Ein Auswärtssieg der Regionalligafußballer gegen den VfB Oldenburg würde die Entscheidung über Klassenerhalt oder Abstieg aufschieben

Steinburg. Wie viel Druck und Frust sich im Laufe der Monate mit jedem weiteren Spiel ohne Sieg tatsächlich aufgebaut hatte, das merkten die Fußballer des SV Eichede erst, als die Negativserie vorbei war. „Die Woche war großartig, gar nicht vergleichbar mit den Zeiten davor“, sagt Jan-Ole Rienhoff, der Kapitän der Stormarner Fußballer, die seit dem wild umjubelten Kopfballtor durch Haris Huseni zum 1:0 in der Nachspielzeit gegen Eintracht Braunschweig II vor einer Woche wieder auf den Klassenerhalt in der Regionalliga Nord fokussiert sind.

Ein Auswärtssieg im Marschweg-Stadion gegen den VfB Oldenburg (Sonnabend, 14 Uhr) – und das Zittern geht erst mal weiter. Positive Gewissheit werden die Stormarner – wenn überhaupt – erst in acht Tagen bekommen (siehe Text rechts unten).

Trainer Oliver Zapel wird daher am Sonnabend immer über die Ereignisse im Spiel des Tabellenletzten SC Victoria gegen den BSV SW Rehden informiert sein, immer bereit, seine Schützlinge taktisch neu aufzustellen. „Es wird Psychokrieg“, sagt der Coach. „Ich hoffe, dass die Rehdener, für die es um nichts mehr geht, wahrnehmen, dass sie das Zünglein an der Waage sein können und dass eine ganze Region auf sie schaut.“ Vereinspräsident Olaf Gehrken deutet die Vorzeichen aufgrund der vor dem letzten Spieltag nur eingeschränkten Macht des SVE etwas anders. „Das ist kein Tod-oder-Gladiolen-Spiel“, sagt er in Anlehnung an eine vom ehemaligen Bayern-Trainer Louis van Gaal gern genutzte Redewendung. Der Abstieg könnte Sonnabend allerdings schon feststehen, wenn der SC Victoria zeitgleich mehr Punkte holt als der SVE.

Die einfachste Variante, um die Hoffnung am Leben zu halten, ist der zweite Sieg in Folge. „Wir wollen mitnehmen, was wir letzte Woche gezeigt haben“, sagt Rienhoff. „Die Basis für einen oder drei Punkte wird sein, dass wir hinten geordnet stehen, im Mittelfeld leidenschaftlich verteidigen – und vorne hoffentlich wieder ein Tor schießen.“

Beim Toreschießen nicht helfen kann Fousseni Alassani, der auch im dritten Spiel hintereinander nicht im Kader stehen wird. „Weil er nicht trainiert hat“, so Zapel. Mittelstürmer Arnold Lechler droht mit Kniebeschwerden auszufallen, der Einsatz von Defensivmann Moritz Hinkelmann ist aufgrund einer Fußverletzung fraglich.

Sollte Ende nächster Woche tatsächlich der Eicheder Klassenerhalt feststehen, könnte Zapel übrigens nicht mit seiner Mannschaft feiern. Wenige Stunden nach dem Spiel gegen Oldenburg fliegt er mit Frau und Kind nach Griechenland – drei Wochen Urlaub. Nicht mehr als fünf Minuten täglich will er dann mit Olaf Gehrken telefonieren. Dass er das lange durchhält, darf bezweifelt werden. Es folgt eine arbeitsreiche Transferperiode.