GC Jersbek bietet Projekt des Landessportverbands an. Fünf Stormarner Familien machen mit und sind von dem Kursus begeistert

Jersbek. Wieder einmal ist der kleine weiße Ball mitten im Bunker gelandet. Nur mit einem gefühlvollen Schlag lässt er sich aus der Sandkuhle hinaus auf die Bahn befördern. Golflehrer Mark Boughten erklärt fünf Stormarner Familien, wie man diese Herausforderung am besten meistert.

Der Golf-Club Jersbek hat sich an der Aktion „Familien in Bewegung“ beteiligt. Das Projekt des Landessportverbands Schleswig-Holstein (LSV) hat das Ziel, Eltern und Kinder gemeinsam für unterschiedliche Sportarten zu begeistern. „Wir halten diese Aktion für eine hervorragende Idee und haben Ende Mai bei uns im Club den ersten Kursus angeboten“, sagt Bettina Möller, Jugendwartin des GC Jersbek. Speziell auf den Golfsport zugeschnitten führt der LSV das Konzept unter der Bezeichnung „Familien auf dem Platz“. Die Resonanz auf das Angebot war überraschend gut, obwohl die Jersbeker gänzlich auf Werbung verzichteten. „Im Handumdrehen war der Kursus allein durch Mund-zu-Mund-Propaganda ausgebucht“, so Möller.

Fünf Familien – insgesamt 15 Golfschüler vom Kind bis zum Erwachsenen – griffen während der zehn Übungseinheiten zum Schläger. „Diese Aktion hilft uns zudem, Vorurteile gegenüber dem Golfsport zu entkräften“, sagt die 48 Jahre alte Jersbekerin. Schon lange sei Golf nicht mehr die elitäre Sportart, für die sie jahrzehntelang gehalten wurde. „Gerade im Jugendbereich erzielt der Golfsport bundesweit hohe Zuwachszahlen“, sagt Möller.

Der Bargteheider Mitja Jentes hatte über einen Bekannten von dem Angebot erfahren. „Ich habe mich schon länger für Golf interessiert und bin begeistert, dass ich über mehrere Stunden einen tiefen Einblick in diese faszinierende Sportart bekomme“, sagt der 40 Jahre alte Familienvater, der gemeinsam mit Tochter Chiara, 7, den Kursus belegte. Heather Roth hingegen kann wieder dort anknüpfen, wo die gebürtige Kanadierin in Kitchener (Provinz Ontario) vor vielen Jahren aufgehört hatte. „Vor der Geburt meines Sohnes habe ich in Kanada viel Golf gespielt“, sagt die 42-Jährige. Ihr Entschluss steht fest. Für sich und Sohn Jon Tuscan, 10, wird sie beim GC Jersbek weitere Stunden buchen.

„In den vergangenen vier Wochen haben wir praktisch alles geübt, was einen kompletten Golfspieler ausmacht“, sagt Coach Mark Boughten. Der 46 Jahre alte Engländer leitete mit Möller und Catrin Michow die einzelnen Übungseinheiten. „Um einer größeren Gruppe Golfschülern gerecht zu werden, müssen wir differenziert an die unterschiedlichen Altersklassen herangehen“, erklärt Möller. Die Kindergruppe sei vor allem von dem sogenannten Snag-Golf begeistert gewesen. Bei diesem Golf-Lehrsystem wird mit Kunststoff-Schlägern und weichen, etwas größeren Bälle geübt, die Dank einer Klett-Technik auf entsprechend präparierten Flächen haften bleiben. „Mit einem speziell hergerichteten Anzug und Helm habe ich mich als lebende Zielscheibe vor die Kinder gestellt“, sagt Möller schmunzelnd.

Die Premiere des Projektes ist geglückt, deshalb plant der Golfclub nach den Sommerferien einen weiteren Kursus „Familien in Bewegung“ anzubieten. Wer mitmachen möchte, kann mit Jersbeks Jugendwartin per E-Mail an mail@golfclub-jersbek.de Kontakt aufnehmen.