Der VSG Stapelfeld hat seine dritte Mannschaft mit sofortiger Wirkung aus dem Spielbetrieb des Hamburger Fußball-Verbands zurückgezogen.

Stapelfeld. Der Verein reagierte damit auf einen Vorfall, der am vergangenen Wochenende in der Kreisklassenpartie beim SV Billstedt-Horn II zum Spielabbruch geführt hatte.

Ein Stapelfelder (Name ist der Redaktion bekannt) soll in der 55. Minute dem erst 17 Jahre alten Schiedsrichter mit der Faust an den Kopf geschlagen haben, so dass dieser für mehrere Minuten zu Boden ging. Anlass der Eskalation war offenbar eine Freistoßentscheidung des jungen Unparteiischen zugunsten der Hamburger. „Das war kein Foul, du Blödmann“, soll der Spieler des VSG daraufhin gesagt haben, was wiederum der Schiedsrichter mit der Roten Karte ahndete. Diese Entscheidung hat den Spieler offenbar so in Rage gebracht, dass er den Schiedsrichter körperlich attackierte.

Der Jugendliche war anschließend nicht in der Lage, die Partie weiter zu leiten, sondern musste sich in ein nahegelegenes Krankenhaus begeben. Die Partie wurde beim Stand von 1:1 abgebrochen. „Ich drücke dem jungen Mann beide Daumen und hoffe, dass es ihm bald besser geht“, sagte Stapelfelds Fußballobmann Thomas Kröger. „Hoffentlich lässt er sich von dieser irrsinnigen Tat nicht entmutigen und greift auch in Zukunft wieder zur Pfeife.“ Beim Verein wurde kurzerhand eine Vorstandssitzung einberufen, zu der auch die dritte Mannschaft geladen war. „Wir haben uns auch ihre Seite angehört und entschieden, den Täter mit sofortiger Wirkung aus dem Verein auszuschließen und mit einer unbefristeten Platzsperre zu belegen“, sagte Kröger.

Stapelfelds Vorstand ging sogar noch einen Schritt weiter. Kröger: „Alle Spieler der Mannschaft, die sich während des Vorfalls oder später im Internet in nicht angemessener Art und Weise geäußert haben, wurden ebenfalls mit einer unbefristeten Platzsperre belegt.“

Für Stapelfelds Fußballsparte ist die Entscheidung sportlich gesehen ärgerlich, denn als Tabellenzweiter der Kreisklassen-Staffel 8 hatte die dritte Mannschaft gute Chancen auf den Kreisligaaufstieg. „Natürlich tut es uns für all diejenigen Spieler der Mannschaft leid, die an dem Vorfall völlig unbeteiligt waren“, sagte Kröger. „Doch als Verein wollen und müssen wir bei Gewaltdelikten ein Signal setzen und uns von solchen Dingen ganz klar distanzieren.“