Handballfrauen fehlt ein Punkt zum ersten Oberligaaufstieg in der Vereinsgeschichte. Gegner ist am Sonnabend die SG Oeversee-Jarplund/Weding

Reinfeld. Die Handballfrauen der HSG Reinfeld/Hamberge stehen kurz vor dem Sprung in die Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein. Ein einziger Zähler fehlt der Mannschaft von Coach Detfred Dörling vor dem letzten Spieltag der Schleswig-Holstein-Liga, um Tabellenplatz zwei, der am Ende den direkten Aufstieg in die vierthöchste deutsche Spielklasse bedeutet, zu verteidigen.

Die alles entscheidende Begegnung steigt am kommenden Sonnabend, 12.April, bei der SG Oeversee-Jarplund/Weding (19 Uhr, Zum Sportplatz, Handewitt). „Wir werden uns diese in unserer Vereinsgeschichte bisher einmalige Chance nicht nehmen lassen und von Beginn an hochkonzentriert zur Sache gehen“, sagte Reinfelds Trainer. Beide Teams kennen sich gut. Es ist das zweite Aufeinandertreffen innerhalb von 14 Tagen. Die Partie vor knapp zwei Wochen konnten die Reinfelderinnen mit 27:26 für sich entscheiden.

Deshalb steht der Tabellenvierte aus dem hohen Norden auch diesmal gewaltig unter Druck: Um sich auf der Zielgeraden wieder an den zwei Punkte vor ihnen liegenden Stormarnerinnen vorbei zu schieben, müssen sie aufgrund des bei Punktgleichheit zählenden direkten Vergleichs mit mindestens zwei Treffern Unterschied gewinnen. Bei einer Reinfelder Niederlage mit nur einem Tor könnte es ein Entscheidungsspiel geben, vorausgesetzt, der aktuelle Tabellendritte Bredstedter TSV schiebt sich nicht noch auf Rang zwei vor.

Reinfelds Coach stellt seine Mannschaft im Training so gut es geht auf die bevorstehende Aufgabe ein. „Wir wollen mit unserem Tempospiel über die Außenbahn Lücken in die kompakt stehende Abwehr des Gegners reißen“, sagte Dörling. „Dabei müssen wir aber Ruhe sowie Übersicht bewahren und dürfen uns keine Ballverluste durch überhastete Aktionen leisten.“

Ein weiteres Augenmerk legt der Übungsleiter auf Würfe, die auf die linke Torhälfte zielen. „Beim 28:21 (10:9)-Erfolg gegen den HC Treia/Jübeck sind wir sechsmal am starken linken Fuß der Torwartin gescheitert. Oeversees Schlussfrau wird uns wahrscheinlich vor ein ähnliches Problem stellen“, sagte der 59-Jährige, den vor der wichtigsten Partie des Jahres allerdings Personalsorgen plagen. Seine wurfgewaltige Rückraumspielerin Rika Tonding ist privat verhindert, während die hochgewachsene Jessica Fuhlbrügge angeschlagen (Schulterprobleme) auf der Bank sitzt und nur im Notfall zum Einsatz kommen wird.

An der nötigen Fitness wird es den Reinfelderinnen sicherlich nicht mangeln. Dafür hat in den vergangenen Monaten Athletikcoach Lars Woisin gesorgt. „Die Mannschaft hat im Bereich Ausdauer und Koordination große Fortschritte gemacht“, sagte Woisin. „Und wie zuletzt gegen Jübek bewiesen, dass sie gerade im zweiten Durchgang zusätzliche Kräfte freimachen kann. Kräfte, die im Endspurt um den Aufstieg entscheidend sein können.“

Gegen den Absteiger aus Jübeck ließen die Reinfelderinnen nach starkem ersten Durchgang im zweiten Spielabschnitt die Zügel schleifen und die Gäste auf ein Tor aufschließen, ehe sich die von Woisin angesprochene Physis durchsetzte und das Team von Dörling einen deutlichen Sieg erzielte.