Trainer des Oststeinbeker SV steht gegen SC Condor zum letzten Mal an der Seitenlinie

Oststeinbek. Am Tag vor Stefan Kohfahls Abschied vom OststeinbekerSV platzte an seinem Wagen ein Reifen. Glücklicherweise ist ihm nichts passiert und glücklicherweise war er gerade erst an einer Werkstatt vorbeigefahren. Der 45-Jährige spult beinahe täglich Hunderte Kilometer ab, gestern war er in Nordrhein-Westfalen unterwegs, um Partnervereine von Real Madrid zu besuchen. Sein neuer Job im Nachwuchsbereich des spanischen Weltvereins ist auch der Grund für seinen vor einigen Monaten bekanntgegebenen Rücktritt als Fußballcoach des Stormarner Oberligaclubs.

Mit einem sportlich bedeutungslosen Spiel gegen den SC Condor (19 Uhr, Meessen) – für den OSV geht es nur noch um Platz zehn – endet am heutigen Freitagabend also die Ära Kohfahl beim derzeit zweitbesten Fußballverein Stormarns. 2004 übernahm Kohfahl die Mannschaft in der Bezirksliga Ost, machte sich schnell einen Namen als akribischer Arbeiter und aufbrausender Anpeitscher und führte den OSV binnen weniger Jahre über die Landes- in die Oberliga und in das Halbfinale des Hamburger Pokalwettbewerbs. Seinen schwersten Moment erlebte er 2012 mit dem Abstieg am Grünen Tisch und dem darauffolgenden Abgang fast aller Spieler, die er größtenteils selbst aus der Jugend geholt hatte. Ein Jahr später feierten die „Men in Black“ den nicht für möglich gehaltenen direkten Wiederaufstieg.

„Wenn mich in 20 Jahren jemand fragt, welcher Verein meiner ist“, sagt der mit Stellingen 88 und dem Niendorfer TSV eng verbundene Kohfahl, „dann werde ich Oststeinbek nennen“. Der OSV habe ihn geprägt – und Stefan Kohfahl hat den OSV geprägt wie kein anderer Trainer.