Die Tennisherren 30 gewinnen das entscheidende letzte Saisonspiel gegen den TC 1899 Blau-Weiß Berlin mit 5:4

Ahrensburg. Nach dem verwandelten Matchball von Michael Jeglinski und Nils Käselau zum 6:2, 6:4 über Torsten Gutsche und Gabriel Czoba gab es kein Halten mehr: Die Mannschaftskameraden stürmten auf den Platz, fielen den beiden Mitspielern jubelnd um den Hals. Die gut 250 Zuschauer – darunter auch der gerade erst von der Weltmeisterschaft in Brasilien zurückgekehrte Fußball-Reporter Gerd Gottlob, applaudierten begeistert – kollektiver Freudentaumel auf der Tennisanlage des THC Ahrensburg: Dank des 5:4 am letzten Saisonspieltag über den TC 1899 Blau-Weiß Berlin haben die Herren 30 ihr erstes Jahr in der Bundesliga mit dem Klassenerhalt beendet.

„Für mich grenzt das an ein kleines Wunder. Wir sind ja als krasser Außenseiter in die Saison gestartet“, sagte Mannschaftsführer Lars Borgstede. „Aber unsere Mannschaft zeichnet neben dem großen Zusammenhalt eben aus, dass wir nie aufgeben und immer bis zum letzten Ball kämpfen.“

Offenbar haben sich die Ahrensburger damit auch die Sympathien einiger Konkurrenten erworben: Der TC Parkhaus-Wanne-Eickel und Kölner THC Stadion Rot-Weiß übermittelten gleich nach Ende der Begegnung per SMS Glückwünsche. Der THCA-Vorsitzende Hans Henning Offen meldete sich zum Gratulieren telefonisch aus dem Dänemark-Urlaub.

Was war entscheidend für diesen Erfolg? Borgstede: „Wir haben sicher das Glück gehabt, dass die Partien gegen die drei schlagbaren Gegner alles Heimspiele waren. Eine große Rolle haben aber auch unsere Neuzugänge gespielt, die nicht nur sportlich, sondern auch menschlich super zu uns passen.“

Der vom SC Victoria gekommen Jaska Krüger war mit drei Einzelsiegen sogar der verlässlichste Punktesammler der Ahrensburger in dieser Saison: Er war es auch, der die Ahrensburger gegen die Berliner mit einem 6:0, 6:1 über Henryk Seeger in Führung brachte. Krüger hatte offenbar mit größerer Gegenwehr gerechnet und sich extra einen fachkundigen Betreuer mitgebracht, der in den Pausen während der Seitenwechsel wertvolle Tipps geben sollte: Christopher Blömeke ist bei den Herren 45 immerhin Zweiter der Weltrangliste. Er hätte bei einem Turnier in Sofia die Chance gehabt, sich auf Platz eins zu verbessern, zog es jedoch vor, nach Ahrensburg zu kommen, um seinen Kumpel Jaska zu unterstützen.

Auch der zweite Neuling Torben Beltz, dem in den bisherigen Einsätzen oft das nötige Glück gefehlt hatte, war letztlich maßgeblich am Klassenerhalt beteiligt. „Sensationell, dass er sich seinen ersten Sieg ausgerechnet für das wichtigste Match dieser Saison aufgehoben hat“, sagte Borgstede.

„Ich bin einfach so glücklich“, sagte Beltz nach seinem Zweisatzsieg über Czoba zum zwischenzeitlichen 2:0 erleichtert. Anschließend verloren jedoch Kasper Warming, Florian Merkel und Jochen Werner in jeweils zwei Sätzen, sodass plötzlich aller Druck auf den Schultern von Michael Jeglinski lastete. Ahrensburgs Spielertrainer zeigte sich davon jedoch unbeeindruckt, glich mit seinem souveränen 6:1, 6:4 über Felix Dippner zum 3:3 aus, ehe es daran ging, die Doppel zusammenzustellen.

Borgstede: „Wir haben lange hin und her überlegt, welches die günstigsten Kombinationen sind, um mindestens zwei der drei Matches zu gewinnen.“ Schließlich setzte sich Kasper Warming mit seinem Vorschlag durch. Der Däne punktete mit Werner zum 4:3, ehe Jeglinski und Käselau vorzeitig den Sieg perfekt machten. Merkel und Borgstede mussten ihr Doppel somit gar nicht mehr beenden.

Wie es jetzt weiter geht mit Stormarns einzigem Tennis-Bundesligateam, soll sich erst nach den Ferien entscheiden. „Die meisten von uns freuen sich jetzt erst einmal auf ihren Urlaub“, sagte Borgstede. „In ein paar Wochen werden wir gemeinsam über die Zukunft sprechen. Ich gehe aber davon aus, dass wir unverändert zusammenbleiben.“