Badminton-Spieler Kenneth Jonassen aus Dänemark soll die Fans des TSV Trittau begeistern. Auch die Niederländerin Iris Tabeling kommt

Trittau. In seiner Heimat gehört Kenneth Jonassen unbestritten zu den Badminton-Stars. Wenn auch zu den „Stars of Yesterday“, in dieser Rubrik wird er jedenfalls auf der Internetseite des dänischen Verbands geführt. Klar, seine größten Erfolge liegen einige Jahre zurück. Europameister 1998, 2002 und 2008. An Einzelturnieren nimmt er inzwischen gar nicht mehr teil. Aber auch mit seinen bald 40 Jahren gehört der Neuzugang des TSV Trittau zum Besten, was es in der Deutschen Bundesliga zu sehen gibt.

In der vergangenen Saison gewann der Kopenhagener für die SG EBT Berlin elf seiner 14 Einzel-Matches. „Er ist eine große Verstärkung für uns“, sagt Trittaus Abteilungssprecherin Sabina Persson. „Kenneth ist sehr diszipliniert, ein Arbeiter.“ Mit dem Transfer ist dem Bundesliga-Aufsteiger von 2013 ein großer Wurf gelungen. Wie es dazu kam? „Wir kennen ihn schon lange“, so die Dänin Persson, deren ältester Sohn Joachim bei der EM 2008 Jonassens Finalgegner war.

Zugute kam den Stormarnern dann der Bundesliga-Rückzug der Berliner, die alle bestehenden Verträge ihrer Topspieler auflösten. Nun hat der ehemalige Nationaltrainer Englands und jetzige Coach Dänemarks einen Einjahresvertrag beim TSV unterschrieben. „Kostenlos war das nicht“, räumt Persson ein, Zahlen nennt sie aber nicht. Da der Dorfverein nicht gerade ein Sponsorenmagnet ist, dürfte die Verpflichtung des Olympiateilnehmers von 2004 (Aus im Sechzehntelfinale) ein Kraftakt gewesen sein.

Die Zuschauer der Trittauer Erstligaauftritte – in der Premierensaison 2013/2014 kamen bis zu 350 Fans in die Halle des Gymnasiums – dürfen sich besonders auf den Smash des Neuzugangs freuen. Er hielt sogar den Weltrekord, einer seiner Schmetterbälle wurde mit einer Geschwindigkeit von fast 300 km/h gemessen. Der Chinese Fu Haifeng löste Jonassen 2005 mit unglaublichen 332 Stundenkilometern ab.

Ebenfalls neu im Team ist die Niederländerin Iris Tabeling, die bisher für den TV Refrath spielte. Die 22-Jährige folgt ihrem Bruder Robin zum TSV und soll Alyssa Lim ersetzen.

Veränderungen wird es auch im Spielplan der Bundesliga geben. Schon in den vergangenen Jahren hatten sich Beschwerden der Vereine über Terminierungen gehäuft. Durch den Aufstieg des bayerischen Vereins TSV Neuhausen-Nymphenburg wird sich der Aufwand insbesondere für die Norddeutschen weiter erhöhen.

Trittau hofft auf einen Doppelspieltag in Bayern, verbunden mit dem Auswärtsspiel beim PTSV Rosenheim. Zudem wird es künftig wohl Freitagspiele geben, um an Doppelspieltagen wenigstens einen Tag Pause zwischen zwei Begegnungen zu haben. Saisonstart ist voraussichtlich am 14. September.