Neuzugang Christian Schulz wird bei den Drittliga-Volleyballern Kapitän. Zuletzt führte der 32-Jährige die SVG Lüneburg zum Erstliga-Aufstieg

Oststeinbek. Christian Schulz strahlt Ruhe und Gelassenheit aus, als er pünktlich am vereinbarten Treffpunkt eintrifft. Persönlichkeitsmerkmale, die dem 32-Jährigen sowohl im beruflichen wie im sportlichen Bereich von Nutzen sind. Und künftig wohl auch den Volleyballmännern des Oststeinbeker SV zugute kommen, denn der Produktmanager eines großen Hamburger Versandhändlers hat für kommende Drittliga-Saison bei den „Ostbek Pirates“ angeheuert.

Schulz begann mit dem Volleyballsport 1997 in Ludwigslust (Mecklenburg-Vorpommern). Zu dieser Zeit lernte er Oststeinbeks Co-Trainer Sebastian Lemke kennen. Die Verbindung zum jetzigen Chefcoach Björn Domroese kam Anfang des Jahres zustande, als beide gemeinsam die SVG Lüneburg in die Erste Bundesliga führten. „Als neuer Coach des Oststeinbeker SV bot Björn mir einen Wechsel in die Dritte Liga an“, erzählt Schulz. Für den gelernten Außenangreifer stand nach dem Aufstieg der SVG in das Oberhaus ohnehin fest, sich eine andere sportliche Herausforderung zu suchen. „Nicht nur vom Alter her, auch zeitlich waren mir die Anforderungen der ersten Liga einfach zu hoch“, sagt Schulz.

Reisen ist neben dem Volleyballsport ein weiteres großes Hobby des 32-Jährigen. Ihn zieht es überall dort hin „wo das Wetter, die Wellen und die Kombination von Stadt und Strand stimmen“. 2008 lebte er für acht Monate in Kapstadt, der zweitgrößten Stadt Südafrikas. Schulz lernte das Wellenreiten. „Nach zwei Monate konnte ich das erste Mal eine mittelgroße Welle abfahren“, sagt Schulz. Seitdem zog es ihn jedes Jahr wieder zurück an die Südspitze Afrikas. Freundin Kristin Bahlburg, Außenangreiferin der Volleyballgemeinschaft WiWa Hamburg, teilt seine Vorliebe für Südafrika. Vor Gansbaai, einer kleinen Stadt rund 170 Kilometer entfernt von Kapstadt, buchten beide ein Shark-Cage-Diving. Während Bahlburg, geschützt durch einen Eisenkäfig, unter Wasser das nervenaufreibende vis-à-vis mit einem weißen Hai genoss, schoss Schulz vom Heck des Schiffes aus in aller Ruhe und Gelassenheit Fotos für das Familienalbum.

Wenn ihn in Hamburg das Fernweh überkommt, schiebt Schulz einfach die Dokumentation „Step into Liquid“ in den DVD-Player. „Dieser Film beschreibt in eindrucksvoller Art und Weise die Faszination des Wellenreitens“, sagt Schulz, „und zeigt Surfer an den besten Surfspots weltweit.“

In Oststeinbek will Schulz viel bewegen. „Die Kombination aus jungen, hungrigen Talenten und erfahreneren Spielern hat mich ebenso überzeugt wie die homogene Stimmung innerhalb der Mannschaft“, sagt Schulz. Zudem strahle das Trainergespann allein aufgrund seiner Erfahrung eine gewisse Autorität aus. Der 32-Jährige genießt das Vertrauen von Domroese und Lemke, die ihm die Kapitänsbinde anvertraut haben. Schulz: „Wenn wir als Mannschaft geschlossen auftreten und im Training immer 100 Prozent abliefern, stellt sich der Erfolg von selbst ein.“

Im zweiten Jahr hintereinander stehen Stormarns Volleyballer personell stark verändert vor einer Drittliga-Spielzeit, nachdem Coach Hartmut Hintze sowie acht Leistungsträger dem Team den Rücken gekehrt haben. Verblieben sind Mittelblocker Jan Meißner, Levin Wolf sowie Außenangreifer Michael Kopf, Michael Thiel, Matthias Bansemer und Martin Stromecki. Mit der Verpflichtung ihres ehemaligen Spielertrainers Domroese als Chefcoach hat die Vereinsführung das richtige Signal gesetzt.

Neben Schulz rückten Mittelblocker Uli Krause (vereinslos) und Libero Enrico Fetz aus der „Zweiten“ auf. Zudem wechselten Zuspieler Jannis Lange und Außenangreifer Johannes Begemann vom Regionalligateam VC Olympia Hamburg an den Meessen.