Regionalligafußballer unterliegen Neumünster 1:2, können aber immer noch 17. Platz erreichen. Mittelstürmer Fabian Kolodzick kehrt zurück

Steinburg. Zwei besonders unachtsame Minuten haben die Fußballer des SV Eichede wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg gekostet. Durch zwei Gegentore direkt nach der Halbzeitpause verlor der Tabellenletzte der Regionalliga auch gegen den VfR Neumünster mit 1:2 (1:0). Rechnerisch ist für die Stormarner der vorletzte Rang noch möglich, weil auch der SC Victoria sein Spiel verlor. Doch woraus sollen die Anhänger des SVE die Hoffnung ziehen, dass die seit einem halben Jahr sieglose Mannschaft in dieser Saison noch mal ein Spiel gewinnt? Aus der Leistung gegen schwache Neumünsteraner jedenfalls nicht.

Zwar hatte auch diese Partie aus Eicheder Sicht wieder ihre tragischen Momente, etwa als Nico Fischer beim Stand von 1:2 ein klarer Foulelfmeter verweigert wurde. Doch mit den guten Leistungen gegen Rehden oder Meppen hatte der Auftritt nichts zu tun. „Wir hatten es nicht verdient“, sagte Trainer Oliver Zapel dann auch auf der Presskonferenz, nachdem er sich zuvor in einer rund 15 Minuten langen Ansprache an die Mannschaft Luft gemacht hatte.

Weil Flodyn Baloki in der 17. Minute einen Aussetzer von Gästekeeper Marcus Hesse bestrafte und lässig aus 20 Metern ins leere Tor traf, sah es nach dem ersten Durchgang noch so aus, als könnten die Gastgeber die glücklichere Mannschaft in einem schwachen Viertligaspiel werden. „Wir sind mit einem sehr guten Gefühl aus der Kabine gekommen und waren trotzdem wie ausgewechselt“, rätselte Mittelfeldspieler Emanuel Bento über die Ursache für die entscheidenden Treffer durch Yannik Jakubowski (46. Minute) und Christopher Kramer (48.). Zapel sagte: „So brutal haben wir noch nie aufgezeigt bekommen, dass wir nicht in diese Liga gehören. Was sich in diesen 120 Sekunden abgespielt hat, kann man nicht erklären.“ In der Folge sahen die 405 Zuschauer im Ernst-Wagener-Stadion bis auf die Szene, in der Fischer allein auf das Tor zulief, hätte treffen können und einen Elfmeter bekommen müssen, keine Eicheder Großchance mehr. Auch Torwart Fynn Berndt, der in der Nachspielzeit zweimal mit nach vorne eilte, stellte die Gästeabwehr nicht vor große Probleme.

„Einige“, sagte Zapel, „sind in einer Verfassung, die nicht für Regionalliga und vielleicht nicht einmal für Schleswig-Holstein-Liga ausreicht. Das können die anderen nicht auffangen.“ Und über Spaß denke er schon gar nicht mehr nach, antwortete der Coach auf die Äußerung seines Kollegen Uwe Erkenbrecher, dem der Spaß ebenfalls aufgrund des schwachen Spielniveaus abhanden gekommen war. „Das war eine ganz schlechte Leistung, ich bin überhaupt nicht zufrieden“, sagte Erkenbrecher. Der ehemalige Bundesligaprofi und Trainer des VfB Lübeck, von Greuther Fürth und des SC Paderborn hatte im März den VfR übernommen.

In der Offensive fehlte den Steinburgern die Durchschlagskraft eines Fousseni Alassani, der nicht im Kader stand. Zu den Gründen sagte Zapel: „Er hat sich heute morgen um 6.27 Uhr abgemeldet, weil er krank ist.“ Wie es um den 23-Jährigen, der unter anderem von Eintracht Norderstedt umworben ist, weitergeht, ist unklar.

Marcel Anton und Nikita Bojarinow wechseln von Kreisrivalen zum SVE

Dafür stehen nach Vincent Janelt vom SSC Hagen Ahrensburg die Neuzugänge zwei bis vier fest: Von den Kreiskonkurrenten TSV Trittau und VfL Oldesloe kommen Marcel Anton und Nikita Bojarinow. Vom FC Schönberg kehrt Fabian Kolodzick nach anderthalb Jahren zurück an die Matthias-Claudius-Straße. Der 25-Jährige erzielte für den SVE zwischen 2009 und 2012 in 105 Spielen 75 Tore. In Schönberg kam er in dieser Saison über zehn Kurzeinsätze und ein Tor nicht hinaus.

„So etwas wie heute nach der Halbzeit darf uns nicht wieder passieren“, sagte Bento nach der 22. Saisonniederlage. „Noch ist nicht alles verloren, es haben ja alle für uns gespielt.“ So ist Victoria weiterhin nur drei Zähler entfernt und durch den Klassenerhalt von Drittligist Holstein Kiel besteht weiterhin die Hoffnung, dass Platz 17 zum Verbleib in der Regionalliga berechtigt.

SV Eichede: Berndt – Fischer, J. Marschner, Jan-Ole Rienhoff, Issahaku – Maltzahn (66. Koops), M. Hinkelmann – Bento (55. Lechler), Baloki, Kossowski – Huseni.