Björn Domroese betreut Volleyballmänner in der kommenden Drittliga-Saison. Sein Ziel ist der Klassenerhalt

Oststeinbek. Vorab die gute Nachricht: Björn Domroese, 33 Jahre altes Volleyball-Urgestein des Oststeinbeker SV, kehrt als Coach an alte Wirkungsstätte zurück. Nicht so erfreulich dagegen ist die Tatsache, dass Stormarns Drittliga-Männerteam innerhalb eines Jahres bereits zum zweiten Mal vor einem einschneidenden personellen Umbruch steht.

Acht Spieler haben den Kader des OSV verlassen. Berufliche Veränderung (Marcel König, Vitali Aul, Remi Smolinski, Jonas Wacker, Tobias Thomsen), Vereinswechsel (Sven Wischhöfer) oder der Schritt zurück in die eigene zweite Mannschaft (Daniel König, Jan Schnabel) gaben den Ausschlag.

Verblieben sind den Ostbek Pirates Mittelblocker Jan Meißner, Levin Wolf sowie Außenangreifer Michael Kopf, Michael Thiel, Matthias Bansemer und Martin Stromecki. Die Zukunft von Libero Tobias Knappe und Außen Thomas Zipser ist noch ungewiss.

Domroese, persönlicher Referent des Hamburger Finanzsenators, ist ein kalkulierbares Risiko eingegangen. „Natürlich ist der jetzige Kader in der Dritten Liga nicht wettbewerbsfähig“, sagt der Coach. „Wenn es gelingt, ihn in den kommenden Wochen und Monaten sinnvoll zu verstärken, werden wir mit einer schlagkräftigen Mannschaft in die neue Spielzeit starten.“

Volleyballsport in Oststeinbek ist fest verknüpft mit dem Namen Björn Domroese. Auf der Außenposition führte er die Stormarner von 2001 bis 2008 durch die Erste und Zweite Bundesliga. In den folgenden zwei Jahren sammelte er als Co-Trainer der Bundesligafrauen des VT Aurubis Hamburg wichtige Erfahrungen, ehe er 2010 zunächst als spielender Trainer, dann als Co-Trainer von Daniel Prade in der Regionalliga beim OSV wieder aktiv ins Geschehen eingriff.

2012 führte der Deutsche Volleyball-Verband die Dritten Liga ein. Im selben Jahr heiratete Domroese Volleyballspielerin Anne Krohn, die während ihrer Meisterschaftssaison 2011/12 beim VT Aurubis nach Meinung ihres Trainers als „kompletteste Spielerin der Zweiten Bundesliga“ galt.

Mitte 2013 gönnte sich der 33-Jährige eine sechsmonatige Auszeit vom Volleyballsport. Im Januar 2014 startete er bei der SVG Lüneburg nochmals durch. Mit Erfolg: Domroeses Übersicht und Erfahrung als Außenangreifer verhalfen den Niedersachsen in der Rückrunde der Zweiten Bundesliga Nord zur Vizemeisterschaft.

Hartmut Hintze, Ex-Coach der Oststeinbeker, traut seinem 33 Jahre alten Nachfolger das Ziel Klassenerhalt zu. „Die dem Kader erhalten gebliebenen Spieler sind allesamt volleyballversessen“, sagt Hintze. „Wenn Björn weitere junge und erfolgsorientierte Spieler für Oststeinbek gewinnen kann, traue ich der Mannschaft eine bessere Rolle als im Vorjahr zu.“ Die Spielzeit 2013/14 beendeten die Ostbek Pirates auf dem letzten Tabellenrang. Da nur acht anstelle von zehn möglichen Teams für die Nordstaffel gemeldet hatten, brauchte allerdings keine Mannschaft den Gang in die eine Spielklasse tiefere Regionalliga antreten.

Hintze, der vergangene Spielzeit sowohl die „Erste“ als auch die Reserve als Coach betreute, konzentriert sich aus zeitlichen Gründen nur noch auf die zweite Mannschaft. Der Entwicklungsingenieur der Luftfahrtindustrie steht kurz vor seiner Dissertation.

Zur weiteren Entwicklung des Volleyballsports am Meessen wird der 43-Jährige seinen Teil beitragen und talentierten Nachwuchsspielern den nötigen Schliff geben, um mittelfristig in die erste Mannschaft aufzurücken. „Um weiterhin hochklassigen Volleyballsport in der Walter-Ruckert-Halle zu garantieren, müssen wir gemeinsam an einem Strang ziehen und denjenigen eine Chance geben, die den richtigen Ehrgeiz für die Dritte Liga entwickeln“, sagt Hintze.

Domroese hat dem nichts entgegenzusetzen. Im Gegenteil: „Der Teamgeist innerhalb der Mannschaft hat mich bereits vergangene Saison derart begeistert, dass ich nicht lange überlegen brauchte, als man mir das Amt des Trainers anbot“, sagt Oststeinbeks neuer Hoffnungsträger.

Abschließend verrät er sein Erfolgsrezept: „Uns muss es gelingen, die knappen Sätze zu gewinnen. Erst wenn wir mental soweit sind, werden wir die Klasse halten können.“