Verbandsligafußballer vom Abstieg bedroht. Aufstiegspartien der oberen Ligen entscheiden über Ligaverbleib
Bad Oldesloe. Elf Tage müssen die Verbandsligafußballer des VfL Oldesloe nach der 2:6 (0:4)-Pleite beim Oldenburger SV weiter bangen: Klassenerhalt oder doch der Abstieg in die neugegründete Kreisliga Stormarn/Lauenburg? Bis zum Sonnabend, 7. Juni, richten die Kreisstädter gebannt ihren Blick auf die anstehenden Aufstiegsrunden und Relegationsspiele der oberen Ligen.
Oldesloes Wunschszenario: Der SV Eichede hält in der Regionalliga die Klasse (bei Aufstieg des VfL Wolfsburg II in die Dritte Liga). Gleichzeitig setzt sich der VfB Lübeck, Meister der Schleswig-Holstein-Liga, in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga gegen den FT Braunschweig und Bremer SV durch.
Dem Oldenburger SV als Tabellenzweiter der Verbandsliga Süd-Ost müsste zudem der Sprung in die SH-Liga gelingen (Gegner der Aufstiegsrunde sind der TSV Klausdorf, TSV Lägerdorf und ETSV Weiche Flensburg II).
Oldesloes Fußballer blicken auf eine, positiv ausgedrückt, durchwachsene Spielzeit zurück. Vorbelastet mit drei Minuspunkten (Strafe wegen zu wenig gemeldeter Schiedsrichter) sind die Stormarner in die Saison gestartet, die sie nun mit drei Zählern Vorsprung auf den ersten Regelabstiegsplatz als Tabellen-14. beendet haben. Den Ligaverbleib sichert der Rang dank der „Rückkehrer“ SV Eichede II und SSC Hagen Ahrensburg (aus der SH-Liga) in dieser Spielzeit allerdings nicht.
Sportliche Tiefpunkte (1:8 beim Breitenfelder SV, 3:5 nach 3:0-Führung bei der Möllner SV) wechselten sich ab mit eher seltenen Höhepunkten (zwei 3:1-Erfolge gegen TSV Trittau). Und auch zum Saisonfinale beim Oldenburger SV konnten die Schützlinge von Coach Sven Buntfuß dem Tabellenzweiten nur die erste halbe Stunde Paroli bieten. Das allerdings mit einer Notelf: Nikita Bojarinow, Birger Broening, Marcel Noeske und Klaas Rathje fehlten verletzt ebenso wie Urlauber Fatih Yasar. Florian Hoefel und Tobias Fischer waren privat verhindert.
„Die ersten 30 Minuten haben wir geschickt die Räume eng gemacht und taktisch diszipliniert unser Spiel aufgezogen“, sagt Buntfuß. Zwei Treffer von Oldenburgs Daniel Junge kurz hintereinander (27., 28. Minute) ließen bei den Kreisstädtern alle guten Vorsätze wie ein Kartenhaus zusammenbrechen, Rico Bork (35.) und Jan Kaps (45.) sorgten bis zur Pause für klare Verhältnisse. Philip Nielsen (63.) sowie nochmals Bork (75.) markierten die Treffer der Gastgeber nach dem Seitenwechsel, während diejenigen von Marc Kunze (62.) und Marcel Kupka (84.) eher in die Kategorie Ergebniskosmetik einzuordnen sind.
Oldesloes Mittelfeldmotor Kemal Akin stand – nicht zum ersten Mal in dieser Saison – in Oldenburg kurz vor einem Platzverweis. „Mit meinen 32 Jahren bin ich einfach noch zu ehrgeizig, um mich in so einer wichtigen Partie nicht mit allen Mitteln gegen eine Niederlage zu stemmen“, sagt Oldesloes Mannschaftskapitän frustriert.
Der Coach stellt sich hinter seinen Führungsspieler. „Kemal bringt im Training wie im Spiel immer hundertprozentigen Einsatz“, sagt Buntfuß. „Auch wenn er körperlich häufig sehr robust zur Sache geht – mit mehreren Kemals im Team hätten wir den Klassenerhalt schon längst perfekt gemacht.“ Buntfuß wird auch kommende Saison gemeinsam mit André Behrens und Fred Hallier die Mannschaft des VfL Oldesloe trainieren – das gilt als sicher. Jens Schenck gibt dem 44 Jahre alte Fußballlehrer Rückendeckung.
„Es gibt und gab bei uns keine Trainerdiskussion“, sagt der Ligaobmann, zugleich stellvertretender Abteilungsleiter. „Buntfuß hat uns 2012 in die Verbandsliga geführt.“ Falls Oldesloes Wunschszenario doch anders als erhofft ausgeht, sei der sofortige Wiederaufstieg das erklärte Saisonziel. Wichtig: Der derzeitige Kader bleibt, bis auf wenige Ausnahmen, zusammen. „Nikita Bojarinow wird zum SV Eichede wechseln. Mit zwei, drei weiteren Spielern sind wir noch in Verhandlung“, erklärt Buntfuß. „Die anderen Spieler haben mir ihre Zusage auch für die Kreisliga gegeben.“
Drei Talente aus den eigenen A-Junioren, die Brüder Keno und Jarrid Eisenhauer und Marvin Bastian, rücken zudem in die erste Mannschaft auf. Buntfuß: „Auch wenn wir verstärkt auf eigene Nachwuchsarbeit setzten, unser Anspruch muss die Verbandsliga bleiben.“
VfL Oldesloe: Ave – Weetendorf, Henkel, Kunze, Biermann – Akin, K. Eisenhauer – Pascal Espe (61. Heetlage), Schacht, Burmeister – Kupka.