Hockeyherren feiern beim Polo Club ersten Sieg seit acht Monaten. Verletzter Malte Jansen muss ins Krankenhaus

Ahrensburg. Nach dem 4:2 (1:1)-Erfolg des THC Ahrensburg beim Hamburger Polo Club ging es für Malte Jansen ins Universitäts-Klinikum Eppendorf. Mit drei Stichen musste die Platzwunde unterhalb der rechten Augenbraue genäht werden, die sich der Kapitän der Stormarner Hockeyherren in der ersten Halbzeit zugezogen hatte. „Man kann von Glück sagen, dass es nur ein langsamer, abgefälschter Ball war“, sagte er später. Jansen kam also sprichwörtlich mit einem blauen Auge davon – bezogen auf die langsam dem Ende zugehende Oberligasaison gilt das für die ganze Mannschaft. Nach dem lange ersehnten Sieg ist der Klassenerhalt so gut wie sicher.

Für den ersten „Dreier“ des Jahres hätten sich die Stormarner keinen passenderen Zeitpunkt aussuchen können. Denn überraschend gewannen auch die beiden Kellerkinder der Liga und hätten dem Tabellensechsten aus der Schlossstadt somit gefährlich nahe kommen können. Ihr Restprogramm mit Spielen gegen eben jene Abstiegskandidaten Großflottbeker THGC II (Platz 8), HC St. Pauli (7.) sowie den Tabellenfünften Kieler HTC können die Ahrensburger als große Chance begreifen. Bei einer Fortführung der Niederlagenserie gegen Polo wäre diese große Chance im Laufe des spielfreien Pfngst-Wochenendes wahrscheinlich in den Köpfen der Spieler zu einer großen Gefahr mutiert. Niederlagen gegen die beiden Clubs aus Hamburg hätten dann das nächste Herzschlagfinale, vielleicht sogar den längst nicht mehr für möglich gehaltenen Abstieg bedeutet. So aber konnte Trainer Florian Führer nach dem ersten „Draußen-Sieg“ seit acht Monaten für den Doppel-Heimspieltag gegen St. Pauli (14. Juni) und tags darauf gegen Kiel selbstbewusst vier bis sechs Punkte als Ziel ausrufen – schon ein Sieg gegen St. Pauli würde den vorzeitigen Klassenerhalt bedeuten.

Wahrscheinlich wird es in dieser Saison nur einen Absteiger aus der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein geben. Nur wenn der Rahlsteder HTC aus der Regionalliga Nord absteigt – wonach es derzeit nicht aussieht – und der Oberligameister (voraussichtlich Club an der Alster II oder Marienthal) sich nicht in der Relegation durchsetzt, müsste sich auch der Tabellensiebte verabschieden.

Den Grundstein für den Auswärtssieg gegen den Angstgegner Hamburger Polo Club hatten die Stormarner bereits unter der Woche beim gemeinsamen Grillen am Himmelfahrtstag gelegt. „Da haben wir uns eingeschworen, uns nicht ans Verlieren zu gewöhnen“, sagte Jansen. Und so erkannte der Trainer dann auch „einen Tick mehr Zusammenhalt als ohnehin schon“ gegen die Hamburger, die den Ahrensburgern allerdings auch mit ihrer defensiven Spielweise in der Anfangsphase in die Karten spielten. Gleich der erste Angriff, mit einer Rückhand sehenswert abgeschlossen durch Sönke Jansen, führte zum 1:0 (3. Minute). Für den Bruder der Kapitäns war es der erste Treffer seit seiner Rückkehr zum THCA. Bislang hatte dem laufstarken Angreifer, der einige Jahre ausgesetzt hatte, das Glück im Abschluss gefehlt. Gegen Polo war er dann gleich zweimal erfolgreich, in der 63. Minute traf er noch zum 4:2-Endstand. Auch wenn er in seinen ersten Einsätzen torlos blieb – Sönke Jansen erwies sich direkt als wichtige Verstärkung. „Er macht uns variabler“, sagte Führer. „Die Oldie-Stürmer Rodin Duchow und Jochen Schaller leben von ihrem guten Stellungsspiel. Da ist es gut, noch einen Stürmer zu haben, der sehr viel läuft.“ Auch Duchow erzielte wieder sein Tor, traf in der 45. Minute zur erneuten Ahrensburger Führung, nachdem die Hausherren in der 28. Minute ausgeglichen hatten.

Mit Finn Tryggvason tut sich auch ein in dieser Feldsaison aus dem Jugendbereich hochgezogener Spieler positiv hervor, der schon jetzt eine Größe im Defensivbereich ist. Malte Jansen lobte den Youngster für seine Ballsicherheit und Schnelligkeit: „Die hat er besonders vor dem Tor zum 4:2 gut eingebracht.“

Ihren wichtigsten Treffer gegen Polo erzielten die Ahrensburger nur fünf Minuten nach dem Gegentor zum 2:2 (54.) Nach einer abgewehrten Strafecke per Nachschuss erfolgreich war – unbeeindruckt von einer noch nicht genähten Platzwunde unterhalb der rechten Augenbraue – Kapitän Malte Jansen.