Beim Fußballturnier um den 17. Raiffeisenbank-Cup setzt sich Ligakonkurrent Preußen Reinfeld im Finale mit 3:2 durch

Bargfeld-Stegen. Im Finale des Fußballturniers um den 17. Raiffeisenbank-Cup kam richtige Pokalatmosphäre auf. Die Gastgeber vom Bargfelder SV lieferten sich mehrfach Wortgefechte mit den Spielern des SV Preußen Reinfeld, und mit zunehmender Spieldauer erhitzten sich auch die Gemüter der Zuschauer. Die Bargfelder waren ganz nah dran am ersten Turniersieg auf eigenem Platz seit 2006 – und mussten sich dem Ligakonkurrenten nach zwei Platzverweisen letztlich doch mit 2:3 (1:1) geschlagen geben.

Als der Reinfelder Kapitän Felix Schardey den prachtvollen Pokal entgegennahm und sich seine Mannschaftskameraden an dem noch voluminöseren Bierfass abschleppten, herrschte aber schon wieder die gewohnt friedlich-fröhliche Atmosphäre auf der idyllischen, von Bäumen gesäumten Anlage am Waldweg. „Das war eine gelungene Turnierwoche mit schönen Spielen und vielen Zuschauern“, sagte Bargfelds Trainer Martin Nickel. Und bevor er sich mit seiner Familie in den Urlaub auf einem Bauernhof im Sauerland verabschiedete, erklärte er den Turniersieger aus Reinfeld noch respektvoll zum Favoriten der neuen Kreisliga Stormarn/Lauenburg.

Eine Rolle, in die sich die Reinfelder freilich nicht drängen lassen wollen. „Wir haben uns gut verstärkt, aber der Favorit ist für mich der WSV Tangstedt“, sagte Chefcoach Jochen Prieß. Co-Trainer Christopher Naatz ergänzte: „Im Vordergrund steht erst mal, dass wir unser Spielsystem finden.“ Deutlich geworden sei aber bereits, dass die Neuzugänge Ronny Tetzlaff, Dennis Sauer, Benjamin Zabel sowie Rückkehrer Thomas Aldermann menschlich perfekt in die Mannschaft passten.

Die Leistung im Endspiel gegen Bargfeld sei noch nicht das, was er sich von seinen Schützlingen erwarte, stellte Prieß nach dem knappen Erfolg klar, betonte aber auch, dass es nach vier Spielen binnen sieben Tagen eben das Ende einer „knallharten Woche“ gewesen sei. „Das Team war an der Grenze des Belastbaren.“ Erst nach dem spektakulären Kopfballtor zum 2:2 durch Felix Dankert in der 73. Minute machten die Reinfelder sichtbar, dass sie schon seit der ersten Halbzeit in Überzahl agierten. Bargfelds Kevin Siegmund hatte in der 33. Minute wegen Beleidigung seines Mitspielers Lennart Mahnke die Rote Karte gesehen. In der 84. Minute zeigte Schiedsrichter Volker Lewerenz (FSG Südstormarn) dann auch Endi Selmani wegen Meckerns Gelb-Rot. Es war die Entscheidung, nachdem Jan Radde die Reinfelder eine Minute zuvor mit einem indirekten Freistoß erstmals in Führung gebracht hatte. Victor Janelt zum 1:0 (10.) und Carsten Rüder zum 2:1 (49./Foulelfmeter) hatten zuvor die Hoffnung auf den Heimsieg genährt, Tassilo von Domarus zum zwischenzeitlichen 1:1 getroffen (20.).

Trotz der unglücklichen Finalniederlage zeigte man sich in Bargfeld hochzufrieden mit dem Turnierverlauf. Rund 200 Zuschauer trotzten am letzten Tag den Temperaturen jenseits der 30 Grad, auf die die Mannschaften mit Trinkpausen in der Mitte jeder Halbzeit reagierten. Wie gewohnt fand das Turnier während der gesamten Woche wesentlich mehr Anklang als die sportlich besser besetzte Parallelveranstaltung in Trittau. Die Anhänger wurden für ihr Kommen mit zahlreichen Schützenfesten belohnt – im Schnitt fielen fast fünf Tore pro Spiel.

Auch im Spiel um Platz drei ging es auf und ab. Verbandsligist VfL Tremsbüttel unterlag dem SSC Phönix Kisdorf (Kreisliga Segeberg) mit 2:4 (2:2). Für die Stormarner schnürte Dirk Schneider einen Doppelpack (14., 35.). Co-Trainer Carsten Holzmüller, der Marco Schier (Urlaub) vertrat, sagte: „Wenn man mehr Ab- als Zusagen hat, ist es schwierig. Ich musste sogar unseren ‚Physio‘ Johannes Hertel einsetzen.“

Im Spiel um Platz fünf setzte sich der Bramfelder SV II mit 4:0 (2:0) gegen die für den TSV Bargteheide eingesprungene zweite Mannschaft des Bargfelder SV durch.