht es gegen die beiden Aufsteiger aus Pölitz und Schlutup. Vergangene Saison hatten die Tremsbütteler die ersten drei Spiele gewonnen und als Aufsteiger Tabellenplatz eins erobert.

Tremsbüttels Trainer Marco Schier wechselt den Sieg ein

Gegen Büchen-Siebeneichen fanden die Stormarner trotz einiger personeller Probleme in der Schlussphase der Vorbereitungsphase sofort zu ihrem Spiel und gingen dank der Treffer der Fahrenkrog-Brüder mit einer 2:0-Führung in die Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel verlor der VfL phasenweise sein Konzept und wurde eiskalt bestraft. Der eingewechselte Neuzugang Sebastian Kohn (kam vom SSC Hagen) rettete den „Dreier“.