Stormarner Badminton-Mannschaft macht durch 4:2-Erfolg gegen Düren Klassenerhalt in der Bundesliga perfekt. Heute letztes Saisonspiel in Berlin

Trittau. Es sollte der letzte Festtag der Saison in der Trittauer Sporthalle werden – und es wurde der schönste. Rund 300 Zuschauer feierten mit ihrem TSV nicht nur den 4:2-Sieg gegen den 1. BC Düren, sondern auch den Klassenerhalt in der Badminton-Bundesliga. „In die Erste Liga aufzusteigen, ist die eine Sache. Aber vorzeitig die Klasse zu halten, ist groß“, jubelte Abteilungssprecherin Sabina Persson. Schon einen Spieltag vor Saisonende steht fest: Es werden weitere Festtage folgen.

Gegen Düren gewannen die Stormarner quasi alles, was es zu gewinnen gab. Dass das Damendoppel- sowie Einzel ohne die Stammspielerinnen Sarah Walker und Alyssa Lim verloren gehen würden, galt im Vorfeld als sicher. Die anderen Matches entschieden die Trittauer mal souverän für sich (wie das erneut glänzend aufspielende Herrendoppel), mal hatten sie nach umkämpften Sätzen das bessere Ende für sich (wie Ary Trisnanto, der fünf Matchbälle abwehrte). „Ich habe mich ein wenig gewundert, dass sich Ary so schwer tut“, sagte Persson. Der Grund wurde erst am späteren Abend klar: Der Indonesier hatte Fieber.

Es ist vor allem der vorzügliche Schlussspurt, mit dem sich die Stormarner im Oberhaus hielten, ein Erfolg übrigens, der laut Persson noch höher einzuschätzen sei, als der Aufstieg“. Aus den letzten vier Spielen holte der TSV drei Siege und ein Unentschieden. Persson: „Es ist bemerkenswert, wie die Rückrunde verlaufen ist. Die junge Mannschaft musste sich erst mal an die Liga gewöhnen. Der Zusammenhalt war hervorragend.“ Zum letzten Saisonspiel bei der SG EBT Berlin (heute, 19 Uhr, Samariterstraße) kann die Mannschaft – je nach Gesundheitszustand mit oder ohne Trisnanto – ganz entspannt aufbrechen. Ein Unentschieden würde sogar noch den siebten Tabellenplatz sichern.

Die Gewissheit, auch kommende Saison erstklassig zu spielen, bietet dem Verein nun auch die Planungssicherheit, die bei Gesprächen mit Spielern und Sponsoren ein zusätzlicher Trumpf sein soll. Das niederländische Doppel Jelle Maas und Robin Tabeling hat signalisiert, nur im Falle des Klassenerhalts in Trittau bleiben zu wollen. Deswegen ruhten die Verhandlungen um Vertragsverlängerung zuletzt. „In Berlin wollen wir sprechen“, so Persson. Die Engländerin Sarah Walker hat bereits zugesagt. Ihre Landsfrau Alyssa Lim hingegen will sich auf ihr Studium und Turniere konzentrieren und muss daher ersetzt werden.

Finanziell wurde die erste Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte „mit einem ganz kleinen Minus“ abgeschlossen, sagte Persson. „Wir brauchen mehr Sponsoren, ganz klar.“ Von dem neuen Schirmherr, dem Schauspieler Helmut Zierl, verspricht sich der Verein eine zusätzliche Strahlkraft. Zierl, der vor der Partie gegen Düren von Hallensprecher Andreas Willkomm vorgestellt wurde, sagte: „Badminton ist ein attraktiver Sport, der viel zu wenig Beachtung findet“. Dies gelte insbesondere für die Berichterstattung im Fernsehen.

In Trittau hat man längst erkannt, dass in der unscheinbaren Schul-Sporthalle Spitzensport geboten wird. Von den Zuschauerzahlen bei den Heimspielen des TSV können manche Topclubs nur träumen.

TSV Trittau – 1. BC Düren, Herrendoppel: Maas/Tabeling – Ridder/Koch 21:13, 21:17; Damendoppel: Lillie/Cordes – Vaessen/de Visch Eijbergen 17:21, 13:21; Herreneinzel 1: Trisnanto – Baxter 21:14, 19:21, 24:22; Dameneinzel: Cordes – deVisch Eijbergen 9:21, 5:21; Mixed: Maas/Lillie – Koch/Vaessen 21:11, 21:15; Herreneinzel 2: N.Persson – Ridder 21:18, 21:16.