29 Jahre alter Springreiter vom PS Granderheide gewinnt mit Chalayan das Stechen der Springprüfung Klasse S* – als einziger Starter ohne Abwurf

Grande. Neun Trophäen in einer Springprüfung der KlasseS hatte Jordi Sander bisher sammeln können. Die Zehnte, die für den Sieg beim großen Preis von Granderheide, hat für den 29 Jahre alten Pferdewirt einen besonderen Stellenwert. „Auf dem Hof Masler, meiner Heimatanlage, habe ich meine erste S-Prüfung gewonnen und mit diesem Erfolg nun auch die Auflagen für das Goldene Reiterabzeichen erfüllt“, sagt der Pferdesportler vom PS Granderheide.

Als einziger von elf Startern, die sich für das Stechen der Springprüfung Klasse S* qualifiziert hatten, gelang Sander ein fehlerfreier Ritt. Mit dem neunjährigen Chalayan verwies er Inga Czwalina (Fehmarnscher Ringreiterverein) mit Chiclana und den Stormarner Marco Dierk (RV Ahrensburg-Ahrensfelde) mit Campell auf die Ränge zwei und drei.

Der in Schretstaken (Kreis Herzogtum Lauenburg) lebende Sander hat den Holsteiner Wallach erst seit sechs Wochen im Beritt. Beide kennen sich jedoch aus früheren Zeiten. „Chalayan habe ich bereits als Sechsjährigen beim Bundeschampionat im nordrhein-westfälischen Warendorf erfolgreich vorgestellt, bevor er in den Stall seiner Besitzer Hans-Peter und Carola Rathjen zurückkehrte“, sagt Sander.

Auch in der Dressur feierten Stormarner Reiter Erfolge. Allen voran Britta Kastorf (PS Granderheide), die sich mit Ready To Go in der Prüfung Klasse S* – Prix St. Georges durchsetzte. Ihre Darbietung im Dressurviereck belohnten die Leistungsrichter mit der Wertnote 773,50 (67,851 Prozent), während Franziska Sauer (Elbdörfer und Schenefelder RV) mit Fiederglanz mit hauchdünnem Rückstand (67,807 Prozent) Rang zwei belegte.

Kastorf, seit mehr als zehn Jahren Reitlehrerin des gastgebenden Vereins, musste sich ebenfalls mit einem eher unbekannten Pferd arrangieren. „Ready To Go steht erst seit knapp zwei Wochen bei uns im Stall“, sagt die 43 Jahre alte Juristin. „Obwohl sie bislang kaum Turniererfahrung hat, harmonierte es von Beginn an zwischen uns hervorragend.“ Allerdings durfte sich die mit acht Jahren für den Dressursport sehr junge Stute auf die Qualitäten ihrer Reiterin – bisher an die 40 Erfolge bei Dressurprüfungen der Klasse S – verlassen.

„Natürlich ist es von Vorteil, wenn eine erfahrene Reiterin im Wettkampf eine gewisse Ruhe und Abgeklärtheit auf das Pferd ausstrahlt“, sagt Kastorf. Sie ist überzeugt, dass weitaus mehr Potenzial in der Stute steckt. „Trotz der kurzen Eingewöhnungszeit hatte ich keine Schwierigkeiten, bei dem gut ausgebildeten Pferd die einzelnen Lektionen abzufragen“, sagt sie. Einmal mehr stellte Karin Rehbein ihr Können im Reitsport unter Beweis. Die ehemalige Weltklasse-Dressurreiterin ging mit der elfjährigen Stute Royal Princess bei der Prüfung Klasse S*– Prix St. Georges für den RFV Trittau an den Start und belegte hinter Falk Stankus (PFSV Süseler Baum) mit Birkhof’s Haakon (72,412 Prozent) den zweiten Rang (71,974 Prozent). „Die langjährige Verbundenheit zum PS Granderheide, aber auch die Freude an diesem Turnier haben mich zu einer Teilnahme bewogen“, sagt Rehbein.

Seit knapp zehn Jahren trainiert sie die in Grönwohld lebende Marie-Theres Bahn (PS Granderheide). Die 24-Jährige war mit Dino ebenfalls gemeldet, zum Duell Schülerin gegen Lehrerin kam es allerdings nicht. Bahn hatte sich tags zuvor bei einer Feier der Studentenreiter in Hannover das linke Handgelenk gebrochen. Ihr geplanter Auftritt beim Deutschen Spring- und Dressur-Derby im Derby-Park von Klein Flottbek (29. Mai bis 1.Juni) fällt daher fast sicher ins Wasser.

Granderheides Pressewartin Gesa Krohn zog nach dem viertägigen Reitspektakel, das nur alle zwei Jahre ausgetragen wird, Bilanz: „Eine rundum gelungene Veranstaltung, bei der neben dem Spitzensport auch die Nachwuchsarbeit wie in den Führzügel-Wettbewerben zur Geltung kam.“