24 Jahre alte Dressurreiterin des PS Granderheide will im Herbst bei einem Turnier der schwersten Prüfungsstufe starten. Zuvor hofft sie in Klein Flottbek auf Titelverteidigung

Grönwohld. Marie-Theres Bahn steht kurz vor dem Sprung in die Grand-Prix-Klasse, der international schwersten Prüfungsstufe im Dressurreiten. Dass die 24-Jährige vom PS Granderheide mit ihrem erst neun Jahre alten Wallach Dino einen Grand-Prix-Start plant, haben Ross und Reiterin Trainerin Karin Rehbein zu verdanken.

Die ehemalige Weltklasse-Dressurreiterin gehört in Deutschland zu den Besten ihres Faches. Seit knapp zehn Jahren begleitet und trainiert Rehbein die in Grönwohld lebende Marie-Theres Bahn, die derzeit an der Universität Hamburg die Fächer Mathematik und Chemie auf höheres Lehramt studiert.

„Karin besitzt die herausragende Fähigkeit, Pferde nicht nur auszubilden, sondern es jedem erfahrenen Pferdesportler mit dem entsprechenden Händchen zu ermöglichen, selbst das volle Leistungspotenzial abzurufen“, sagt Vater Ronald Bahn. Erste internationale Erfahrungen hat seine Tochter mit Dinos Vorgänger Quanderas bereits zwei Jahre lang im U-21-Bundeskader bei Prüfungen im In- und Ausland sammeln können.

Bis zu ihrem ersten Grand-Prix-Auftritt – voraussichtlich in diesem Herbst – gilt die ungeteilte Aufmerksamkeit der Stormarnerin dem Deutschen Spring- und Dressur-Derby im Derby-Park von Klein Flottbek (29. Mai bis 1. Juni), den Marie-Theres Bahn gerne als ihr Wohnzimmer bezeichnet.

Wie im Vorjahr will die Studentin das Finale der DressurprüfungS* mit Pferdewechsel erreichen und am liebsten auch ihren Titel verteidigen. Es ist ein Wettkampf mit Seltenheitswert: Am abschließenden Sonntag treten die drei Bestplatzierten vom Vortag gegeneinander an, wobei jeder erst sein eigenes, danach die Pferde der anderen durch den Parcours leitet. „Diese besondere Prüfung hat mir immer viel Spaß gemacht und es wird mir nicht leichtfallen, Abschied zu nehmen“, sagt Marie-Theres Bahn. Ihr Vater erklärt: „Ein Reiter, der einmal in die Grand-Prix-Klasse aufgestiegen ist, wird in der Regel nicht mehr für ein unterrangiges Turnier melden.“

Doch bevor es soweit ist, wartet ein weiterer sportlicher Höhepunkt auf die 24-Jährige. Gemeinsam mit ihrer Trainerin geht die zukünftige Lehrerin beim 20.Manfred Swarovski Gedächtnis Turnier im österreichischen Fritzens an den Start, denn zwei der weltweit begehrten Einladungen für das Vier-Sterne-Turnier auf dem Schindelhof der Familie Haim-Swarovski gingen nach Grönwohld.

„Nach fünfmonatiger Winterpause haben meine Tochter und Dino erst kürzlich in Behrendorf bewiesen, dass sie in hervorragender Frühform sind“, sagt Ronald Bahn, der von der Tribüne aus zuschaute, wie beide sich bei der viertägigen Veranstaltung in Nordfriesland auf hohem Level präsentierten. Die Kür der Dressurprüfung Klasse S**-IntermediaireI (72,883 Prozent) entschied die Grönwohlderin ebenso für sich wie das St. Georg Spezial* (72,886) und die Ein-Sterne-Dressurprüfung Klasse S (71,250).

Knapp geschlagen geben musste sich Marie-Theres Bahn in der Dressurprüfung Klasse S**-IntermediaireI (70,570), bei der sie knapp hinter Anja Hermelink (Norddeutscher und Flottbeker RV) den zweiten Rang belegte.

„Vor dem Turnier wäre ich mit einer Platzierung unter den besten Fünf zufrieden gewesen“, sagt Marie-Theres Bahn. „Diese unerwartet frühe Leistungssteigerung macht auf jeden Fall Mut für kommende Aufgaben.“