Ahrensburger Fußballer bezwingen vor 454 Zuschauern beim Finaltag in Rethwisch Preußen Reinfeld mit 2:1. Auch die SSC-Frauen triumphieren

Rethwisch. Akustisch bestimmte der SV Preußen Reinfeld sein Kreispokalfinale gegen den SSC Hagen Ahrensburg klar. Immer wieder hallten laute Anfeuerungsrufe der Anhänger des Kreisligisten über den Rethwischer Sportplatz, um den sich 454 Zuschauer reihten. Sportlich präsentierte sich die als Favoritenschreck bekannte Mannschaft immerhin auf Augenhöhe mit dem Schleswig-Holstein-Ligisten und hätte das in der Nachspielzeit der spannenden Partie auch mit Zahlen untermauern können. Doch der letzte Schuss von Dennis Lie flog einen Meter über den gegnerischen Kasten, und so blieb es beim 2:1 (2:0) für die Fußballer aus Ahrensburg. Der SSC Hagen ist Kreispokalsieger.

„Schade“ rief Reinfelds Co-Trainer Christopher Naatz in Richtung des Chefcoachs Jochen Prieß, während im Hintergrund Hagens Kapitän Bojan Stäcker den Pokal in die Luft reckte und dabei von Mittelfeldspieler Gerrit Schmidt-Hartwigsen mit Sekt abgeduscht wurde. „Schade“, das war so etwas wie die in sechs Buchstaben komprimierte Reinfelder Zusammenfassung der vorhergegangenen Analyse. Denn das Trainergespann hatte seinen Schützlingen wahrlich nichts vorzuwerfen. „Ich habe kaum einen Klassenunterschied gesehen“, so Prieß.

Es blieb, die Cleverness des zwei Ligen höher spielenden Gegners anzuerkennen. Hamed Mokhlis (7. Minute) und Dren Hoti (34.) hatten in der ersten Halbzeit zwei der drei Hagener Tormöglichkeiten genutzt. Die Reinfelder brachten den Ball erst in der 86. Minute durch Mark Lange über die Linie.

„Am Ende wurde es noch eng. Dieser Sieg hat für uns einen hohen Stellenwert – nach all den Misserfolgen“, jubelte Hagens Trainer Michael Schmal. Bereits an diesem Sonntag (15 Uhr, Hagener Allee) geht es im Heimspiel gegen den TSV Kropp wieder um wichtige Punkte gegen den drohenden Abstieg in die Verbandsliga. Zuletzt verlor der SSC in der Schleswig-Holstein-Liga vier Spiele in Folge (bei 3:20 Toren) und stürzte auf den 16. Tabellenplatz.

Andreas Krüger hört als Trainer bei Hagens zweiter Mannschaft auf

Auch bei den Frauen triumphierte der SSC Hagen. „Dass es so deutlich wird, hätte ich nicht gedacht“, sagte Trainer Gerhard Gollnest nach dem 10:2 (5:0) seines Schleswig-Holstein-Ligisten gegen den Verbandsligaclub JuS Fischbek. Überragende Spielerin war Lisa Stein-Schomburg, die im ersten Durchgang die Treffer entweder vorbereitete (zum 1:0 durch Jana-Lisa Wöbcke, 11., und zum 5:0 durch Dörthe Gollnest, 42.) sowie per Hattrick selbst erzielte (16., 20., 25.). Nach der Pause erhöhten Hannah Trumpf (55., 65.), Julie Sidow (60.), Charlotte Kuziek (70./Foulelfmeter) und schließlich sogar Torhüterin Constanze Arnold (72./Foulelfmeter) auf 10:0, ehe Fischbek noch zwei Treffer erzielte.

Im Endspiel der unteren Herren-Mannschaften hatte die Reserve des SSC Hagen durch eine überraschende 1:3 (0:3)-Niederlage gegen Reinfelds „Zweite“ gleich zu Beginn des Finaltags die Ahrensburger Hoffnungen auf einen Dreichfach-Triumph zunichte gemacht. Der Kreisligist verpasste damit auch die Chance, seinem Trainer Andreas Krüger das beste Abschiedsgeschenk zu machen – der gab nach der Partie in der Kabine seinen Abschied bekannt.

„Es waren zwei tolle Jahre“, sagte er später. „Es gibt wenige Vereine wie den SSC Hagen.“ Der Fahrtweg sei für den Kayhuder aber zu weit. „Ich bin in zwei Jahren fast 10.000 Kilometer für den Verein gefahren“, so Krüger, der in der kommenden Saison den TSV Nahe (Kreisliga Segeberg) trainieren und weiter bei den Hagener Senioren spielen wird. Nachfolger wird der aktuelle A-Jugend-Coach Matthias Schwandt.

Alle drei Tore zum Sieg des SV Preußen II (Kreisklasse A) erzielte Tobias Curylo mit einem Hattrick (19./Foulelfmeter, 37., 45.). Christoph Borchert verkürzte kurz vor Schluss (88.). Der Reinfelder Spielertrainer Philipp Volkmer sagte: „Man hat gemerkt, dass bei uns der extreme Siegeswille da war.“ Der Favorit war sich seiner Sache dagegen offenbar zu sicher gewesen – die Sieger-T-Shirts waren schon gedruckt.